A , umgangssprachlich Taschenmesser mit einer einzigen Klinge, die man in den Griff klappen kann
siehe auch Klappmesser
Beispiele:
Früher hatte jeder Bub […] ein einfaches
Taschenmesser, auch Feitel genannt, dessen Klinge in
einen Schlitz des Holzgriffs eingeklappt wird und das so gefahrlos im
Hosensack [in der Hosentasche] aufbewahrt
werden kann. [Niederösterreichische Nachrichten, 23.04.2019]
[…] meistens war’s
[…] der Opa
(= Großvater), der dem Enkel zum Leidwesen der
Mutter sein erstes Taschenmesser geschenkt hat. Nach dem Motto: »A richtiger
Bua braucht an Feitel und a Schnur.« [Kurier, 19.09.2020]
Im Jahr 1751 betrug die wöchentliche Produktion einer Werkstatt 700
bis 5.000 Taschenmesser. 14 Werkstätten waren damals aktiv. So wurden pro
Jahr etwa drei Millionen Feitel hergestellt. [Oberösterreichische Nachrichten, 29.06.2013]
[…] bei einer Wanderung darf auch eine
kleine Stärkung nicht fehlen. Dafür haben die Hochschober‑Wanderbegleiter
die »Fünf‑Finger‑Jause« parat, bei der die Wanderer zum
Feitel greifen und sich bei Speck, Wurst und Co.
stärken können. [Kleine Zeitung, 01.09.2010]
Wo heute Handy und Digitalkamera stecken, hatte früher einmal ein
richtiger Bub eine Schnur, ein paar bunte Glaskugeln und einen
Feitl in seinen Taschen. [Niederösterreichische Nachrichten, 22.08.2005]
●
Phrasem:
derb ⟨jmdm. geht, springt der Feitel auf (= jemand wird wütend und aggressiv)⟩
Beispiele:
Da geht einem vor lauter Zorn, Fassungslosigkeit und Wut der
Feitl im Sack auf. [Kronen Zeitung, 09.10.2015]
Viele haben einen negativen Favoriten unter den Politikern,
sozusagen einen persönlichen
Lieblings-Ungustl. Sobald dieser im
Fernsehen erscheint, springt ihnen der Feitel in
der Tasche auf, oft fallen dazu unschöne Worte. [Oberösterreichische Nachrichten, 02.04.2009]
Wenn ich den Kerl schon sehe, geht mir der
Feitel im Sack [in der Hosentasche] auf. [Salzburger Nachrichten, 10.08.2007]
Herr Bundeskanzler, wann ist Ihnen zuletzt ein
Feitel im Sack [in der Hosentasche] aufgegangen? [ORF, 10.09.2006]