Fähigkeit, die Gefühle, Gedanken und Motive (1) eines anderen Wesens zu erkennen; Fähigkeit, die Gefühle eines anderen Wesens nachzuempfinden
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: fehlende, große Empathie
in Koordination: Mitgefühl und Empathie
Beispiele:
Wichtig ist […], verschiedene Formen der Empathie zu unterscheiden: eine kognitive und eine emotionale Empathie. So sprechen wir von kognitiver Perspektivübernahme, wenn wir wissen, dass der andere leidet, und das abstrakt als schlimm einschätzen, aber nicht mitfühlen. Affektive Empathie bezeichnet dann wirkliche emotionale Resonanz, bei der jene neuronalen Netzwerke aktiviert werden, die auch den eigenen Gefühlen zugrunde liegen. Das ist dann wirkliches Mitfühlen, und es kommt auch zu einer assoziierten körperlichen Reaktion. [Die Welt, 15.08.2011]
In letzter Zeit gibt es zunehmend Artikel, die sich mit den Vor‑ und Nachteilen von zu viel oder zu wenig Mitgefühl, Achtsamkeit und Empathie beschäftigen. Die einen sagen, dass zu viel Empathie uns erschöpft und ausbrennt und zu viel Achtsamkeit uns zu Egoisten macht. [Die Zeit, 02.06.2017 (online)]
Ahmt ein Tier das Verhalten eines Artgenossen nach, gilt das in einigen Fällen als Zeichen für Empathie, also die Fähigkeit, mit anderen mitzufühlen. [Süddeutsche Zeitung, 13.03.2017]
Zahlreiche Studien belegen, dass Menschen Roboter als soziale Akteure wahrnehmen – sogar Soldaten pflegen Empathie für Militärroboter zu entwickeln. [Neue Zürcher Zeitung, 11.05.2016]
Eine Kombination aus kognitiver Empathie (dem Verstehen mentaler Zustände) und affektiver Empathie (der emotionalen Reaktion auf den Gemütszustand eines Anderen) ist laut Goleman das perfekte Rezept für effektive Kommunikation. [Der Standard, 28.04.2015]