Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Fitze, die

Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Fitze · Nominativ Plural: Fitzen
Aussprache [ˈfɪʦə]
Worttrennung Fit-ze
Herkunft aus gleichbedeutend fizzaahd unklarer Herkunft

Bedeutungsübersicht+

  1. [landschaftlich] ...
    1. a) abgeteilter Strang von (Garn-)‍Fäden
    2. b) geflochtene Rute
Duden, GWDS, 1999 und DWDS

Bedeutung

landschaftlich
a)
abgeteilter Strang von (Garn-)‍Fäden
Synonym zu Docke
Beispiel:
Eine Fisse oder auch Fitze bezeichnet einen dickeren Faden, mit dem Garn beim Spinnen zusammengebunden wurde (so sind »Fissen« sprachgeschichtlich verwandt mit der »Fessel«), anderenorts auch das dadurch entstandene Garnbündel selbst. [Neue Westfälische, 03.05.2005]
b)
geflochtene Rute
Beispiele:
In der deutschen Art wird »Schicht geflochten« und die französische Weise nennt man »gestäbt«, dabei werden die Weiden untereinander mit Fitzen verbunden, erklärt die Expertin die Unterschiede. [Rhein-Zeitung, 26.01.2006]
Die »Fitze« ist eine Rute, die dem bösen Kind bei Ungezogenheiten bevorzugt über den Allerwertesten gezogen wird; nach neueren pädagogischen Erkenntnissen empfiehlt sich diese Anwendung jedoch nur in äußersten und schwerwiegenden Notfällen. [uniCross, 03.12.2014, aufgerufen am 01.09.2020]

letzte Änderung:

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Fitze · Fitz · verfitzen
Fitze f. ‘Gebinde, Garnsträhne’, (omd.) Fitz m. ‘unentwirrbares Fadelbündel’, ahd. fizza f. (10. Jh.), mhd. vitze f., vi(t)z m. ‘Garnfaden, Fadenende’. Hierher vielleicht auch (in übertragenem Sinne) asächs. fittea, aengl. fitt ‘Vers, Abschnitt eines Gedichts’. Weiteres ungewiß. verfitzen Vb. (Fäden, Haare) ‘verwirren’ (18. Jh.).
Zitationshilfe
„Fitze“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Fitze>.

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