Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Franke, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Franken · Nominativ Plural: Franken
Aussprache  [ˈfʀaŋkə]
Worttrennung Fran-ke
formal verwandt mitFranken2
Wortbildung  mit ›Franke‹ als Erstglied: Frankenreich · Fränkin
ZDL-Vollartikel

Bedeutungen

1.
Einwohner Frankens²; jmd., der (ursprünglich) aus Franken stammt
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein gebürtiger Franke
Beispiele:
Ich bin […] als gebürtiger Bayreuther ein Franke und zähle mich deshalb zu Bayern. [Münchner Merkur, 24.08.2021]
Wer keine Ahnung hat von der Entwicklung der CSU, kann schlicht nicht mitreden. Das fängt schon einmal damit an, dass beispielsweise in Rosenheim ein ganz anderer Konservatismus herrscht als in Franken. Dem liegen völlig unterschiedliche historische Entwicklungsprozesse zu Grunde. Von daher wäre übrigens der Franke Söder in Norddeutschland vielleicht als Bundeskanzler viel vermittelbarer gewesen, als es die Altbaiern Strauß und Stoiber waren. [Landshuter Zeitung, 16.10.2021]
Der gebürtige Nürnberger und Jahn‑Stürmer Jann George brennt nach überstandener Verletzung auf einen Einsatz, Regensburgs Nummer 2, Thorsten Kirschbaum, ebenfalls ein gebürtiger Franke (Würzburg) stand noch bis 2018 zwischen den Club‑Pfosten […]. [Landshuter Zeitung, 11.09.2021]
Aufgewachsen auf einem Bauernhof in Hofstetten (Haßberge), hat der Franke in Würzburg Theologie und Philosophie studiert, dann eine Unternehmensberatung gegründet. [Fränkischer Tag, 07.03.2020]
Zwar gibt es »den« fränkischen Dialekt nicht, aber die Eigenheit, alle (harten) Ps und Ts in (weiche) Bs und Ds zu verwandeln, ist allen Franken gleich. [Fränkischer Tag, 08.12.2018]
Seit Jahren hatte der gebürtige Franke aus Wertheim am Main Institute beraten, drei Jahre lang als Partner beim US‑Investmenthaus Goldman Sachs, sechs Jahre bei der Unternehmensberatung Bain & Company, sieben Jahre bei den Beratern von McKinsey. [Süddeutsche Zeitung, 09.04.2008]
2.
Angehöriger eines in der Spätantike entstandenen germanischen Volksstamms, der im Frühmittelalter ein Großreich in Frankreich und Westdeutschland gründete
Grammatik: meist im Plural
Beispiele:
Der Vortrag behandelt in Grundzügen die Geschichte der Franken vom Zusammenbruch des Römischen Reiches über die Könige Chlodwig und Karl den Großen bis zu den Reichsteilungen, insofern sie für die Entstehung der beiden Nachfolgestaaten des fränkischen Reiches, Frankreich und Deutschland, von Belang sind. [Saarbrücker Zeitung, 18.03.2002]
Die Merowinger waren das älteste Königsgeschlecht der Franken, ihre Herrschaft ging vom 5. Jahrhundert bis 751. [Allgemeine Zeitung, 01.07.2021]
Dass er aus dem Hause Battenberg stammte, bedeutete, dass der immerhin 1,83 Meter große Philip ein Nachfahre des Franken Pippin des Kurzen war. [Süddeutsche Zeitung, 10.04.2021]
Das Museum zeigt zahlreiche in Franken gefundene Exponate der Germanen aus dem Stammesverband der Franken – teils Leihgaben verschiedener Sammlungen. [Landshuter Zeitung, 19.03.2021]
Ursprünglich nannte sich das ganze Reich Karls des Großen »Frankenreich«. Die Franken, die ja als Eroberer in Europa diesen Staat gegründet und die Einwohner unterworfen hatten, waren ein germanischer Stamm. [Petersen, Jes: Erde und Mensch. Berlin: Columbus-Verl. [1935] [1925], S. 145]
Seit dem 3. Jahrh. bildeten sich unter den West‑G. (= Westgermanen) aus den Stämmen der Herminonen, Istävonen und Ingävonen neue große Völkerbünde; die Alemannen drangen vom Main bis an den Bodensee vor, die Franken breiteten sich am Main, am mittlern und untern Rhein aus, aus den Markomannen u.a. gingen die Bayern zwischen Lech und der Avarengrenze hervor, an der Weser und untern Elbe tauchten die Sachsen auf; von letztern zogen im 5. Jahrh. Eroberer nach Britannien und gründeten dort german. (angelsächs.) Reiche. [Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon. Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1906], S. 26546]

letzte Änderung:

Typische Verbindungen zu ›Franke‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Franke‹.

Zitationshilfe
„Franke“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Franke>.

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