Frauenzimmer, das
eWDG
Bedeutung
Frau
Beispiele:
salopp, abwertendso ein unverschämtes, dummes, albernes Frauenzimmer
salopp, abwertender hatte sich mit zweideutigen, liederlichen Frauenzimmern sehen lassen
salopp, abwertendlass dich nicht mit diesem Frauenzimmer ein
saloppsie ist ein tolles Frauenzimmer
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Frau · Hausfrau2 · Fräulein · fraulich · frauenhaft · Frauentag · Frauenzimmer
Frau f. ‘erwachsener weiblicher Mensch, Ehefrau’, auch in der Anrede (dabei erst neuerdings nicht mehr auf Verheiratete beschränkt), ahd. frouwa ‘Herrin’ (9. Jh.), mhd. mnd. vrouwe, asächs. frūa (aus dem Dt. entlehnt mnl. vrouwe, nl. vrouw?) sowie der Name der Göttin anord. Freyja sind movierte Feminina zu ahd. frō ‘Herr’ und seinen Entsprechungen (s. Frone). In der mittelalterlichen Gesellschaftsordnung ist ahd. frouwa, mhd. vrouwe Standesbezeichnung und Anrede für die verheiratete Edeldame als Vorsteherin des Hauswesens. Demgegenüber steht mhd. wīp (s. Weib) als Geschlechtsbezeichnung, wird aber mit dem Aufkommen der bürgerlichen Literatur von Frau allmählich verdrängt. Jedoch erst im 18. Jh. wird durch die Emanzipation des Bürgertums Frau allgemein und beginnt zu Anfang des 19. Jhs. Madame in der Anrede für Bürgerfrauen abzulösen. – Hausfrau2 f. ‘Hausherrin’, mhd. hūsvrouwe ‘Herrin im Hause, Gattin’. Fräulein n. ‘erwachsene weibliche unverheiratete Person’, mhd. vrouwelīn ‘Herrin, Gebieterin, junge unverheiratete Edeldame’ (vgl. ahd. jungfrouwilīn, Hs. 12. Jh.) bleibt wie Frau ursprünglich als Standesbezeichnung und Anrede dem Adel vorbehalten. Im 18. Jh. wird Fräulein allgemeine Bezeichnung für junge unverheiratete Mädchen und verdrängt zu Beginn des 19. Jhs. die Anrede Jungfer, Mademoiselle, Mamsell für Bürgermädchen. fraulich Adj. ‘weiblich, mütterlich’, mhd. vrouwelich ‘weiblich, einer Herrin entsprechend’. frauenhaft Adj. ‘einer Frau entsprechend’ (18. Jh.). Frauentag m. am 8. März begangener internationaler Gedenktag für die Rechte der Frauen (um 1910; ohne Zusammenhang mit spätmhd. vrouwentag ‘kirchlicher Festtag zu Ehren Marias’). Frauenzimmer n. ‘Frau’, ursprünglich (15. Jh.) ‘Gemach der Herrin, Aufenthaltsraum der Frauen’; seit dem 16. Jh. übertragen auf die sich dort aufhaltenden Frauen, das weibliche Hofgefolge, die weibliche Dienerschaft, seit dem 17. Jh. auch Bezeichnung für die ‘Frau’ als Einzelwesen. Noch im 18. Jh. in neutraler Verwendung üblich, später (19. Jh.) meist scherzhaft oder geringschätzig; vgl. Etymologie (1981) 15 ff.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(eine) Eva ·
(eine) Sie ·
Dame ·
Evastochter ·
Frau ·
Frauensperson ·
Vertreterin des schönen Geschlechts ·
Vertreterin des weiblichen Geschlechts ·
weibliche Person ·
weiblicher Mensch ●
Frauenzimmer veraltet ·
Person weiblichen Geschlechts Amtsdeutsch ·
Weib veraltend ·
Weibsbild abwertend ·
weibliches Wesen scherzhaft ·
...tante ugs., abwertend ·
Braut ugs., salopp ·
Grazie (eingeschränkter Gebrauch) ugs. ·
Kalle derb, Gaunersprache ·
Lady ugs., salopp, engl. ·
Mutti ugs. ·
Perle ugs., regional, salopp ·
Schnalle ugs., salopp ·
Tante ugs. ·
Trine ugs., schimpfwort, selten ·
Weibsen ugs., Plural, abwertend, scherzhaft ·
Weibsperson geh., veraltend ·
Weibsstück derb, abwertend
Oberbegriffe |
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Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Frauenzimmer‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Frauenzimmer‹.
Verwendungsbeispiele für ›Frauenzimmer‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Es gibt in der Tat viele Frauenzimmer auf der Welt, und einige darunter sind schön.
[Dänhardt, Reimar: Fein oder nicht fein, Berlin: Deutscher Militärverl. 1972 [1968], S. 318]
Was konnte man daraufhin mit dem scheinheiligen Frauenzimmer anderes tun, als sie noch mehr liebzuhaben.
[Hartung, Hugo: Wir Wunderkinder, Düsseldorf: Droste Verl. 1970 [1959], S. 276]
Der »Jude G.« liege »alle Nächte mit einem arischen Frauenzimmer im Bett.
[Die Zeit, 26.07.2013, Nr. 30]
Dieses rothaarige Frauenzimmer gehört ertränkt, was haben die Deutschen bei uns verloren.
[Die Zeit, 24.08.1979, Nr. 35]
Seine Akte sind Frauenzimmer im besten Alter mit üppigen Kurven.
[Der Tagesspiegel, 23.08.2001]
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