Eiche
f.
Der zu den Buchengewächsen gehörende mächtige Laubbaum
mit oft buchtig gelappten Blättern,
ahd.
eih,
eihha
(8. Jh.),
mhd.
eich,
eiche,
hat schon früh bei den germanischen Stämmen
große wirtschaftliche und kultische Bedeutung;
vgl. die gemeinsame,
nur für das
Got. nicht bezeugte Benennung
asächs.
ēk
f.,
mnd.
ēk
f. und m.,
ēke
f.,
mnl.
eike,
ēke
f. und m.,
nl.
eik
m.,
aengl.
āc
f.,
engl.
oak,
anord.
eik
f.,
schwed.
ek
f.
Dieses
germ.
*aik-
f. und m.
ist wahrscheinlich verwandt mit
griech.
aigílōps
(
αἰγίλωψ)
‘Eiche mit süßen Früchten’,
vielleicht auch mit
griech.
krátaigos,
krataigṓn
(
κράταιγος,
κραταιγών)
Baum unbestimmter Art
(‘Harteiche’?),
so daß eine Wurzel
ie.
*aig-
‘Eiche’
vorausgesetzt werden kann;
ob an diese auch
lat.
aesculus
‘Bergeiche’
(aus
*aig-sklos?)
und
griech.
á͞igeiros
(
αἴγειρος)
‘Schwarzpappel’
anzuschließen sind, ist zweifelhaft.
–
Eichel
f.
Frucht der Eiche,
ahd.
eihhila
(9. Jh.),
mhd.
eichel,
mnd.
ēkel,
mnl.
eikel,
ēkel
m.?,
nl.
eikel
m.
Einer Deutung dieser Ableitung als Deminutivum zum Baumnamen
ist kaum zuzustimmen,
das
l-Suffix
drückt wohl vielmehr Zugehörigkeit aus
(s. auch
Ärmel).
Zwischen
Eichel
und synonym gebrauchtem
Ecker
(s. d.)
besteht kein etymologischer Zusammenhang;
vgl. jedoch den Versuch gemeinsamer Herleitung
durch Annahme eines Vokalwechsels
ai-/a-
bei
Kuhn
in: Zs. f. vgl. Sprachforsch.
71 (1954) 151.
eichen1
Adj.
‘aus Eichenholz bestehend’,
ahd.
eihhīn
(10. Jh.),
mhd.
eichīn,
mnd.
ēken,
mnl.
eikijn,
aengl.
ǣcen.