eignen
Vb.
mit Dativ
‘einer Person oder Sache zugehörig sein’,
heute meist reflexiv
‘passend, tauglich sein’,
ahd.
eiganen
‘für sich beanspruchen’
(9. Jh.,
daneben
ahd.
gieiganōn
‘sich aneignen’,
11. Jh.),
mhd.
eigenen
‘zu eigen machen, aneignen’,
mnd.
ēgenen
‘zu eigen geben, zukommen’,
mnl.
eigenen
‘zu eigen geben, machen’,
aengl.
āgnian
‘zu eigen machen, besitzen, beanspruchen’,
anord.
eigna
‘sich aneignen, erwerben’,
schwed.
ägna
‘widmen, geziemen, sich eignen’,
got.
gaaiginōn
‘in Beschlag nehmen, übervorteilen’
gehören als Ableitungen zu dem unter
↗
eigen
(s. d.)
behandelten Adjektiv.
Neben der im
Frühnhd. noch geläufigen Bedeutung
‘etw. zu eigen machen, geben’,
die auch verdeutlichenden Präfixbildungen wie
mhd.
vereigenen,
nhd.
zueignen,
enteignen
(beide 15. Jh.),
aneignen
(16. Jh.)
zugrunde liegt,
entwickelt sich im 16. Jh. eine jüngere Verwendung
‘jmdm. zugehörig sein’,
oft im Sinne von
‘für jmdn., etw. charakteristisch sein’.
Daran schließt sich die Bedeutung
‘jmdm. zustehen, gebühren, angemessen sein’
(ebenfalls 16. Jh.)
an,
die es ermöglicht,
seit Ende des 18. Jhs.
sich eignen
‘passend, tauglich sein’
als Ersatzwort für bis dahin übliches
sich qualifizieren
(s.
↗
qualifizieren)
sowie das Part.adj.
geeignet
‘passend, tauglich’
statt
qualifiziert
zu gebrauchen.
Eigner
m.
‘Eigentümer’,
mnd.
gleichbed.
ēgenēre,
ēgener,
hd. seit dem 17. Jh.;
jetzt nur noch
‘Eigentümer eines Schiffes’.
Eignung
f.
‘Tauglichkeit, Befähigung’
(Anfang 19. Jh.),
zuvor
‘Übereignung’
(
mhd.
eigenunge,
14. Jh.),
‘Aneignung’
(17. Jh.),
auch
‘Widmung’
(Anfang 19. Jh.).