Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Entzündung, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Entzündung · Nominativ Plural: Entzündungen · wird meist im Singular verwendet
Aussprache  [ɛntˈʦʏndʊŋ]
Worttrennung Ent-zün-dung
Wortzerlegung entzünden1 -ung
Wortbildung  mit ›Entzündung‹ als Letztglied: Selbstentzündung
eWDG

Bedeutung

das Entzünden
Beispiele:
die Entzündung von Pulver
Wahrscheinlich bestand die älteste Methode, Feuer zu machen, darin, zwei trockne Holzstückchen bis zur Entzündung aneinander zu reiben [ Wissenschaft und Fortschritt1958]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
zünden · Zünder · Zündung · entzünden · Entzündung · Zündholz
zünden Vb. ‘in Brand geraten, in Brand setzen, anzünden’, ahd. zunten ‘in Brand setzen, entzünden, entfachen’ (9. Jh.), zuntēn ‘brennen, glühen’ (um 1000), zuntōn ‘entflammen’ (um 1000), mhd. zünden, zunden, zünten ‘entzünden, anzünden, sich entzünden, brennen, leuchten’ zeigen wie got. tundnan ‘entzündet werden, verbrennen’ schwundstufigen Vokal im Unterschied zu mhd. enzenden ‘an-, entzünden’ (also ‘brennen machen’), aengl. ontendan, engl. (mundartlich) to tind, anord. tenda, (mit r-Erweiterung) tendra, schwed. tända, got. tandjan. Dieses steht kausativ zu einem in mhd. zinden, zinnen ‘brennen, glühen’, aengl. tinnan ‘entbrennen’ belegten starken Verb; s. verwandtes Zunder. Herkunft unbekannt (Vermutungen zitieren Feist ³474 und Knobloch in: Ahd. 2 (1987) 1231 ff.). – Zünder m. ‘wer anzündet oder leuchtet, Vorrichtung zum Anzünden’ (16. Jh.), als Fachwort der Pyrotechnik und Waffentechnik ‘Vorrichtung zum Entzünden einer Sprengladung’ (18. Jh.), ahd. zuntāri ‘wer etw. anbrennt, Anzünder’ (11. Jh.); vgl. mhd. anzünder, auch ‘Anstifter’. Zündung f. ‘Vorgang des (An)zündens’ (zundunge, 15. Jh.), ahd. zuntunga (nur übertragen) ‘Anreizung, Antrieb’ (um 800); heute besonders ‘Anlage, die den Zündfunken im Verbrennungsmotor hervorbringt’ (19. Jh.). entzünden Vb. ‘anzünden, entflammen’, übertragen ‘entstehen lassen, verursachen’, medizinisch (reflexiv) ‘durch Bakterien, Reiz sich krankhaft röten’ (18. Jh.), ahd. inzunten ‘in Brand setzen’ (8. Jh.), mhd. enzünden, -zünten ‘in Brand setzen, leuchten’, reflexiv ‘entbrennen, in Zorn geraten’; Entzündung f. ‘entzündlicher krankhafter Zustand’ (18. Jh.); vgl. ahd. inzuntunga ‘das Anzünden, Brandstiftung’ (10. Jh.). Zündholz n. ‘Brennholz’ (16. Jh.), ‘Streichholz’ (19. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›Entzündung‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Entzündung‹.

Verwendungsbeispiele für ›Entzündung‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Personen, die gewohnheitsmäßig geistige Getränke genießen, leiden daher meistens an hartnäckigen Entzündungen der verschiedensten Organe. [Grotjahn, Alfred: Alkoholismus. In: ders. u. J. Kaup (Hgg.), Handwörterbuch der sozialen Hygiene, Leipzig: Vogel 1912, S. 447]
Es verursacht dann plötzlich massive Entzündungen, die tödlich enden können. [Die Zeit, 09.05.1997, Nr. 20]
Bei anderen Patienten zerfrisst eine chronische Entzündung unaufhaltsam das Organ. [Die Zeit, 10.06.2013 (online)]
Damit überstehen Sie die nächsten Tage, erst muss die Entzündung zurückgehen. [Die Zeit, 17.03.2008, Nr. 12]
Die Entzündung drückt dort so stark auf die Gelenke, dass der betroffene Arm fast nicht mehr bewegt werden kann. [Süddeutsche Zeitung, 18.12.2003]
Zitationshilfe
„Entzündung“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Entz%C3%BCndung#1>.

