finster
Adj.
‘dunkel, düster’,
ahd.
finstar
(8. Jh.),
mhd.
vinster
(vgl.
ahd.
finstar,
9. Jh.,
asächs.
finistar
n.
und
ahd.
finst(a)rī(n),
8. Jh.,
asächs.
finistri
f.
‘Finsternis’)
stehen neben gleichbed.
ahd.
thinstar
(8. Jh.),
mhd.
dinster.
Vorauszusetzen ist eine Stammform
germ.
*þimsra-,
die einen Übergangslaut
t
aufnimmt
und deren anlautender Dental durch Dissimilation
vor einem dem Wurzelvokal folgenden
n
(aus älterem
m)
in den Labial
f
übergeht,
so daß Verwandtschaft mit
mnl.
deemster
‘finster, dunkel’,
asächs.
thim
‘dunkel’,
ahd.
themar
‘Finsternis, Dämmerung’
besteht,
sich ein Anschluß an die unter
↗
Dämmerung
(s. d.)
genannte Wurzel
ie.
*tem(ə)-
‘dunkel’
und eine genaue Parallele zum substantivierten Femininum
aind.
támisrā
(
ie.
*teməsrā)
‘dunkle Nacht’
ergibt
(s. auch
↗
diesig).
finstern
Vb.
‘finster werden, finster machen’,
ahd.
finst(a)ren
‘(die Augen) verdunkeln’
(um 1000;
vgl.
bifinst(a)ren
‘verdunkeln, verfinstern, bedecken’,
9. Jh.),
finst(a)rēn
‘dunkel werden, überdeckt sein’
(8. Jh.;
vgl.
gifinst(a)rēn
‘dunkel werden’,
um 800),
mhd.
vinstern
‘finster machen’;
heute fast nur
verfinstern
Vb.
‘finster machen’,
mhd.
vervinstern,
reflexiv
‘finster werden’
(18. Jh.).
Finsternis
f.
‘Dunkelheit’,
ahd.
finstarnessi,
-nissi
n.
(9. Jh.),
mhd.
vinsternisse
f. n.