Falte, die
Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Falte · Nominativ Plural: Falten
Aussprache
Worttrennung Fal-te
Wortbildung
mit ›Falte‹ als Erstglied:
Faltenbalg
· Faltenbausch · Faltenbildung · Faltenfächer · Faltengebirge · Faltengesicht · Faltengewand · Faltenhals · Faltenhaut · Faltenkapitell · Faltenpartie · Faltenrock · Faltenteil · Faltenwespe · Faltenwurf · Fältchen · faltenfrei · faltenlos · faltenreich · faltig
· mit ›Falte‹ als Letztglied: Bauchfalte · Bergfalte · Bodenfalte · Bundfalte · Bügelfalte · Denkerfalte · Denkfalte · Erdfalte · Fächerfalte · Gebirgsfalte · Gehfalte · Gehirnfalte · Geländefalte · Genickfalte · Gesäßfalte · Gramfalte · Grübelfalte · Hautfalte · Hirnfalte · Hyperbelfalte · Kellerfalte · Kummerfalte · Lachfalte · Längsfalte · Mongolenfalte · Mundfalte · Plisseefalte · Pofalte · Querfalte · Quetschfalte · Rockfalte · Sitzfalte · Sorgenfalte · Speckfalte · Stirnfalte · Unmutsfalte · Zornesfalte · Zornfalte
· mit ›Falte‹ als Letztglied: Bauchfalte · Bergfalte · Bodenfalte · Bundfalte · Bügelfalte · Denkerfalte · Denkfalte · Erdfalte · Fächerfalte · Gebirgsfalte · Gehfalte · Gehirnfalte · Geländefalte · Genickfalte · Gesäßfalte · Gramfalte · Grübelfalte · Hautfalte · Hirnfalte · Hyperbelfalte · Kellerfalte · Kummerfalte · Lachfalte · Längsfalte · Mongolenfalte · Mundfalte · Plisseefalte · Pofalte · Querfalte · Quetschfalte · Rockfalte · Sitzfalte · Sorgenfalte · Speckfalte · Stirnfalte · Unmutsfalte · Zornesfalte · Zornfalte
Bedeutungsübersicht
- 1. schmale, doppelt übereinandergelegte oder locker zusammengeschobene Stofflage in einem größeren Stück Stoff
- 2. sorgfältig gelegter, gebügelter Bruch in einem Kleidungsstück oder Wäschestück
- 3. unregelmäßige, vertiefte Linie in der Haut, Hautfalte
- 4. [gehoben] ⟨die Falte des Herzens⟩ das Verborgenste, Innerste des Herzens
- 5. [Geologie] durch Faltung entstandene Bauform der Erdkruste
eWDG
Bedeutungen
1.
schmale, doppelt übereinandergelegte oder locker zusammengeschobene Stofflage in einem größeren Stück Stoff
Beispiele:
einen Stoff in Falten legen
mehrere Falten legen, stecken, bügeln, abnähen
eine tiefe, flache, breite, schmale, große, scharfe Falte
lose, dichte, schmiegsame, weich fallende Falten
eine ausspringende Falte
winzige, aufspringende Fältchen
die Falten eines Vorhangs, Rockes
die Seide fällt in losen Falten
die Jacke wirft, schlägt Falten
2.
sorgfältig gelegter, gebügelter Bruch in einem Kleidungsstück oder Wäschestück
Beispiele:
das Tischtuch wieder genau in die Falten legen
unregelmäßiger, durch Sitzen oder Drücken entstandener Knick in einem Kleidungsstück oder Wäschestück, Knitter
Beispiele:
sie hat vom Sitzen Falten im Rock
die Falten wieder glätten, glattstreichen, ausbügeln
die Falten im Kleid hängen sich wieder aus
3.
unregelmäßige, vertiefte Linie in der Haut, Hautfalte
Beispiele:
tiefe, scharfe, harte, strenge Falten auf der Stirn
feine Fältchen im Gesicht, unter den Augen
heitere, finstere, ernste, angestrengte Falten durchzogen sein Gesicht
sein Gesicht war von Falten durchfurcht
mehrere Falten (ver)liefen von der Nase zum Mundwinkel
zwischen ihren Brauen stand, bildete sich eine Falte, trat eine Falte deutlich hervor
jmds. Stirn, Gesicht zieht sich, legt sich in Falten
jmd. legt, zieht die Stirn, das Gesicht in Falten
jmd. hat Falten auf der Stirn
ärgere dich nicht, das macht Falten
der Schmerz hatte Falten in ihr Gesicht gezogen, hatte ihrem Gesicht Falten eingegraben
Falten des Kummers, Unmuts
4.
gehoben ⟨die Falte des Herzens⟩das Verborgenste, Innerste des Herzens
5.
