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Eklat, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Eklats · Nominativ Plural: Eklats
Aussprache  [eˈklaː]
Worttrennung Ek-lat
Herkunft aus gleichbedeutend éclatfrz, eigentlich ‘Knall, Glanz, Pracht’, auch ‘Splitter’
Wahrig und ZDL

Bedeutung

(öffentlich ausgetragener) aufsehenerregender Vorfall, spektakulärer Streit, Skandal
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein diplomatischer, politischer Eklat; ein neuer, drohender Eklat
als Akkusativobjekt: einen Eklat provozieren, auslösen, verursachen, vermeiden, verhindern, abwenden
in Präpositionalgruppe/-objekt: für einen Eklat sorgen; zu einem Eklat kommen, führen; in einem Eklat enden
hat Präpositionalgruppe/-objekt: ein Eklat im Bundesrat, Bundestag, Parlament, Landtag
Beispiele:
Er produzierte Skandale und Eklats – der Schauspieler und Rezitator Klaus Kinski. [Die Welt, 27.02.2004]
Beide [estnischen Minister] verfolgen eine ultranationalistische und europafeindliche Politik und fallen immer wieder durch rassistische und homophobe Äußerungen auf. Das kleine Estland mit seinen 1,3 Millionen Einwohnern hatte bis dahin als europäischer Musterschüler gegolten, nun folgte eine Reihe von Eklats. [Süddeutsche Zeitung, 14.01.2021]
Am Dienstag spricht [Bundeskanzlerin] Merkel mit [dem CSU-Politiker] Seehofer beim Truderinger Volksfest: der erste gemeinsame öffentliche Auftritt in Bayern seit dem Eklat auf offener Bühne beim CSU‑Parteitag 2015 um die Flüchtlingspolitik. [Mittelbayerische, 20.05.2017]
Der drohende Eklat im Streit um die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte ist überraschend abgewendet worden. [Der Tagesspiegel, 29.10.2004]
Ein politischer Eklat hat den Auftakt des Prozesses um den Kölner Müll‑ und Schmiergeldskandal überschattet. [Der Spiegel, 20.11.2003 (online)]

letzte Änderung:

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Eklat · eklatant
Eklat m. ‘Aufsehen, Skandal, Krach’, Entlehnung (2. Hälfte 17. Jh.) von in gleichem Sinne verwendetem frz. éclat, eigentlich ‘plötzliches lautes Geräusch, Knall, Glanz, Pracht’, auch ‘Splitter, abgesprungenes Stück’, afrz. esclat, Verbalabstraktum zu afrz. mfrz. esclater ‘zerbrechen, in Splitter schlagen’, frz. éclater ‘zerplatzen, knallen, Lärm verursachen, bekannt werden, Aufsehen erregen, glänzen’. Das Verb stammt wohl aus anfrk. *slaitan ‘spalten’, einer Entsprechung von ahd. sleiʒen ‘rupfen, raufen’ (10. Jh.), Kausativum zu dem unter verschleißen (s. d.) behandelten ahd. slīʒan ‘zerreißen’ (8. Jh.). – eklatant Adj. ‘offenkundig, auffallend’ (18. Jh.), frz. éclatant ‘glänzend, hell, laut, auffällig, offenbar’ (Part.adj. von éclater, s. oben).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Aufsehen · Eklat · Skandal  ●  Paukenschlag fig. · (großer) Knall ugs. · Skandalon geh.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Eklat‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Eklat‹.

Zitationshilfe
„Eklat“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Eklat>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve ab 1946

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