Fahne, die
Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Fahne · Nominativ Plural: Fahnen
Aussprache [ˈfaːnə]
Worttrennung Fah-ne
formal verwandt mitFähnrich
Wortbildung
mit ›Fahne‹ als Erstglied:
Fahnenabzug
· Fahnenappell · Fahneneid · Fahnenflucht · Fahnenflüchtling · Fahnenhalter · Fahnenjunker · Fahnenkorrektur · Fahnenmast · Fahnenmeer · Fahnenschaft · Fahnenschmuck · Fahnenschwingen · Fahnenschwinger · Fahnenstange · Fahnenträger · Fahnenträgerin · Fahnentuch · Fahnenwald · Fahnenweihe · Fahnenwort · Fahnenzug · Fähnchen · Fähnlein · fahnenflüchtig · fahnengeschmückt
· mit ›Fahne‹ als Letztglied: Alkoholfahne · Atemfahne · Bataillonsfahne · Bierfahne · Blutfahne · Cornerfahne · Druckfahne · Eckfahne · Ehrenfahne · Freundschaftsfahne · Friedensfahne · Hauchfahne · Heeresfahne · Kirchenfahne · Korrekturfahne · Kreuzfahne · Kriegsfahne · Musselinfahne · Popelfahne · Rauchfahne · Regierungsfahne · Regimentsfahne · Reichsfahne · Reiterfahne · Rotzfahne · Schnapsfahne · Schneefahne · Seidenfahne · Siegerfahne · Siegesfahne · Signalfahne · Staatsfahne · Staubfahne · Sturmfahne · Trauerfahne · Truppenfahne · Turmfahne · Vereinsfahne · Wanderfahne · Warnfahne · Warnungsfahne · Weinfahne · Wettbewerbsfahne · Wetterfahne · Windfahne
· mit ›Fahne‹ als Letztglied: Alkoholfahne · Atemfahne · Bataillonsfahne · Bierfahne · Blutfahne · Cornerfahne · Druckfahne · Eckfahne · Ehrenfahne · Freundschaftsfahne · Friedensfahne · Hauchfahne · Heeresfahne · Kirchenfahne · Korrekturfahne · Kreuzfahne · Kriegsfahne · Musselinfahne · Popelfahne · Rauchfahne · Regierungsfahne · Regimentsfahne · Reichsfahne · Reiterfahne · Rotzfahne · Schnapsfahne · Schneefahne · Seidenfahne · Siegerfahne · Siegesfahne · Signalfahne · Staatsfahne · Staubfahne · Sturmfahne · Trauerfahne · Truppenfahne · Turmfahne · Vereinsfahne · Wanderfahne · Warnfahne · Warnungsfahne · Weinfahne · Wettbewerbsfahne · Wetterfahne · Windfahne
Mehrwortausdrücke
die Fahne einrollen ·
etw. auf die Fahnen schreiben ·
etw. auf seine Fahnen schreiben
·
sein Fähnchen in den Wind hängen ·
sein Fähnchen nach dem Wind drehen ·
sein Fähnchen nach dem Wind hängen ·
sein Fähnchen nach dem Wind richten ·
seine Fahne einrollen ·
seine Fahne in den Wind hängen ·
seine Fahne nach dem Wind drehen ·
seine Fahne nach dem Wind hängen ·
seine Fahne nach dem Wind richten ·
sich etw. auf die Fahnen schreiben ·
sich etw. auf seine Fahnen schreiben ·
von der Fahne gehen
Bedeutungsübersicht
- 1. einfarbiges oder mehrfarbiges, oft mit Sinnbildern gekennzeichnetes, symbolhaftes Tuch, das an einer Stange befestigt ist
- 2. [veraltet, abwertend] billiges, geschmackloses, oft abgetragenes Kleid
- 3. [salopp] unangenehmer, nach Alkohol riechender Mundgeruch
- 4. [Druckerei] (langer) Papierstreifen, auf dem zu Korrekturzwecken ein noch nicht umbrochener Schriftsatz abgedruckt ist
- 5. [Jägersprache] langbehaarter Schwanz des Eichhörnchens und langhaariger Hunde
eWDG
Bedeutungen
1.
