Ehe, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Ehe · Nominativ Plural: Ehen
Aussprache [ˈeːə]
Wortbildung
mit ›Ehe‹ als Erstglied:
Eheanbahner
· Eheanbahnung · Eheangelegenheit · Eheannullierung · Eheanwärter · Eheauffassung · Eheaufhebung · Eheauflösung · Eheband · Eheberater · Eheberatung · Eheberatungsstelle · Ehebetrug · Ehebett · Ehebeziehung · Ehebrecher · Ehebruch · Ehebuch · Ehebund · Ehebündnis · Ehedauer · Ehedifferenz · Ehedispens · Ehedrache · Ehedrachen · Ehedrama · Eheeinwilligung · Eheerschleichung · Ehefeind · Ehefessel · Ehefeststellungsklage · Eheform · Ehefrau · Ehefreuden · Ehefriede · Ehefrieden · Eheführung · Ehegatte · Ehegattin · Ehegefährte · Ehegelöbnis · Ehegelübde · Ehegemahl · Ehegemahlin · Ehegemeinschaft · Ehegericht · Ehegeschichte · Ehegesetz · Ehegespann · Ehegespons1 · Ehegespons2 · Eheglück · Ehegut · Ehehafen · Ehehalte · Eheherr · Eheherrin · Ehehimmel · Ehehindernis · Ehehygiene · Ehehälfte · Ehejahr · Ehejoch · Ehejubiläum · Ehekandidat · Eheknochen · Ehekonflikt · Ehekontrakt · Ehekrach · Ehekreuz · Ehekrieg · Ehekrise · Ehekrüppel · Eheleben · Eheleute · Eheliebste · Ehemakler · Ehemann · Ehemuffel · Ehemäkler · Ehename · Ehenichtigkeit · Eheordnung · Ehepaar · Ehepakt · Ehepartner · Ehepartnerin · Ehepflicht · Eheproblem · Eheprozess · Eherecht · Ehereif · Ehering · Eheroman · Ehesache · Ehesakrament · Ehescheidung · Eheschein · Ehescheu · Eheschließung · Eheschluss · Eheschwierigkeit · Ehesegen · Eheskandal · Ehestand · Ehesteuer · Ehestifter · Ehestifterin · Ehestiftung · Ehestreit · Ehestreitigkeit · Ehestörung · Ehetauglichkeit · Eheteufel · Ehetragödie · Ehetrennung · Ehetyrann · Eheverbindung · Eheverbot · Eheverfehlung · Ehevermittlung · Eheversprechen · Ehevertrag · Ehevollzug · Eheweib · Ehewohnung · Ehewunsch · Ehezeit · Ehezerrüttung · Ehezerter · Ehezwist · Ehezwistigkeit · Ehgemahl · ehebrechen · ehefeindlich · ehefähig · ehelich · ehelos · ehemündig · ehescheu · ehetauglich · ehewidrig · ehewillig · eheähnlich · ehig
· mit ›Ehe‹ als Letztglied: Bilderbuchehe · Dauerehe · Dispensehe · Doppelehe · Durchschnittsehe · Einehe · Frühehe · Gewissensehe · Gruppenehe · Handschuhehe · Homo-Ehe · Homoehe · Homosexuellen-Ehe · Homosexuellenehe · Idealehe · Josephsehe · Kameradschaftsehe · Kaufehe · Kinderehe · Kriegsehe · Lesbenehe · Leviratsehe · Länderehe · Mehrehe · Mischehe · Muss-Ehe · Mussehe · Musterehe · Neigungsehe · Onkelehe · Priesterehe · Probeehe · Putativehe · Scheinehe · Schwulenehe · Studentenehe · Vernunftehe · Versorgerehe · Versorgungsehe · Verstandesehe · Verwandtenehe · Vetternehe · Vielehe · Wochenendehe · Zivilehe · Zwangsehe · Zweckehe
· mit ›Ehe‹ als Letztglied: Bilderbuchehe · Dauerehe · Dispensehe · Doppelehe · Durchschnittsehe · Einehe · Frühehe · Gewissensehe · Gruppenehe · Handschuhehe · Homo-Ehe · Homoehe · Homosexuellen-Ehe · Homosexuellenehe · Idealehe · Josephsehe · Kameradschaftsehe · Kaufehe · Kinderehe · Kriegsehe · Lesbenehe · Leviratsehe · Länderehe · Mehrehe · Mischehe · Muss-Ehe · Mussehe · Musterehe · Neigungsehe · Onkelehe · Priesterehe · Probeehe · Putativehe · Scheinehe · Schwulenehe · Studentenehe · Vernunftehe · Versorgerehe · Versorgungsehe · Verstandesehe · Verwandtenehe · Vetternehe · Vielehe · Wochenendehe · Zivilehe · Zwangsehe · Zweckehe
Mehrwortausdrücke
Ehe ohne Trauschein ·
wilde Ehe
Bedeutungsübersicht
- dauerhafte, von zwei (in manchen Kulturen auch mehreren)