Geologie durch Faltung entstandene Bauform der Erdkruste
Beispiele:
die Falten des Gebirges
Falten im Gelände
der Sattel, die Mulde einer Falte
stehende, schiefe, liegende Falten
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
falten · fälteln · Faltstuhl · Falte · -falt · faltig
falten Vb. ‘zusammenlegen’. In ahd. faldan ‘krümmen, zusammenlegen’ (um 800), mhd. valten, valden ‘falten, verschränken, sich umbiegen’, mnd. vōlden, valden, mnl. vouden, vouwen, nl. vouwen, aengl. faldan, fealdan, engl. to fold, anord. falda ‘den Kopf bedecken’, eigentlich ‘ein Kopftuch umbinden, falten’, got. falþan liegt ein ursprünglich starkes (reduplizierendes) Verb vor, dessen Formen allmählich mit denen des gleichbed. schwachen Verbums ahd. faldōn, faltōn (9. Jh.), mhd. valten, valden, anord. falda ‘falten’, schwed. fålla ‘säumen’ zusammenfallen, so daß nhd. falten einheitliche schwache Stammformen bildet. Doch hält sich ein starkes Part. Prät. gefalten bis ins 18. Jh. Wie aind. puṭaḥ (aus *pḷt-?) ‘Falte, Tasche, Ritze, Öffnung’, mir. alt ‘Gelenk, Glied, Abschnitt’ sind die germ. Formen als to-Ableitungen von der Wurzel ie. *pel- ‘falten’, wohl auch ‘bedecken, verhüllen’ (s. befehlen und Fell) anzusehen (s. auch unten Falte). – fälteln Vb. ‘in viele kleine Falten legen’, Iterativbildung (15. Jh.) zu falten. Faltstuhl m. ‘zusammenklappbarer Stuhl’, ahd. fald(i)-, falt(i)stuol ‘zusammenlegbarer Sitz, Sessel’ (10./11. Jh.), mhd. valtstuol, asächs. faldistōl, aengl. fældestōl, fyld(e)stōl, engl. faldstool. Aus dem Germ. entlehnt sind mlat. faldistolium und afrz. faldestoel, faudestuel, mfrz. faudeteul, mfrz. frz. fauteuil. Mit der Bedeutung ‘Lehnsessel’ wird Fauteuil im 18. Jh. wieder ins Dt. übernommen. Falte f. ‘Knick, Bruch, Runzel’. Wohl als Ableitungen vom Verb stehen ahd. fald m. ‘Falte’ (11. Jh.), mhd. valt m. ‘Falte, Faltenwurf’, anord. faldr ‘Falte, Knoten’, dän. fold und mhd. valte, valde f. ‘Falte, Lage eines Buches, Ecke, Winkel’, mnd. vōlde f., mnl. voude f., nl. vouw ‘Falte’. Im Nhd. setzt sich allein die fem. Form Falte durch. -falt wird in allen germ. Sprachen schon in alter Zeit als zweites Kompositionsglied mit Zahlwörtern verbunden, vgl. ahd. einfalt ‘einfach’ (8. Jh.), mhd. einvalt, asächs. ēnfald, mnd. ēnvōlt, aengl. ānfeald (engl. erhalten in twofold ‘zweifach’), anord. einfaldr, got. ainfalþs. Wurzelverwandte Bildungen (ie. *plo-) liegen vor in griech. diplóos (διπλόος) und lat. duplex ‘zweifach, doppelt’. Bereits früh erfolgt Suffixerweiterung zu ahd. -faltīg (einfaltīg, 11. Jh.), mhd. -valtec, -veltic (einvaltec, einveltic), nhd. -fältig (einfältig). S. Einfalt. faltig Adj. ‘mit Falten, Knicken, Runzeln versehen’ (16. Jh.).
Thesaurus
Oberbegriffe |
|
Assoziationen |
Synonymgruppe
Bügelfalte ·
Falte
Synonymgruppe
Falte ·
Runzel
Typische Verbindungen zu ›Falte‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Falte‹.
Altersfleck
Bauchfell
Falte
Furche
Fältchen
Gewand
Klebe
Narben
Plissee
Runzel
Schleimhaut
Sternits
abaxialen
adaxialen
aryepiglottischen
eingelegt
fies
grimmig
grüblerisch
innerst
kummervoll
nachdenklich
queren
senkrecht
sorgenvoll
steil
tief
vertikal
vorspringend
Überschiebung
Verwendungsbeispiele für ›Falte‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Auch sie wirken, in gefällige Falten gelegt, besser als glatte.
[Oheim, Gertrud: Das praktische Haushaltsbuch, Gütersloh: Bertelsmann 1967 [1954], S. 105]
Als die Frau lächelte, verschwanden ihre Augen fast in den vielen Falten.
[Pressler, Mirjam: Malka Mai, Weinheim Basel: Beltz & Gelberg 2001, S. 303]
Die folgende Beschreibung ist aber auch bei Verarbeitung mit einseitiger Falte anwendbar.
[Janusch, Antonie: Unser Schneiderbuch, Leipzig: Verlag für d. Frau 1979 [1965], S. 73]
Ihre Augen hatten sich verdunkelt, und um ihren Mund erschien eine Falte, die er schon einmal gesehen hatte.
[C’t, 1993, Nr. 4]
Doch nun kommen, scheint es, kilometerlang nichts als rote Falten.
[konkret, 1983]
Zitationshilfe
„Falte“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Falte>.
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