Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Expressionismus, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Expressionismus · Nominativ Plural: Expressionismen · wird selten im Plural verwendet
Aussprache  [ɛkspʀɛsi̯oˈnɪsmʊs]
Worttrennung Ex-pres-si-onis-mus · Ex-pres-sio-nis-mus
Herkunft zu expressiōlat ‘Ausdruck, Darlegung, Anschaulichkeit’, vgl. gleichbedeutend expressionismefrz
eWDG

Bedeutung

Kunstrichtung, die neue Bereiche des Seelischen zum Ausdruck bringt, wobei auf sachlich treue Wiedergabe des Gegenständlichen verzichtet wird
Beispiel:
die Zeit des Expressionismus
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Expressionismus · Expressionist · expressionistisch
Expressionismus m. Richtung in Kunst und Literatur, für die starke Ausdruckskraft unter Verzicht auf sachlich getreue Wiedergabe der Wirklichkeit charakteristisch ist (Anfang 20. Jh.), in ausdrücklicher Abgrenzung zum Impressionismus (s. d.) entstandene gelehrte Bildung (zuerst frz. expressionnisme, 1901 geprägt von dem Maler Hervé, 1911 vom Kunsthistoriker Worringer ins Dt. übernommen) zu lat. expressio (Genitiv expressiōnis) ‘Ausdruck, Darlegung, Anschaulichkeit’ bzw. zum Verb lat. exprimere (s. expreß-). – Expressionist m. expressionistisch Adj.

Typische Verbindungen zu ›Expressionismus‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Expressionismus‹.

Verwendungsbeispiele für ›Expressionismus‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Die Malerei des Expressionismus kennzeichnen ungebrochene Farben, heftige Gesten, antinaturalistische und deformierende Tendenzen. [o. A. [d.s.]: Expressionismus. In: Aktuelles Lexikon 1974-2000, München: DIZ 2000 [1976]]
Wer die Einteilung in literarische Schulen liebte, brachte das unter den Begriff des Expressionismus. [Neue Rundschau, 1971, Nr. 3, Bd. 82]
Sein Stil ist hart, aber er steht infolge seines Expressionismus mehr in der Nachfolge von Alban Berg. [Corbin, Solange u. a.: Frankreich. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1955], S. 14411]
Er hatte auch aufgehört, sich der Mode des Expressionismus zu beugen. [Die Zeit, 05.07.1996, Nr. 28]
Im ersten Jahr imponierte mir ihr Expressionismus, schon im nächsten Jahr sahen sie greulich aus. [Klemperer, Victor: [Tagebuch] 1938. In: ders., Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 1999 [1938], S. 90]
Zitationshilfe
„Expressionismus“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Expressionismus>.

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