Feuerbestattung, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Feuerbestattung · Nominativ Plural: Feuerbestattungen
Aussprache [ˈfɔɪ̯ɐbəˌʃtatʊŋ]
Worttrennung Feu-er-be-stat-tung
Wortzerlegung Feuer Bestattung
ZDL-Vollartikel
Bedeutung
Verbrennung einer Leiche (im Krematorium) und die anschließende Beisetzung der Überreste
siehe auch Erdbestattung, Einäscherung
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: anonyme Feuerbestattung
als Akkusativobjekt: eine Feuerbestattung anordnen, wünschen
in Präpositionalgruppe/-objekt: ein Gesetz über Feuerbestattungen; sich für eine Feuerbestattung entscheiden
Beispiele:
Jahrzehntelangen Streit gab es um die Zulassung von
Feuerbestattungen. Die Kirchen wehrten sich lange
gegen das Verbrennen der Leichen, sollten die Toten doch für den Tag ihrer
»fleischlichen« Auferstehung in ein Grab gelegt werden. Leichenverbrennungen
galten als besonders schändliche Bestattungsform, etwa für vermeintliche
Hexen. 1960 waren gerade mal zehn Prozent der Bestattungen in der
Bundesrepublik Feuerbestattungen. Die evangelische
Kirche gab 1920 ihren Widerstand auf. Erst 1963 erlaubte der Vatikan auch
Katholiken Einäscherungen. [Erstmals weniger als 50 Prozent christliche Beerdigungen, 01.11.2022, aufgerufen am 06.06.2023]
Der Inhaber des Leipziger Tierfriedhofes »Zum
Sonnengarten«[…] bestätigt den
Trend zur Feuerbestattung. »Beerdigung habe ich
wöchentlich möglicherweise eine, Einäscherungen etwa 15«.
F[…] betreibt auch ein kleines
Tierkrematorium. [Feuerbestattungen von Tieren in Sachsen voll im Trend, 18.06.2023, aufgerufen am 19.06.2023]
Die günstigste Möglichkeit ist die anonyme
Feuerbestattung, da in einem solchen Fall nur
geringe Gebühren für den
Friedhof
sowie keine Mehrkosten für einen Grabstein anfallen. [Nach einem Todesfall – was ist im Zuge einer Beerdigung zu
tun?, 01.12.2020, aufgerufen am 24.04.2022]
Die experimentelle Archäologie fand heraus, dass
bei einer Feuerbestattung für das Ausheben einer
Grube, die
Errichtung
eines Scheiterhaufens und die Verbrennung des Leichnams
zwei Personen vier Stunden Zeit benötigten. [Badische Zeitung, 19.09.2017]
Die Feuerbestattung, damals nur als offene
Verbrennung auf dem Scheiterhaufen bekannt, war durch die
Ketzerverbrennungen im Mittelalter vollends in Verruf geraten. [Neue Zürcher Zeitung, 01.11.2005]
Da die Toteneinäscherung in der Vorstellung vieler Leute etwas
Unheimliches hat, werden die Leser überrascht sein, wenn sie aus den
nebenstehenden Abbildungen einiger Crematorien ersehen, daß, so jung die
Bewegung für die Feuerbestattung ist, sie schon
monumentale Gebäude zu schaffen vermocht hat, die jeden Anspruch
ästhetischen Empfindens zu befriedigen vermögen. [Berliner Illustrirte Zeitung, 01.09.1901]
Da man der Feuerbestattung gern den Vorwurf
der Pietätslosigkeit macht, muß man verlangen, daß die Urne – als letzte
Ruhestätte des Toten – in schlichter Form und künstlerisch einwandsfrei
dasteht, umsomehr, als sie nur dadurch dem üblichen Grabsteinkoloß gegenüber
zur Geltung kommen kann. [[o. A.]: Deutsche Kunst und Dekoration. Bd. 19. München/Stuttgart/Darmstadt 1906–1907]
letzte Änderung:
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Brandbestattung ·
Einäscherung ·
Feuerbestattung ·
Friedwaldbestattung ·
Kremation ·
Kremierung ·
Urnenbestattung ●
Leichenverbrennung veraltet
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