Exempel
n.
‘Beispiel, Muster, Vorbild’,
mhd.
exempel,
Entlehnung aus
lat.
exemplum
(aus
*exemlom
mit Übergang von
ml
zu
mpl)
‘Muster, Abbild, nachzuahmendes oder warnendes Beispiel’,
das zu
eximere
‘herausnehmen’,
einem Kompositum von
lat.
emere
‘nehmen, kaufen’,
gehört,
also eigentlich
‘das aus einer Menge gleichartiger Dinge Herausgenommene’
bedeutet.
Die seit dem 17. Jh. gebräuchliche,
zunächst rechtssprachliche Wendung
ein Exempel statuieren
‘ein abschreckendes Beispiel geben’
führt
lat.
exemplum
‘warnendes Beispiel’
weiter.
Exemplar
n.
‘Einzelstück aus einer Menge gleichartiger Dinge’,
mhd.
exemplār
‘Vorbild, Muster’,
diese Bedeutung noch im 17. Jh.,
daneben seit dem 16. Jh. im heutigen Sinne
(anfangs besonders
‘einzelner Abdruck eines Buches’);
zugrunde liegt
lat.
exemplar
‘Abschrift, Abbild, Muster, Vorbild’,
eine Weiterbildung zu
lat.
exemplum
(s. oben).
exemplarisch
Adj.
‘beispielhaft, vorbildlich’
(16. Jh.,
entsprechend der älteren Bedeutung von
↗
Exemplar,
s. d.),
häufig
‘ein warnendes Beispiel gebend’
(so in
exemplarische Strafe,
17. Jh.),
nach
lat.
exemplāris
‘beispiel-, musterhaft’.
exemplifizieren
Vb.
‘durch Beispiele deutlich machen’
(16. Jh.),
nach gleichbed.
mlat.
exemplificare.