Ellipse
f.
in der Geometrie
‘geschlossene ebene Kurve, für deren sämtliche Punkte die Summe der Abstände von zwei festen Brennpunkten konstant ist’,
in der Sprachwissenschaft
‘Auslassung von weniger wichtigen, aus dem Zusammenhang leicht ersichtlichen Redeteilen’.
Lat.
ellīpsis
‘Mangel, das Auslassen eines Wortes’
ist Entlehnung von gleichbed.
griech.
élleipsis
(
ἔλλειψις),
einem Deverbativum zu
griech.
ellé͞ipein
(
ἐλλείπειν)
‘zurücklassen, mangeln, fehlen’,
aus
griech.
en
(
ἐν)
‘darin’
und
lé͞ipein
(
λείπειν)
‘verlassen, zurücklassen, fehlen, schwinden’.
Lat.
ellīpsis
wird in
nhd. Texte aufgenommen
und bezeichnet in mathematischen Schriften
(nach dem Gebrauch bei
Kepler
u. a.)
den „unvollkommenen“ Kreis,
dem die gleichmäßige Rundung „fehlt“
(1. Hälfte 16. Jh.),
und in grammatischen Schriften
(nach antikem Vorbild)
die Ersparung von Redeteilen
(17. Jh.).
In beiden Verwendungen eingedeutscht zu
Ellipse
im 18. Jh.
elliptisch
Adj.
(geometrisch)
‘ellipsenförmig’
(Anfang 17. Jh.),
(grammatisch)
‘unvollständig’
(Anfang 18. Jh.);
vgl.
griech.
elleiptikós
(
ἐλλειπτικός)
‘unvollständig, mangelhaft’.