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Eremit, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Eremiten · Nominativ Plural: Eremiten
Aussprache 
Worttrennung Ere-mit (computergeneriert)
Wortbildung  mit ›Eremit‹ als Erstglied: Eremitei · Eremitendasein · Eremitenleben · Eremitentum · eremitenhaft · eremitisch
 ·  mit ›Eremit‹ als Letztglied: Augustiner-Eremit · Augustinereremit · Schmuckeremit
Herkunft zu gleichbedeutend erēmī́tēsgriech (ἐρημίτης), eigentlich ‘zur Wüste gehörig, in der Wüste lebend’ < erḗmosgriech, érēmosgriech (ἐρῆμος, ἔρημος) ‘einsam, unbewohnt, verlassen’
eWDG

Bedeutung

aus religiösen Motiven von der Welt abgeschieden lebender Mensch, Klausner
Beispiel:
Vor kurzem saß ich noch als Eremit / Auf Quarantana, unweit Jericho [ LessingNathanIV 7]
gehoben, übertragen Einsiedler
Beispiel:
Und heut kam zu uns Eremiten sogar … Besuch [ KlepperSchatten136]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Eremit · Eremitage
Eremit m. ‘Einsiedler, Klausner’, entlehnt (um 1500, heremit, 13. Jh.) aus gleichbed. kirchenlat. ērēmīta, griech. erēmī́tēs (ἐρημίτης), eigentlich ‘zur Wüste gehörig, in der Wüste lebend’; zugrunde liegt das Adjektiv griech. erḗmos, érēmos (ἐρῆμος, ἔρημος) ‘einsam, unbewohnt, verlassen’. Das zugehörige Substantiv Eremitage f. ‘Einsiedelei, Klause, einsam liegendes Schlößchen’ (Anfang 17. Jh.) stammt dagegen aus frz. ermitage (zu frz. ermite ‘Einsiedler’), ist aber im Dt. lautlich an die griech.-lat. Form Eremit angeglichen. Heute ist Eremitage oder Ermitage vor allem als Name des Staatlichen Museums (Kunstsammlungen) in St. Petersburg bekannt.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Einsiedler · Klausner  ●  Eremit griechisch
Unterbegriffe
Assoziationen

Zoologie
Eremit · Juchtenkäfer
Oberbegriffe

Typische Verbindungen zu ›Eremit‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Eremit‹.

Verwendungsbeispiele für ›Eremit‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Das Bild des christlichen Eremiten ist der altarabischen Dichtung wohlvertraut. [Nielsen, E. W.: Arabien. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1957], S. 22521]
Einige seiner Lehrer leben in Tibet mönchisch als Eremiten in den Bergen. [Die Zeit, 28.10.2013, Nr. 43]
Nachts fühlt der Gast sich wie ein Eremit auf Zeit. [Die Zeit, 07.05.2009, Nr. 19]
Auf jeden Fall muss mein Haus in der Nähe einer Stadt liegen, denn ein Eremit bin ich nicht. [Die Zeit, 11.02.2008, Nr. 06]
Und dabei war ich einer der »Eremiten« unter den Fellows! [Die Zeit, 03.01.1983, Nr. 01]
Zitationshilfe
„Eremit“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Eremit>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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