rastloser Fleiß, unermüdliche Tätigkeit
Emsigkeit, die
Duden, GWDS, 1999
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
emsig · Emsigkeit
emsig
Adj.
‘unermüdlich tätig, von ausdauerndem Fleiß’,
ahd.
emiʒʒīg,
emeʒʒīg
‘immerwährend, häufig, eifrig’
(um 800),
mhd.
emʒec,
emʒic
‘beständig, fortwährend, beharrlich, eifrig’,
eine nur im Dt. vorkommende Bildung,
ist abgeleitet von einem gleichbed. Adjektiv,
das sich noch als
ahd.
emiʒ
in den Adverbien
emiʒʒēn
(Dativ Plur.,
9. Jh.),
emiʒʒes
(Genitiv Sing.,
um 1000)
‘fortwährend, ständig, immer’,
in weiteren Ableitungen wie z. B.
emiʒlīh
‘beständig, beharrlich, eifrig’
(9. Jh.),
mhd.
emʒlīche,
frühnhd.
emslich
Adv.
sowie in Zusammensetzungen nachweisen läßt.
Wie für
anord.
ama
‘belästigen’
zieht man als verwandt heran
aind.
ámīti
‘dringt an, bedrängt’,
auch
‘versichert eindringlich, schwört’,
ámaḥ
‘Andrang, Ungestüm’,
ámīvā
‘Krankheit, Leiden’,
wozu vielleicht auch
griech.
anī́a,
anía
(ἀνία)
‘Plage’,
omnýnai
(ὀμνύναι)
‘(be)schwören’,
das alles unter einem Wurzelansatz
ie.
*omə-
‘energisch vorgehen’,
woraus
‘fest auf etw. bestehen’,
aber auch
‘quälen, schädigen’,
zusammengefaßt wird.
Neben
emsig
gibt es im älteren Nhd.
(15. bis 17. Jh.)
oft Formen mit labialem Gleitlaut
(embsig,
empsig);
im 18. Jh. und Anfang des 19. Jhs. ist die Schreibung
ämsig
verbreitet.
Emsigkeit
f.
‘Unermüdlichkeit, Eifer’,
ahd.
emiʒʒī̌gheit
‘Eifer, Beharrlichkeit’
(Hs. 12. Jh.),
mhd.
emʒecheit
‘Stetigkeit, Dauer, Fleiß, Eifer’,
frühnhd.
Emsikeit,
Emsigkeit
(15. Jh.).
Thesaurus
Synonymgruppe
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Assoziationen |
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Verwendungsbeispiele für ›Emsigkeit‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Gemeinsam bewirken die rennenden Hunde und die buddelnden Kinder eine hektische Atmosphäre, eine Emsigkeit, der man sich schwer entziehen kann.
[konkret, 1984]
Aber auch diese Emsigkeit dauert nur kurze Zeit, und bald tritt Ermüdung ein.
[Reile, Bonifaz (Hg.), Kneipp, Sebastian. Das große Kneippbuch, München: Beckstein 1939 [1903], S. 101]
Oder täuscht die politische Emsigkeit nur vor, den Konservativen würden die Sorgen und Nöte des Bürgers am Herzen liegen?
[Die Zeit, 16.09.1994, Nr. 38]
Doch seine unermüdliche Emsigkeit wirkte wie eine politische Windmaschine: Sie schuf nichts, aber trieb die Entwicklung mächtig voran.
[Die Zeit, 25.11.1988, Nr. 48]
Die Emsigkeit der deutschen Spieler war deutlich, aber der Effekt gering.
[Die Zeit, 22.06.1973, Nr. 26]
Zitationshilfe
„Emsigkeit“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Emsigkeit>.
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