Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Farce, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Farce · Nominativ Plural: Farcen
Aussprache  [ˈfaʁsə] · [faʁs]
Worttrennung Far-ce
Wortbildung  mit ›Farce‹ als Letztglied: Wahlfarce
Herkunft farcefrz
eWDG

Bedeutungen

1.
abwertend etwas Lächerliches, Nichtssagendes
Beispiele:
eine lächerliche, läppische, alberne Farce
das ist bloß eine Farce
das war eine einzige Farce
jmds. Freundlichkeit wird zu einer Farce
jmds. Betragen als Farce empfinden
eine ernste Angelegenheit zu einer Farce machen, herabwürdigen
Wie sich dieser Spionagedienst in unserm Süden betätigte, das war eine traurige Farce […] [ Feuchtw.Teufel47]
2.
kurzes, derb-komisches, possenhaftes Spiel (in Versen), das allgemein-menschliche Schwächen und Torheiten verspottet
Beispiel:
eine kurze, französische, spanische Farce
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Farce f. ‘Posse, Satire; gewürztes Hackfleisch als Geflügel- und Pastetenfüllung’. Das aus dem Frz. direkt übernommene Wort geht in beiden scheinbar unvereinbaren Bedeutungen auf ein substantiviertes Part. Perf. zu lat. farcīre, frz. farcir ‘vollstopfen’ zurück; damit ist die küchensprachliche Bedeutung hinlänglich erklärt. Farce als Literaturgattung, bezeugt seit dem 15. Jh., ist eine derbkomische Einlage im französischen Mirakelspiel und hier wohl als ‘Einschiebsel, Füllung’ zu erklären; später bezeichnet es auch eine selbständige Posse. In letzterer Bedeutung dringt es im 18. Jh. ins Dt. (vereinzelt bereits um 1600), erfährt seit dem 19. Jh. eine neuerliche Bedeutungserweiterung und bezeichnet allgemein eine lächerliche, unseriöse Angelegenheit oder Machenschaft.

Typische Verbindungen zu ›Farce‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Farce‹.

Verwendungsbeispiele für ›Farce‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Das Referendum hat somit alle Chancen, zur Farce zu werden. [konkret, 1992]
Doch allmählich schlägt die heiter‑hysterische Farce um in ein dumpfes Drama. [Die Zeit, 12.03.1976, Nr. 12]
Die schrille Farce «Voll abgezockt» beweist mal wieder: Geld allein macht nicht glücklich. [Die Zeit, 25.03.2013 (online)]
Die Regierung sprach von freien Wahlen, Kritiker von einer Farce. [Die Zeit, 04.02.2013 (online)]
Das war die größte und verlogenste Farce meiner ganzen Schulzeit. [Brussig, Thomas: Wasserfarben, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2001 [1991], S. 143]
Zitationshilfe
„Farce“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Farce#1>.

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Farce, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Farce · Nominativ Plural: Farcen
Aussprache  [ˈfaʁsə] · [faʁs]
Worttrennung Far-ce
Wortbildung  mit ›Farce‹ als Letztglied: Geflügelfarce
Herkunft farcefrz
eWDG

Bedeutung

Kochkunst feingehackte, gewürzte Fleischmasse, die als Füllung verwendet wird
Beispiele:
eine würzige Farce zubereiten
die Taube, Pastete mit einer Farce füllen
Der kleine Johann […] verstaute mit Mühe ein weißes Stück Brustfleisch nebst Farce in seinem Magen […] [ Th. MannBuddenbrooks1,559]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Farce f. ‘Posse, Satire; gewürztes Hackfleisch als Geflügel- und Pastetenfüllung’. Das aus dem Frz. direkt übernommene Wort geht in beiden scheinbar unvereinbaren Bedeutungen auf ein substantiviertes Part. Perf. zu lat. farcīre, frz. farcir ‘vollstopfen’ zurück; damit ist die küchensprachliche Bedeutung hinlänglich erklärt. Farce als Literaturgattung, bezeugt seit dem 15. Jh., ist eine derbkomische Einlage im französischen Mirakelspiel und hier wohl als ‘Einschiebsel, Füllung’ zu erklären; später bezeichnet es auch eine selbständige Posse. In letzterer Bedeutung dringt es im 18. Jh. ins Dt. (vereinzelt bereits um 1600), erfährt seit dem 19. Jh. eine neuerliche Bedeutungserweiterung und bezeichnet allgemein eine lächerliche, unseriöse Angelegenheit oder Machenschaft.

Typische Verbindungen zu ›Farce‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Farce‹.

Verwendungsbeispiele für ›Farce‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Das Referendum hat somit alle Chancen, zur Farce zu werden. [konkret, 1992]
Doch allmählich schlägt die heiter‑hysterische Farce um in ein dumpfes Drama. [Die Zeit, 12.03.1976, Nr. 12]
Die schrille Farce «Voll abgezockt» beweist mal wieder: Geld allein macht nicht glücklich. [Die Zeit, 25.03.2013 (online)]
Die Regierung sprach von freien Wahlen, Kritiker von einer Farce. [Die Zeit, 04.02.2013 (online)]
Er ist unverdient, mehr als das, eigentlich war er eine Farce. [Die Zeit, 21.05.2012, Nr. 21]
Zitationshilfe
„Farce“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Farce#2>.

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