einfarbiges oder mehrfarbiges, oft mit Sinnbildern gekennzeichnetes, symbolhaftes Tuch, das an einer Stange befestigt ist
Beispiele:
die Fahne weht, flattert, knattert, bauscht sich im Wind
die Fahne hängt am Mast, auf halbmast
eine Fahne entfalten, aufrollen, aufziehen
die Fahne hissen, aufpflanzen, hinaushängen
die Fahne schwingen
bei einem festlichen Umzug die Fahne tragen
sie marschieren mit wehenden, flatternden Fahnen
die Fahnen einholen, einziehen
die Fahnen senken, auf halbmast setzen
eine Fahne weihen
die Fahne zusammenrollen
eine zerschlissene Fahne
die Häuser sind mit bunten Fähnchen geschmückt
die Brigade mit einer Fahne ehren, auszeichnen
der Brigade eine Fahne verleihen
a)
Kennzeichen, Symbol für eine Nation, einen Staat
Beispiele:
die Fahne der Republik
die englische, russische Fahne
die schwarzrotgoldene Fahne
die Fahne Schwarzrotgold
b)
Kennzeichen, Symbol für eine Idee
Beispiele:
die Fahne des Roten Kreuzes
die weiße Fahne (= Zeichen der Bereitschaft zu Unterhandlung, Kapitulation)
die Bewohner der belagerten Stadt hängten die weiße Fahne hinaus
die rote Fahne (= Zeichen der Arbeiterklasse, des revolutionären Proletariats)
gehobendie Fahne der Wahrheit, Menschlichkeit, Brüderlichkeit entfalten, emporhalten (= sich für Wahrheit, Menschlichkeit, Brüderlichkeit einsetzen)
gehobendie Fahne der Freiheit erheben
gehobendie Fahne des Freiheitskampfes, der Revolution aufrichten
gehobendie Fahne (einer Idee) hochhalten (= etw. beharrlich verteidigen, einer Sache unentwegt dienen)
sich unter einer Fahne zusammenfinden, sich unter eine Fahne stellen (= sich für ein gemeinsames Ziel einsetzen)
zu, auf jmds. Fahne schwören (= fest auf jmds. Seite stehen)
c)
gehoben, bildlich Symbol für das Heer, die politische Macht, für die Waffendienst geleistet wird
Beispiele:
unter der Fahne stehen (= Soldat sein)
zu den Fahnen eilen (= in den Krieg ziehen)
sich freiwillig zur Fahne melden
der englischen Fahne folgen
die Fahne verlassen (= desertieren)
zur Fahne des siegreichen Gegners übergehen
übertragen
Beispiel:
mit fliegenden, wehenden Fahnen zum Gegner, in das andere Lager übergehen (= die Anschauung blitzschnell ändern)
2.
3.
4.
Druckerei (langer) Papierstreifen, auf dem zu Korrekturzwecken ein noch nicht umbrochener Schriftsatz abgedruckt ist
Beispiel:
die Fahnen lesen, korrigieren
5.
