in Teilen Mittel- und Westeuropas verbreitete, historische Form des Holzhauses, das aus einer häufig von außen sichtbaren, tragenden Konstruktion aus Holzbalken mit der Versteifung dienenden schrägen Streben besteht, deren Zwischenräume (Gefache) mit verschiedenen Materialien ausgefüllt und verputzt sind
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein denkmalgeschütztes, herausgeputztes, jahrhundertealtes, pittoreskes, restauriertes, reetgedecktes, schmuckes Fachwerkhaus
in Präpositionalgruppe/-objekt: eine Altstadt, ein Dorf, Gassen mit Fachwerkhäusern
hat Präpositionalgruppe/-objekt: Fachwerkhäuser am Markt, aus dem [14., 15. usw.] Jahrhundert, in der Altstadt
Beispiele:
Es gibt viele alte in Touristenführern gerühmte Städte, und viele
Altstadtkerne nach dem Schema: Marktplatz, Rathaus,
Fachwerkhäuser, ein paar winklige Gassen. [Ketman, Per u. Wissmach, Andreas: DDR – ein Reisebuch in den Alltag, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1986, S. 334]
Fachwerkhäuser gehören noch immer vielerorts zum
typischen Stadt‑ oder Landschaftsbild in Mitteleuropa. [Welt am Sonntag, 16.12.2018, Nr. 50]
Beim Bau von Fachwerkhäusern wurden früher
die Zwischenräume (= Gefache) der Balkenkonstruktion
mit einem Gemisch aus Stroh und Lehm verfüllt[…]. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.06.2004]
Straßauf, straßab nichts als Fachwerkhäuser
mit geschnitzten Friesen, Bändern und Portalen, Balken mit Fratzen und
Insignien, Tierköpfen, Bildnereien, Bibelsprüchen; Lebkuchenhäuser sind es,
krumm und schief und krähwinkelig mit dunklen Hinterhöfen und engen
Holpergassen; aber auch – zierlich geschwungen und hell getüncht – ganz
adlige Pracht mit gußeisernen Laternen und mächtigen Toren. [Die Zeit, 09.03.1984, Nr. 11]
Es stand in den Türpfosten des freundlichen
Fachwerkhauses eingegraben und war in schönen
Lettern in den Balken mit den alten Jahreszahlen eingeschnitzt, daß dieses
Haus Gott übergeben sei und daß alle, die in ihm wohnten, dem Herrn ihr
Leben lang dienen wollten. [Klepper, Jochen: Der Vater, Gütersloh: Bertelsmann 1962 [1937], S. 217]