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Faun, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Faun(e)s · Nominativ Plural: Faune
Aussprache 
Wortbildung  mit ›Faun‹ als Erstglied: faunisch1
eWDG

Bedeutung

als lüstern geltender, altrömischer Feldgott und Waldgott, der mit Bocksfüßen und Hörnern dargestellt wird
Beispiele:
ein bocksfüßiger, Flöte spielender Faun
jmd. ist lüstern wie ein Faun
im Park standen Statuetten von Nymphen und Faunen
abwertend, übertragen lüsterner, geiler Mensch
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Faun · Fauna
Faun m. entlatinisierter Name des altrömischen Feld- und Waldgottes Faunus und Bezeichnung für seine Nachkommen, die Faune, wie sie seit dem 16. Jh. in deutscher Dichtung und Malerei vertreten sind. Faun und Faune werden schon in der Antike mit dem griechischen Gott Pan (s. panisch) und den ihm nachgebildeten Panen und Panisken identifiziert. In der bildenden Kunst und Literatur werden sie gehörnt, bocksfüßig und lüstern gedacht und dargestellt. Daher der übertragene Gebrauch für Faun ‘lüsterner Mensch’ mit dem Adj. faunisch ‘lüstern’. Fauna f. Lat. Fauna, der Name der als Gemahlin oder Tochter des Faunus vorgestellten römischen Göttin, wird Ausgangspunkt für die wissenschaftliche Bezeichnung der Tierwelt einer bestimmten Gegend. In diesem Sinne wird der Name erstmalig im Titel eines Werkes von Linné Fauna Suecica ‘Schwedische Tierwelt’ (1746) gebraucht, korrespondierend zu Linnés Flora Suecica ‘Schwedische Pflanzenwelt’ (1745); s. Flora.

Typische Verbindungen zu ›Faun‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Faun‹.

Labyrinth Leben Nachmittag Nymphe Traum barberinische barberinischen tanzen tanzend

Verwendungsbeispiele für ›Faun‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Insgesamt sieben großformatige Bilder entführen in die Welt der Faune und Elfen. [Süddeutsche Zeitung, 15.02.1999]
Dabei geraten die bewährten Formen ebenso in Bedrängnis wie der von seinen Obsessionen benebelte Faun. [Die Zeit, 15.04.2004, Nr. 17]
Ein Faun lockt darin den Besucher mit seinen erotischen Geschichten in einen subtropischen Garten. [Süddeutsche Zeitung, 16.07.2002]
Zum anderen konnte Faun nach acht Verlustjahren 1995 erstmals wieder einen operativen Gewinn erwirtschaften. [Süddeutsche Zeitung, 27.03.1996]
Nur den Faun will der Herr im Vatikan absolut nicht hergeben. [Süddeutsche Zeitung, 05.01.1995]
Zitationshilfe
„Faun“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Faun>.

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