Personen eingegangene, im Allgemeinen eine Familie begründende Verbindung, die in den meisten Religionsgemeinschaften und
Gesellschaften als Institution anerkannt und geregelt ist
- a) [spezieller] traditionell die gesetzlich (oder kirchlich) geschlossene dauerhafte Verbindung von Mann und Frau, die grundsätzlich auf der Basis einer exklusiven geschlechtlichen Beziehung und gegenseitiger Fürsorgepflicht beruht und als Familie den Rahmen für die Geburt und Erziehung von Kindern bildet
- b) in vielen Ländern, in Deutschland seit 2017: gesetzlich geschlossene dauerhafte, eine Lebensgemeinschaft bildende Verbindung von zwei volljährigen Menschen unterschiedlichen oder gleichen Geschlechts
- c) [christliche Kirche] die in einem Gottesdienst mit einem Gelöbnis geschlossene, nach protestantischem Verständnis von Gott gesegnete, nach katholischem Verständnis als Sakrament von Gott gestiftete (und daher unauflösliche und im Geschlechtsakt vollzogene) dauerhafte Verbindung von Mann und Frau
- d) [übertragen, scherzhaft] Zusammenschluss, Fusion von Unternehmen
ZDL-Vollartikel
Bedeutung
dauerhafte, von zwei (in manchen Kulturen auch mehreren) Personen eingegangene, im Allgemeinen eine Familie (1) begründende Verbindung, die in den meisten Religionsgemeinschaften und Gesellschaften als Institution anerkannt und geregelt ist
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: eine glückliche, gute, harmonische, zerrüttete, gescheiterte, kaputte, kinderlose Ehe; eine binationale, arrangierte Ehe
in Präpositionalgruppe/-objekt: in zweiter Ehe verheiratet sein; veraltend in wilder Ehe leben (= wie ein Ehepaar zusammenleben, ohne gesetzlich verheiratet zu sein)
; [gesetzlicher] Schutz von Ehe [und Familie]; [Kinder, eine Tochter, einen Sohn, einen Hund, Geld, Besitz, ein Haus] in die Ehe einbringen, mitbringen
als Akkusativobjekt: eine Ehe eingehen, schließen, führen, lösen, scheiden; die Ehe brechen; eine Ehe kitten (= ein drohendes Auseinanderbrechen einer Ehe verhindern)
als Dativobjekt: einer Ehe entstammen, entsprießen
als Genitivattribut: in den Stand der Ehe treten; im Hafen der Ehe [landen]
in Koordination: Ehe und Partnerschaft
als Aktiv-/Passivsubjekt: die Ehe kriselt, scheitert, zerbricht, geht kaputt, bricht auseinander; die Ehe ist gescheitert
Beispiele:
Angesichts einer großen Zahl kinderloser
Ehen, angesichts der längst erfolgten Legalisierung
der Antibabypille lässt sich die Ehe nicht mehr
allein als Reproduktionsgemeinschaft definieren. [Die Zeit, 17.09.2017]
Es scheint so: In Umfragen geben noch immer die meisten Menschen an,
dass eine beständige Partnerschaft für sie zum Lebensglück gehört. Auch auf
der Affärenplattform Tinder suchen viele den
Mann oder die Frau fürs Leben. Und selbst bei der dritten
Ehe schwören Brautleute sich noch ewige Liebe und
Treue. [Die Zeit, 29.01.2017]
Bereits die Hochzeit ist eine bürgerliche Veranstaltung. Verglichen
mit dem aufwändigen Zeremoniell bei der Vermählung von Kronprinz Naruhito
mit der Diplomatin Masako im Jahr 1993 wird sie eher schlicht ausfallen. Im
langen weißen Hochzeitskleid nach westlichem Stil wird die Prinzessin am
Dienstagmorgen um zehn Uhr den Palast verlassen. Nach dem traditionellen
Shinto‑Ritual werden die Verlobten dann am Jingu‑Schrein die
Ehe schließen. [Berliner Zeitung, 15.11.2005]
Globalisierung der Biographie heißt: Die Gegensätze der Welt finden
nicht nur dort draußen, sondern im Zentrum des eigenen Lebens, in
multikulturellen Ehen und Familien, im Betrieb, im
Freundeskreis, in der Schule[…] usw.