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Entzündung, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Entzündung · Nominativ Plural: Entzündungen
Aussprache  [ɛntˈʦʏndʊŋ]
Worttrennung Ent-zün-dung
Wortzerlegung entzünden2 -ung
Wortbildung  mit ›Entzündung‹ als Erstglied: Entzündungsherd · Entzündungsreaktion · entzündungshemmend · entzündungswidrig
 ·  mit ›Entzündung‹ als Letztglied: Augenentzündung · Bauchfellentzündung · Bauchspeicheldrüsenentzündung · Bindehautentzündung · Blasenentzündung · Blinddarmentzündung · Brustentzündung · Brustfellentzündung · Darmentzündung · Dickdarmentzündung · Eileiterentzündung · Fingerentzündung · Gallenblasenentzündung · Gefäßentzündung · Gehirnentzündung · Gehirnhautentzündung · Gelenkentzündung · Gewebeentzündung · Gewebsentzündung · Halsentzündung · Hautentzündung · Herzbeutelentzündung · Herzklappenentzündung · Herzmuskelentzündung · Hirnhautentzündung · Hornhautentzündung · Hüftgelenkentzündung · Hüftgelenksentzündung · Kehlkopfentzündung · Knochenentzündung · Knochenhautentzündung · Knochenmarkentzündung · Knochenmarksentzündung · Leberentzündung · Lidentzündung · Lungenentzündung · Lymphgefäßentzündung · Magen-Darm-Entzündung · Magenentzündung · Magenschleimhautentzündung · Mandelentzündung · Milzentzündung · Mittelohrentzündung · Muskelentzündung · Nagelbettentzündung · Nasenschleimhautentzündung · Nervenentzündung · Netzhautentzündung · Nierenbeckenentzündung · Nierenentzündung · Ohrspeicheldrüsenentzündung · Rachenentzündung · Regenbogenhautentzündung · Rippenfellentzündung · Schambeinentzündung · Schleimbeutelentzündung · Sehnenentzündung · Sehnenscheidenentzündung · Stimmbandentzündung · Tränendrüsenentzündung · Venenentzündung · Wirbelentzündung · Wurzelhautentzündung · Zahnbettentzündung · Zellgewebsentzündung · Zungenentzündung
eWDG

Bedeutung

krankhafte und schmerzhafte Rötung, Schwellung eines Körperteils, die mit Fieber verbunden sein kann
Beispiele:
eine Entzündung der Augen, des Halses, der Lunge
eine leichte, schwere, schmerzhafte, fieberhafte Entzündung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
zünden · Zünder · Zündung · entzünden · Entzündung · Zündholz
zünden Vb. ‘in Brand geraten, in Brand setzen, anzünden’, ahd. zunten ‘in Brand setzen, entzünden, entfachen’ (9. Jh.), zuntēn ‘brennen, glühen’ (um 1000), zuntōn ‘entflammen’ (um 1000), mhd. zünden, zunden, zünten ‘entzünden, anzünden, sich entzünden, brennen, leuchten’ zeigen wie got. tundnan ‘entzündet werden, verbrennen’ schwundstufigen Vokal im Unterschied zu mhd. enzenden ‘an-, entzünden’ (also ‘brennen machen’), aengl. ontendan, engl. (mundartlich) to tind, anord. tenda, (mit r-Erweiterung) tendra, schwed. tända, got. tandjan. Dieses steht kausativ zu einem in mhd. zinden, zinnen ‘brennen, glühen’, aengl. tinnan ‘entbrennen’ belegten starken Verb; s. verwandtes Zunder. Herkunft unbekannt (Vermutungen zitieren Feist ³474 und Knobloch in: Ahd. 2 (1987) 1231 ff.). – Zünder m. ‘wer anzündet oder leuchtet, Vorrichtung zum Anzünden’ (16. Jh.), als Fachwort der Pyrotechnik und Waffentechnik ‘Vorrichtung zum Entzünden einer Sprengladung’ (18. Jh.), ahd. zuntāri ‘wer etw. anbrennt, Anzünder’ (11. Jh.); vgl. mhd. anzünder, auch ‘Anstifter’. Zündung f. ‘Vorgang des (An)zündens’ (zundunge, 15. Jh.), ahd. zuntunga (nur übertragen) ‘Anreizung, Antrieb’ (um 800); heute besonders ‘Anlage, die den Zündfunken im Verbrennungsmotor hervorbringt’ (19. Jh.). entzünden Vb. ‘anzünden, entflammen’, übertragen ‘entstehen lassen, verursachen’, medizinisch (reflexiv) ‘durch Bakterien, Reiz sich krankhaft röten’ (18. Jh.), ahd. inzunten ‘in Brand setzen’ (8. Jh.), mhd. enzünden, -zünten ‘in Brand setzen, leuchten’, reflexiv ‘entbrennen, in Zorn geraten’; Entzündung f. ‘entzündlicher krankhafter Zustand’ (18. Jh.); vgl. ahd. inzuntunga ‘das Anzünden, Brandstiftung’ (10. Jh.). Zündholz n. ‘Brennholz’ (16. Jh.), ‘Streichholz’ (19. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›Entzündung‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Entzündung‹.

Verwendungsbeispiele für ›Entzündung‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Personen, die gewohnheitsmäßig geistige Getränke genießen, leiden daher meistens an hartnäckigen Entzündungen der verschiedensten Organe. [Grotjahn, Alfred: Alkoholismus. In: ders. u. J. Kaup (Hgg.), Handwörterbuch der sozialen Hygiene, Leipzig: Vogel 1912, S. 447]
Es verursacht dann plötzlich massive Entzündungen, die tödlich enden können. [Die Zeit, 09.05.1997, Nr. 20]
Bei anderen Patienten zerfrisst eine chronische Entzündung unaufhaltsam das Organ. [Die Zeit, 10.06.2013 (online)]
Damit überstehen Sie die nächsten Tage, erst muss die Entzündung zurückgehen. [Die Zeit, 17.03.2008, Nr. 12]
Die Entzündung drückt dort so stark auf die Gelenke, dass der betroffene Arm fast nicht mehr bewegt werden kann. [Süddeutsche Zeitung, 18.12.2003]
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„Entzündung“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Entz%C3%BCndung#2>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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