im Wahlsystem der Vereinigten Staaten von Amerika aus 538 gewählten Repräsentanten der Bundesstaaten (2 ●) bestehendes Gremium, das alle vier Jahre den Präsidenten und Vizepräsidenten der USA wählt
Synonym zu Wahlmännergremium, Wahlmännerkollegium, siehe auch Elektor (1), Elektorin, Wahlfrau, Wahlmann
Beispiele:
Der US‑Präsident wird nicht direkt vom Volk gewählt, sondern indirekt
durch das sogenannte Wahlmännergremium (Electoral
College). Das US‑Wahlverfahren läuft daher in mehreren
Stufen ab: Am 6. November wählen die US‑Bürger zunächst die 538 Wahlmänner
und Wahlfrauen. Das Wahlmännergremium wählt dann im Dezember in geheimer
Abstimmung den neuen Präsidenten. [Die Zeit, 06.11.2012, Nr. 45]
Landesweit hat [Präsidentschaftskandidatin Hillary] Clinton mehr als zwei Millionen Stimmen mehr als
[ihr Gegenkandidat Donald] Trump bekommen.
Wegen des zweistufigen Wahlverfahrens in den USA, bei dem der Präsident
durch das sogenannte Electoral College bestimmt wird,
spielte dieser Vorsprung aber keine Rolle. Clinton verlor, weil ihr in
einigen entscheidenden Bundesstaaten insgesamt etwa 100.000 Stimmen fehlten
– und damit die Stimmen dieser Staaten im Wahlmännerkolleg. [Süddeutsche Zeitung, 28.11.2016]
Die Präsidentenwahl kann von ein paar hundert Stimmen in einem einzigen Bundesstaat abhängen[…]; deshalb […] kann ein bundesweit nach Stimmenzahl in der Volkswahl unterlegener Kandidat […] im Electoral College zum Präsidenten gewählt werden. [Die Zeit, 16.11.2000, Nr. 47]
Seit die Gründungsväter 1787 die Verfassung unterzeichnet haben, sind
im US‑Kongress 700 Anträge zu einer Reform oder Abschaffung des
Electoral College eingegangen – so viel wie zu
keinem anderen Verfassungspunkt. Doch bislang ohne Konsequenzen. Die
Vorschläge erreichten nie die für eine Verfassungsänderung erforderliche
Zweidrittelmehrheit in Senat und Repräsentantenhaus. [Berliner Zeitung, 10.11.2000]