statt. [Beck, Ulrich: Was ist Globalisierung? Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1997, S. 129]
Was nun die Daseinsgründe der Ehe selbst
betrifft, so geht die konstitutionelle, chronische und nichtperiodische
Geschlechtlichkeit des Menschen nur als eine der Bedingungen ein, weitere
naturale Voraussetzungen liegen in der extrem langen Pflegebedürftigkeit der
Kinder und in der ursprünglich geschlechtlichen Arbeitsteilung, die Mann und
Frau notwendig zusammenführt und ‑hält: die primitivste wirtschaftliche
Einheit ist die zweigeschlechtige. Insofern ist eine »Dauerzuordnung« zwar
natural nahegelegt, wenn nicht erzwungen, aber sie ist nicht notwendig
monogam, denn die Ehe hat primär nicht das Hauptmotiv
der exklusiven Regelung der Sexualität: erst im Umkreis von Hochkulturen
wird die Geschlechtlichkeit bisweilen als solche reguliert, der
Fortpflanzung untergeordnet und an die Ehe gebunden. [Gehlen, Arnold: Urmensch und Spätkultur. Bonn: Athenäum 1956, S. 218]
Bei vielen Naturvölkern gilt die Ehe erst
dann als wirklich perfekt oder auch als unauflöslich, wenn ein Kind geboren
ist; und eines der Motive, aus denen steigende Kultur die
Ehen tiefer und enger verknüpft, ist entschieden
das, daß in ihr die Kinder relativ spät selbständig werden und deshalb
längerer Fürsorge bedürfen. [Simmel, Georg: Soziologie. Untersuchungen über die Formen der Vergesellschaftung. Leipzig 1908]
a)
spezieller traditionell die gesetzlich (oder kirchlich) geschlossene dauerhafte Verbindung von Mann und Frau, die grundsätzlich auf der Basis einer exklusiven geschlechtlichen Beziehung und gegenseitiger Fürsorgepflicht beruht und als Familie den Rahmen für die Geburt und Erziehung von Kindern bildet
Kollokationen:
mit Genitivattribut: Unauflösbarkeit der Ehe
Beispiele:
Ihre Hochzeit im März 2007 waren Festtage voller Pomp und
Goldstaub, doch ihrer Ehe war keine glänzende
Zukunft beschieden: Am Freitag nun hat Liz Hurley
[…] in London die Scheidung von ihrem Mann
Arun Nayar […] eingereicht. [Bild am Sonntag, 03.04.2011]
Viel wichtiger ist, wie beide, Mann und Frau, gemeinsam daran
arbeiten können, ihr Verhältnis in der Ehe zu
verbessern. [Der Wachtturm, 120/4 (1999)]
Der Lehrer darf nicht ideologisieren und indoktrinieren, er muß
Rücksicht nehmen auf religiöse wie weltanschauliche Überzeugungen der
Eltern. […] Ohne eigene Wertorientierung wird der Lehrer
kaum auskommen. – dabei soll er sich aber zurückhalten, soll Toleranz
üben und lehren; gleichzeitig muß er es schaffen, daß »dem Schüler die
Bedeutung von Ehe und Familie für die
Dauerhaftigkeit menschlicher Beziehungen und für den Fortbestand
persönlicher und staatlicher Gemeinschaft erkennbar werden« (Entwurf der
bayerischen Richtlinien [für Sexualerziehung]). [Die Zeit, 02.05.1980]
Derowegen, da es nöthig ist, daß Kinder erzeuget werden (§. 17),
diejenigen aber, welche sie erzeugen, auch verbunden sind sie
aufzuerziehen (§. 18), dieses aber nicht wohl geschehen kan, wenn die
Kinder ausser der Ehe erzeuget würden (§. 19); so
ist nöthig, daß Mann und Weib sich deswegen mit einander in eine
Gesellschaft begeben, und demnach ist der Ehestand dem Gesetze der Natur
gemäß (§. 16). [Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken von dem Gesellschaftlichen Leben der Menschen. Halle (Saale), 1721]
