katholische Theologie Abendmahl (2), speziell die Weihung der Gaben Brot und Wein durch den Priester, in denen damit (nach katholischer Lehre) Jesus, sein Leiden, Tod und seine Auferstehung als erlösendes Opfer für die Menschen gegenwärtig werden; die eucharistischen Gaben, die Hostie und der Wein
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: die heilige, katholische Eucharistie
als Akkusativobjekt: die Eucharistie feiern
in Präpositionalgruppe/-objekt: Gottesdienst mit Eucharistie; die Teilnahme an der Eucharistie; jmdn. zur Eucharistie (nicht) zulassen
als Genitivattribut: das Sakrament, Verständnis, die Verehrung, Feier, Einsetzung, der Empfang der Eucharistie
Beispiele:
Eucharistie ist der katholische Begriff (griechisch
»eucharistia« – Danksagung) für das, was evangelisch »Abendmahlfeier« heißt.
Die Gläubigen empfangen dabei die Kommunion in dankbarer Erinnerung an das
letzte Abendmahl Jesu. Laut Bibel reichte Jesus vor seiner Gefangennahme
seinen Jüngern Brot und Wein mit den Worten: »Das ist mein Leib und mein
Blut. Tut dies zu meinem Gedächtnis.« [Die Welt, 26.09.2011]
Eucharistie (griechisch: Danksagung) war
urspünglich nur eine Bezeichnung für das Dankgebet bei Beginn des
Abendmahls. Später umfaßte der Begriff das Abendmahl – das dritte der sieben
katholischen Sakramente – insgesamt und meint heute speziell das gesegnete
Brot und den gesegneten Wein. Für katholische Gläubige sind die geweihten
Abendmahlselemente – das Brot als Leib und der Wein als Blut Christi –
Mittel der Begegnung mit Christus und Gott. [Der Spiegel, 27.07.1960]
Käme Traubensaft in den Kelch, könnten schon die Kommunionskinder an
der Kommunion unter zweierlei Gestalt teilhaben. Und Priester, die drei
Eucharistien hintereinander feiern, könnten sich
bedenkenlos ans Steuer setzen. [Süddeutsche Zeitung, 20.02.2018]
Nun warten wir gespannt wie sich das Wetter entwickelt. Denn die
Fronleichnams‑Prozession kann nur bei gutem Wetter stattfinden. Grund des
Festes ist die Verehrung der Eucharistie, welche bei
uns in der Monstranz durch den Garten getragen wird. [Neue Zürcher Zeitung, 09.06.2009]
Im Konflikt um die Zulassung geschiedener und wiederverheirateter
Katholiken zur Eucharistie ist offenbar vorerst keine
Änderung in Sicht. Papst Benedikt XVI. habe am Montag in einem Gespräch mit
Geistlichen in seinen Ferienort Les Combes im Aostatal deutlich gemacht, daß
in dieser Frage zur Zeit keine Neuerung geplant sei. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.07.2005]
Am Abend des Gründonnerstags feiert die Domgemeinde mit Kardinal
Friedrich Wetter um 18 Uhr die Einsetzung der
Eucharistie beim letzten Abendmahl in
Jerusalem. [Süddeutsche Zeitung, 09.04.1998]
Während für Protestanten das einmalige und ein für allemal
vollbrachte Opfer Jesu Christi jede Deutung des Abendmahls als eine dem
Opfer Christi vergleichbare Opferhandlung ausschließt, bleiben die
Äußerungen der römisch‑katholischen Kirche dazu mehrdeutig. Inakzeptabel für
reformatorische Kirchen bleibt etwa die katholische Behauptung, es seien die
Teilnehmer an der Eucharistie durch ein »Selbstopfer«
beteiligt oder Christus opfere sich, um den Glaubenden die Möglichkeit zu
geben, »sich ihrerseits mit dem Selbstopfer an den Vater zu
vereinigen«. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.06.1998]
Man mache doch einmal die Probe auf das Exempel und sehe sich am
Sonntag in den Kirchen um: Es sind nicht mehr als 20 bis 25 Prozent der
Christen, die sich dort regelmäßig einfinden und das Geheimnis des
Kreuzestodes und der Auferstehung in der Eucharistie
feiern. Unsere Gesellschaft ist nicht mehr so christlich oder gar
christkatholisch! [Süddeutsche Zeitung, 02.09.1995]