Militär rechte oder linke Seite der Gefechtsordnung oder Marschordnung einer TruppeneinheitWDG
siehe auch Flügel (7)
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: eine offene Flanke; die rechte, linke Flanke
Beispiele:
den Gegner in der Flanke fassen, angreifenWDG
dem Gegner in die Flanke fallenWDG
der Gegner brach in die offene (= ungedeckte) Flanke des Feindes einWDG
ein Stoß, Gegenstoß in die FlankeWDG
die Flanken absichernWDG
Der [völkerrechtswidrige] Angriff
[auf Polen am 1. September 1939] erfolgte
von drei Seiten. Die südliche Flanke übernahmen
[zur Unterstützung der deutschen Wehrmacht]
die 1. und 3. slowakische Infanteriedivisionen und banden somit wichtige
polnische Kräfte. [Die Welt, 03.09.2019]
Als Napoleons Truppen […] auf der
Flanke bei Closewitz erst die gegnerische
Infanterie einkreisten und schließlich mit ihrer Übermacht in Richtung
Lützeroda durchbrachen, hatten die dort postierten Preußen
[…] keine Chance mehr. [Thüringer Allgemeine, 17.10.2016]
Rechts einbiegend[,] stoßen wir am
Abzweig nach Struppen auf das Denkmal des Herzogs Eugen von Württemberg. Er
war 1813 der Befehlshaber des 14.000 Mann starken 2. russischen
Infanteriekorps, welches die Aufgabe bekam, die rechte
Flanke der Verbündeten bei einem Angriff der
Franzosen zu schützen. [Leipziger Volkszeitung, 23.03.2012]
An der linken Flanke der Gefechtsordnung des
Regiments handelt der Traditionspanzer »Revolutionäre Mongolei«. [Neues Deutschland, 10.09.1980]
Da ein Vorgehen der Preußen nicht erkennbar war und nach Lage des
Kampfes ein Eingreifen der Division von Süden her großen Erfolg versprach,
so entschloß ich mich sofort zu einem Flankenangriffe und erteilte Befehle
zum beschleunigten Vormarsche. […] Es war also höchste Eile geboten, und ich
ließ die Truppen, die ich zur Hand hatte, gleich antreten, nachdem ich von
der, in meiner Flanke haltenden, 1.
Kavalleriedivision Hartmann die Zusage erhalten hatte, meine rechte
Flanke zu decken. [Liliencron, Adda Freifrau von: Krieg und Frieden. Erinnerungen aus dem Leben einer Offiziersfrau. In: Simons, Oliver (Hg.): Deutsche Autobiographien 1690–1930. Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1912], S. 44982]
Die moderne Kavallerie wirkt als einheitlicher taktischer Körper
durch den möglichst geschlossenen Stoß und mit besonderer Wucht aus der
Flanke, da der geschlossene Körper sich seitwärts
nicht verteidigen kann. [Delbrück, Hans: Geschichte der Kriegskunst im Rahmen der politischen Geschichte. Dritter Teil. Berlin: Directmedia Publ. 2002 [1923] [1907], S. 2698]
Wir wissen aus zahlreichen antiken Schlachten, wie gefährlich ein
Kavallerieangriff aus der Flanke für die Infanterie
war. [Delbrück, Hans: Geschichte der Kriegskunst im Rahmen der politischen Geschichte. Zweiter Teil. Berlin: Directmedia Publ. 2002 [1921] [1902], S. 1800]
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bildlich rechte oder linke Seite eines Frontverlaufs, eines Grenzverlaufs o. Ä.
Beispiele:
An der südöstlichen Flanke der Nato, der
Frontlinie zu den Brandherden des Nahen Ostens, spitzt sich ein bereits
lange schwelender Prozess der Entfremdung zu: Zwischen der Türkei und
dem Westen, allen voran Amerika. [Münchner Merkur, 22.07.2019]
Zu Pferd bewältigte er den Weg entlang der östlichen
Flanke des Mittelmeers von Kairo über
Damaskus bis nach Kleinasien. [Schweriner Volkszeitung, 22.01.2016]
Inzwischen [am Abend des 14. Januar 1945] begann auf der äußersten rechten
Flanke der Ersten Weißrussischen Front die
Siebenundvierzigste Armee Warschau von Norden einzukreisen. Die Erste
Polnische Armee kämpfte bereits in den Vororten. [Berlin 1945. Das Ende, 01.01.2009, aufgerufen am 22.03.2021]
Er [der jordanische König Abdullah II.] warf dem Iran vor, einen »schiitischen Halbmond«
in der Region schaffen zu wollen, mit dem Irak als Herzstück und dem
Iran und dem Libanon als Flanken. [Rhein-Zeitung, 15.10.2005]
Die Einsatzgruppe D bestand aus kaum mehr als sechshundert Mann
und wurde an der südlichen Flanke der Ostfront
eingesetzt, erst im Verbund der 11. Armee, dann seit Mitte 1942 bei der
Heeresgruppe A. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.05.2004]
Zu den noch zu klärenden Fragen [bei der Anpassung des Vertrags über Konventionelle Streitkräfte in Europa] gehört die sogenannte Flankenvereinbarung.
Mit ihr wurde bei Vertragsabschluß, als der Warschauer Pakt noch
bestand, die Konzentration von konventionellen Waffen und von Truppen an
den Flanken der Bündnisse geregelt. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.02.1999]