b)
in vielen Ländern, in Deutschland seit 2017 gesetzlich geschlossene dauerhafte, eine Lebensgemeinschaft bildende Verbindung von zwei volljährigen Menschen unterschiedlichen oder gleichen Geschlechts
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: gleichgeschlechtliche, heterosexuelle, homosexuelle Ehe
mit Genitivattribut: eine Ehe gleichgeschlechtlicher Partner
hat Präpositionalgruppe/-objekt: Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern
Beispiele:
Trotz der Vorbehalte in der eigenen Partei und Protesten von
Kirchen und religiösen Gruppen will der [kanadische Premierminister und] praktizierende Katholik Paul
Martin das »Zivilrechtliche Ehegesetz« durchbringen. Es ersetzt die
traditionelle Definition von Ehe als »Verbindung
zwischen einem Mann und einer Frau« durch die Definition »Verbindung von
zwei Personen«. Damit werden homosexuelle Lebensgemeinschaften als
Ehe anerkannt. [Berliner Zeitung, 03.02.2005]
Seit Oktober 2017 haben gleichgeschlechtliche Paare in
Deutschland das Recht auf Eheschließung (»Ehe für
alle«). [Bild, 18.06.2018]
Mit einer großen Mehrheit aus SPD, Die Linke, Grünen und rund
einem Drittel der Abgeordneten der CDU/CSU‑Fraktion beschließt der
Bundestag die Öffnung der Ehe für homosexuelle
Paare. [Die Zeit, 17.09.2017]
Auch Illinois, dem Heimatstaat des US‑Präsidenten Barack Obama,
können homosexuelle Paare bald heiraten. Nach dem Senat des Bundesstaats
stimmte am Dienstag auch das dortige Abgeordnetenhaus für eine
Legalisierung der Homoehe zum 1. Juni 2014. […]
Illinois wäre dann der 15. Bundesstaat der USA, in dem homosexuelle und
heterosexuelle Ehen gleichgestellt sind. [Die Zeit, 06.11.2013 (online)]
Dank Shlaflys Methoden wurde der Wahlkampf [in New York] zu einer emotionalen Abstimmung über angebliche
Folgen des »Equal Rights Amendment«: Integrierte öffentliche Toiletten
[…], homosexuelle
Ehen und Wehrpflicht für Frauen, die es in
den USA zur Zeit nicht einmal für Männer gibt. [Die Zeit, 12.03.1976]
c)
christliche Kirche die in einem Gottesdienst mit einem Gelöbnis geschlossene, nach protestantischem Verständnis von Gott gesegnete, nach katholischem Verständnis als Sakrament von Gott gestiftete (und daher unauflösliche und im Geschlechtsakt vollzogene) dauerhafte Verbindung von Mann und Frau
Kollokationen:
als Genitivattribut: das Sakrament der Ehe; die Unauflöslichkeit der Ehe; Annullierung einer Ehe (= Nichtigkeitserklärung einer Ehe nach katholischem Recht)
mit vergleichender Wort-/Nominalgruppe: Ehe als Sakrament
als Akkusativobjekt: die Ehe vollziehen (= die Ehe durch den ersten Geschlechtsverkehr nach der Eheschließung vollziehen)
Beispiele:
Nach der katholischen Lehre ist das Sakrament der
Ehe unauflösbar, genauso wie Gottes Liebe dem
Menschen gegenüber. Wer eine neue Verbindung eingeht, widerspricht mit
seiner Entscheidung dem, was der Herr ihm gezeigt hat. [Bild am Sonntag, 12.10.2014]
Der streitbare und in vielen Leipziger Nachwendegefechten
erprobte [Pfarrer]
[…] weigert sich, den Streit um
Ehe oder Nichtehe überhaupt zu führen, den er
hält ihn für Ideologie – zumal die Ehe
evangelisch verstanden kein Sakrament ist. [Die Zeit, 26.05.2011]
