Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Feind, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Feind(e)s · Nominativ Plural: Feinde
Aussprache 
Mehrwortausdrücke  ran an den Feind!
Duden, GWDS, 1999

Bedeutungen

1.
a)
jmd., dessen (persönliches) Verhältnis zu einer bestimmten anderen Person durch Feindschaft bestimmt ist
b)
jmd., dessen Verhalten den Interessen einer bestimmten Gruppe von Menschen zuwiderläuft, der für diese Gruppe eine Bedrohung darstellt
2.
a)
Angehöriger einer feindlichen Macht, feindlicher Soldat
b)
feindliche Macht
c)
feindliche Truppen
3.
jmd., der etw. entschieden bekämpft
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Feind · anfeinden · verfeinden · feindlich · Feindschaft · feindselig · Feindseligkeit
Feind m. ‘Gegner, Widersacher’. In ahd. fīant, fījant (8. Jh.), mhd. vīant, vīent, vīnt, asächs. fīand, mnd. vīent, mnl. vīant, nl. vijand, aengl. fēond, engl. fiend, anord. fjāndi ‘Feind, Teufel’, schwed. fiende, got. fijands, germ. *fijand- liegt (wie bei Freund, Heiland, s. d.) ein erstarrtes, substantiviertes Part. Präs. vor, dessen zugehöriges Verb in ahd. fīēn ‘hassen, verabscheuen’ (8. Jh.), aengl. fēogan, anord. fjā, got. fijan begegnet, danach aber nicht erhalten ist. Mit den Verwandten aind. pī́yati ‘schmäht, tadelt, beschimpft’, griech. pḗma (πῆμα) ‘Verderben, Leid’, lat. paene ‘beinahe, fast, ganz und gar’ (ursprünglich Neutrum des Adjektivs *pēnis ‘beschädigt, mangelhaft’) ist von einer Wurzel ie. *pē(i)-, *pī- ‘weh tun, beschädigen, schmähen’ auszugehen. – anfeinden Vb. ‘angreifen (mit Worten)’ (15. Jh.), zu einem im 17. Jh. verlorengegangenen Infinitiv spätmhd. vīnden, nhd. feinden, wozu auch verfeinden Vb. ‘feind werden’ (17. Jh.). feindlich Adj. ‘gegnerisch’, ahd. fīantlīh (um 1000), mhd. vīentlich, vīntlich. Feindschaft f. ‘Gegnerschaft’, ahd. fīantscaf (8. Jh.), -scaft (um 1000) ‘Feindseligkeit, Haß, Zwist’, mhd. vī(e)ntschaft. feindselig Adj. ‘feindlich gesinnt, gehässig’ (15. Jh.). Feindseligkeit f. ‘feindliche Gesinnung, Gehässigkeit’ (16. Jh.).

Thesaurus

Politik
Synonymgruppe
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Feind‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Feind‹.

Verwendungsbeispiele für ›Feind‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Außerhalb der schützenden Gruppe fallen viele von ihnen Feinden zum Opfer. [Natzmer, Gert von: Tierstaaten und Tiergesellschaften, Berlin: Safari-Verl. 1967, S. 158]
Und trotzdem sah er mich eben an wie einen Feind. [Bodenreuth, Friedrich [d.i. Jaksch, Friedrich]: Alle Wasser Böhmens fließen nach Deutschland, Berlin: Büchergilde Gutenberg 1938 [1937], S. 126]
Doch werden dies schon nicht mehr die Lager erbitterter Feinde sein. [Schlögel, Karl: Petersburg, München Wien: Carl Hanser Verlag 2002, S. 147]
Der allseitig gebildete Gentleman ist ihm der eigentliche Feind des künstlerischen Handwerks. [Wind, Edgar: Humanitätsidee und heroisiertes Porträt in der englischen Kultur des 18. Jahrhunderts. In: Saxl, Fritz (Hg.), Vorträge 1930 – 1931, Leipzig: Teubner 1932, S. 174]
Was hätte ein Trainer davon, den Spieler als Feind zu sehen? [Der Spiegel, 30.06.1997]
Zitationshilfe
„Feind“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Feind>.

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