Fee
f.
mit Schönheit und Wunderkraft begabtes weibliches Märchenwesen.
Entsprechend der unterschiedlichen Vorliebe für Märchengestalten
in bestimmten literarischen Epochen wird
Fee,
für das es im
Dt. keine adäquate Entsprechung gibt,
zweimal ins
Dt. entlehnt.
Zuerst gelangt das auf
spätlat.
Fāta
‘Schicksalsgöttin’
(s.
↗
Fata Morgana)
beruhende
afrz.
fee,
wohl über eine landschaftliche Nebenform mit unorganischem
-i-
(vgl.
féye,
faye,
fâie
u. ä. in modernen
ostfrz. Mundarten),
als
mhd.
feie,
fei
(auch
feine)
in die höfische Dichtung.
Das Wort hält sich im
Dt.
bis etwa ins 16. Jh.,
in der Zusammensetzung
Meerfei,
Meerfein(e)
noch darüber hinaus
(s.
↗
feien).
Neue Aktualität erlangen Feen im 18. Jh.
unter dem Einfluß
engl. und
frz. Literatur.
Einige Autoren bemühen sich bewußt um eine Wiederbelebung von
Fei;
als überlegen erweist sich jedoch im Laufe des 19. Jhs.
das im 18. Jh. aus
frz.
fée
entlehnte
Fee.
Eine Reihe von Komposita des 18./19. Jhs.
dokumentiert die literarische Beliebtheit,
vgl.
Feenland,
Feenpalast,
Feenreich,
Feenkönigin,
auch
Feerie
(
Feerei).
Größere Verbreitung erlangt
feenhaft
Adj.
‘feengleich, anmutig, wunderbar’
(18. Jh.).