Selbst der Papst kann eine gültig unter Christen geschlossene
und vollzogene Ehe nicht mehr lösen. [[o. A.]: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute. Dülmen 1921]
In der Bundesrepublik gibt es gegenwärtig etwa eine Million
Ehen zwischen Protestanten und Katholiken,
die nach katholischem Kirchenrecht ungültig sind; und jährlich heiraten
rund 70.000 Katholiken ihre evangelischen Partner nicht nach den
Vorschriften ihrer Kirche, schließen also weitere ungültige
Ehen. [Der Spiegel, 07.03.1962]
d)
übertragen, scherzhaft Zusammenschluss, Fusion von Unternehmen
Beispiele:
Nachdem die zu Dotcom‑Zeiten geschlossene milliardenschwere
Ehe mit AOL gescheitert war, spaltete der
Konzern seine Internettochter wieder ab. [Die Zeit, 07.03.2013 (online)]
Seit Jahren schon gilt die Beziehung zwischen GM und Opel als
zerrüttet. Wie problematisch die Ehe der beiden
Unternehmen mittlerweile geworden ist, zeigt sich auch daran, wie die
Opelaner die Politik um Hilfe bitten. [Die Zeit, 19.11.2008]
Vieles spricht dafür, daß die Ehe
zwischen dem Crédit Agricole und dem Crédit Lyonnais eine weitere Welle
von Fusionen und Übernahmen auf dem französischen Bankenmarkt auslösen
wird. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.12.2002]
letzte Änderung:
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Ehe · ehelich · ehelichen · ehebrechen · Ehebrecher · Ehebruch · Ehezerter
Ehe f. ‘gesetzliche Verbindung von Mann und Frau’. Aus dem westgerm. Wort für ‘Gesetz, Recht, göttliches Gebot, Vertrag’ ahd. ēwa, ēwī f. (8. Jh.), mhd. mnd. ē(we), mnl. ewe, ee, afries. ā, ē, ēwe, ēwa, asächs. ēo, ēu, aengl. ǣ, ǣw entwickelt sich (außer im Afries. und Asächs.) die neue, im heutigen Dt. allein erhaltene Bedeutung ‘Ehevertrag, Ehe’. Offen bleibt, ob das hier dargestellte westgerm. Substantiv mit dem unter ewig (s. d.) behandelten ahd. ēwa identisch ist und danach als Grundbedeutung ‘immerdar, ewig geltendes Recht’ angesetzt werden darf, oder ob es mit aind. ḗvaḥ ‘Gang, Weg’, Plur. ‘Gewohnheit, Sitte’ (verwandt mit eilen, s. d.) zu verbinden und als ‘Gewohnheitsrecht’ anzusehen ist. – ehelich Adj. ‘aus einer Ehe stammend, auf die Ehe bezogen’, ahd. ēolīh, ēwilīh (8. Jh.) nur im Sinne von ‘dem Gesetz entsprechend, rechtmäßig’, mhd. ēlich ‘gesetzmäßig, ehelich’, mnd. ēlīk, mnl. eelic, aengl. ǣlic ‘gesetzmäßig’. ehelichen Vb. ‘heiraten’, spätmhd. ēlīchen, mnd. ēlīken. ehebrechen Vb. ‘die eheliche Treue verletzen’, mhd. ēbrechen; Ehebrecher m. mhd. ēbrechære; Ehebruch m. spätmhd. ēbruch. Ehezerter (-zärter) m. ‘Ehevertrag’ (16. Jh.), entlehnt aus lat. charta (s. Charta).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Ehe ·
Ehebeziehung ·
Ehebund ·
Ehebündnis ·
Ehegemeinschaft ·
Ehestand ●
Band der Ehe fig. ·
eheliche Verbindung Amtsdeutsch ·
Bund fürs Leben ugs. ·
Ehejoch ugs., negativ
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Ehe‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Ehe‹.
Konkubinat
Lebensgemeinschaft
Lebenspartnerschaft
Mutterschaft
Partnerschaft
Scheidung
Szene
arrangiert
binational
eingehen
entstammen
gescheitert
geschieden
geschlossen
gleichgeschlechtlich
glücklich
kaputt
kinderlos
morganatisch
scheitern
schließen
unauflöslich
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