landschaftlich KartoffelWDG
Beispiele:
Erntete man bei uns im Herbst »Potacken« (englisch »potatoes«) oder
Erdäpfel, so waren es in den benachbarten »lutherischen« Gemeinden (ab
Falkendorf im Westen) bereits die »Er(d)biern«
(Erdbirnen), die mittags auf den Tisch kamen. [Fränkischer Tag, 21.02.2018]
Von 10 Uhr an können
Erdbirnen betrachtet, gekostet und gekauft
werden. [Reutlinger General-Anzeiger, 02.09.2016]
Die Erdbirne, wie die Kartoffel anfangs
genannt wurde, diente allerdings zunächst vor allem als Viehfutter. [Leipziger Volkszeitung, 10.08.2015]
Im Jahr 1596 wird das Gewächs in einem Schlossgarten des Grafen
Helfenstein auf der Schwäbischen Alb erwähnt, was höchstwahrscheinlich die
erste urkundliche Erwähnung der Erdbirne in
Württemberg darstellt. An schwäbischen Kartoffelsalat dachte damals freilich
noch niemand. [»Die Dinger riechen nicht und schmecken nicht«, 03.08.2012, aufgerufen am 01.09.2020]
Verewigt auf Gemälden von Millet, van Gogh und Max Liebermann,
besungen in Gedichten von Pablo Neruda und Joachim Ringelnatz, vererdäppelt
von Zille und Wilhelm Busch, verarbeitet von Salvador Dalí zu einem Püree,
das er aus der Kniekehle seiner Geliebten genoss und von Millionen Menschen
verspeist in Form leckerer Klöße, Fritten und Chips, ist aus der kleinen
»Grund‑ und Erdbirne« ein wahres Kulturgut geworden. [Süddeutsche Zeitung, 19.01.2008]