flechten
Vb.
‘winden, ineinander verschlingen’,
ahd.
flehtan
(9. Jh.),
mhd.
vlehten,
asächs.
flehtan,
mnd.
mnl.
nl.
vlechten,
anord.
fletta
sind wie
lat.
plectere,
aslaw.
plesti,
russ.
plestí
(
плести)
‘flechten’
(ursprünglich wohl präsentische?)
t-Erweiterungen
und führen mit
griech.
plékein
(
πλέκειν)
‘flechten’
auf
ie.
*plek-
‘flechten, zusammenwickeln’
(wozu
Flachs,
s. d.,
und mit
sk-Suffix
germ.
*flahskō
bzw.
*flahskōn,
nhd.
Flasche,
s. d.).
Verwandtes
aind.
prásnaḥ
‘Turban, Kopfbinde’
weist dagegen auf
ie.
*plek̑-.
Beide Formen der Gutturalerweiterung sind wahrscheinlich Weiterbildungen der unter
falten
(s. d.)
behandelten Wurzel
ie.
*pel-.
Flechte
f.
‘Zopf, Hautausschlag’,
mhd.
vlehte
‘Hautausschlag, Flechtwerk, Zopf’;
vgl.
got.
flahta
‘Flechtwerk’;
dann auch
(an Flechtwerk erinnernde)
‘niedere Pflanze’
(18. Jh.,
doch bereits bei
Bock
1539
Flechtenskraut).
Geflecht
n.
‘Flechtwerk’,
ahd.
gifleht
(9. Jh.);
vgl. auch
ahd.
giflehtida
(9. Jh.).
verflechten
Vb.
‘ineinanderschlingen, fest verbinden’
(17. Jh.),
im 20. Jh. besonders zu wirtschaftlichen Großunternehmen;
Verflechtung
f.
‘Zusammenhang, Verbindung’
(um 1800),
auch in bezug auf Wirtschaftsunternehmen
(20. Jh.);
Gegensatz
entflechten
Vb.
‘auflösen, trennen’
(20. Jh.),
Entflechtung
f.