Jägersprache langbehaarter Schwanz des Eichhörnchens und langhaariger Hunde
Beispiel:
der Jagdhund kam mit eingezogener Fahne
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Fahne · Fähnchen · Fähnlein · Fähnrich
Fahne f. ‘an einer Stange als Kennzeichen befestigtes Tuch, Banner’, ahd. fano m. ‘Tuch’ (vgl. brust-, hals-, sweiʒfano), dann auch ‘Feldzeichen, Banner, unter einer Fahne stehende Heeresabteilung’ (um 800), mhd. van(e) m. (und auch f.), asächs. fano, mnd. vāne, mnl. vāne, vaen, nl. vaan, aengl. fana m. (engl. vane ‘Wetterfahne’), anord. fani m., got. fana m. ‘Lappen, Schweißtuch’ gehen mit lat. pannus ‘Tuch, Lappen’ und griech. pḗnos (πήνος) ‘Gewebe’ auf die Wurzel ie. *pā̌n- ‘Gewebe’ zurück. Noch gegen Ende des 18. Jhs. wird Fahne auch als Maskulinum gebraucht. Die Entwicklung von ‘Tuch’ zu ‘Banner, Feldzeichen’ beruht wohl auf Kürzung des Kompositums ahd. gundfano ‘Kampftuch, Kriegsbanner’ (9. Jh.); vgl. auch aengl. gūþfana, anord. gunnfani und die Entlehnungen frz. gonfanon, gonfalon, ital. gonfalone (vgl. aengl. gūþ, anord. gunnr, guðr ‘Kampf’). Redensartlich mit fliegenden Fahnen übergehen ‘ostentativ und geschlossen zum Feinde überwechseln’, übertragen ‘plötzlich und grundsätzlich seinen Standpunkt ändern’ (17. Jh.). Seit dem 17. Jh. bezeichnet Fahne (wegen der vergleichbaren länglichen Form) auch den noch nicht umbrochenen ‘Korrekturabzug’ des Druckers. – Fähnchen n. ‘militärische Abteilung’ (16. Jh.) für älteres Fahne; ‘billiges leichtes Kleid’ (18. Jh.). Fähnlein n. ‘kleine Fahne’, seit dem 16. Jh. übliche Bezeichnung für die unter einer Fahne als Feldzeichen Kämpfenden, ‘militärische Abteilung’. Fähnrich m. ‘Fahnenträger’, militärischer Rang (16. Jh.), mit Gleitlaut -d- auch Fähndrich; frühnhd. venrich wird (wie Wüterich) analog zu Personennamen (vgl. Dietrich) gebildet; vgl. anders gebildetes ahd. faneri, mhd. venre, vener, vaner; heute noch schweiz. Venner.
Thesaurus
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Militär
Synonymgruppe
Standarte ●
Fahne
ugs.
Synonymgruppe
Alkoholfahne ●
Fahne
ugs.
Synonymgruppe
Tellerrand ●
Fahne
fachspr.
Typische Verbindungen zu ›Fahne‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Fahne‹.
Banner
Blau-Gelb
Blau-Weiß
Emblem
Girlande
Grün-Gelb
Grün-Weiß
Hymne
Kriegerverein
Linienrichter
Rot-Gelb
Rot-Weiß
Schal
Spruchband
Standarte
Transparent
Trillerpfeife
Trommel
Wimpel
blau-weiß
flatternd
fliegend
rot
rot-weiß
schwarz-rot-golden
schwarz-weiß-rot
schwarzrotgolden
wehend
weisse
weiß
Verwendungsbeispiele für ›Fahne‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Dann schwenkte sie ihre Fahne wieder hoch über dem Kopf.
[Boie, Kirsten: Skogland, Ort: Hamburg 2005, S. 111]
Bloß habe man da bis jetzt immer die falsche Fahne gehißt.
[Walser, Martin: Ein springender Brunnen, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1998, S. 84]
Mit frischem Grün waren ihre Pfeiler umwunden, hinter purpurroten Fahnen verschwanden die alten schmucklosen Wände.
[Braun, Lily: Memoiren einer Sozialistin. In: Lehmstedt, Mark (Hg.) Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1911], S. 1690]
Viertausend Fahnen marschieren vor, da werden die Worte ausgehen, um das zu schildern.
[o. A.: Abschlussfeier des 15. Deutschen Turnfestes in Stuttgart, 30.07.1933]
Er war dagegen, unter der deutschen Fahne mit den olympischen Ringen 1960 in Rom zu starten.
[Der Spiegel, 28.01.1980]
Zitationshilfe
„Fahne“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Fahne>.
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