Dachs
m.
Das zu den Mardern gehörende Säugetier
mit spitzem Kopf und starken Grabkrallen
heißt
ahd.
thahs
(11. Jh.),
mhd.
dahs,
mnl.
nl.
das.
Die im
Germ. vielleicht allgemein verbreitete Bezeichnung
(vgl. das zweite Kompositionsglied von
norw.
svintoks
‘Dachs’;
aus Ortsnamen ist auch
asächs.
thahs
nachzuweisen
und
anord.
*þǫx
zu erschließen)
ergibt gleichbed.
spätlat.
taxus,
taxo
und gelangt früh in die roman. Sprachen.
Am wahrscheinlichsten läßt sich das vorauszusetzende
germ.
*þahsu-
wie
aind.
tákṣati
‘verfertigt, zimmert, schafft, behaut’,
tákṣā
‘Zimmermann’,
griech.
téktōn
(
τέκτων)
‘Zimmermann’,
téchnē
(
τέχνη)
‘Kunst, Geschicklichkeit, Handwerk’,
lat.
textor
‘Weber’,
air.
tāl
‘Axt’,
aslaw.
tesati
‘hauen, fällen’,
russ.
tesát’
(
тесать)
‘behauen, zimmern’,
aruss.
tesъ
‘Span, dünnes Brett, Markierung am Baum’,
russ.
tës
(
тёс)
‘dünne Bretter’
zu
ie.
*tek̑s-,
*tek̑t-
‘flechten, Holzwerk zusammenfügen, zimmern’
stellen
(s.
↗
Architekt,
↗
Technik,
↗
Text);
Benennungsmotiv wäre dann das Herstellen des kunstvollen Baus.
Sommer
in: IF
31 (1913) 359 f.
erwägt dagegen Anschluß an die
nur
germ. und
kelt. bezeugte Wortgruppe von
↗
dick
(s. d.,
ie.
*tegu̯-)
und erklärt das Affix
-s
als Analogie zu Tiernamen wie
↗
Fuchs1
und
↗
Luchs
(s. d.).
Frechdachs
m.
‘frecher, vorlauter junger Mensch’
(Ende 19. Jh.);
Übertragung auf Menschen schon bei
mhd.
dahs;
vgl. auch die
nhd. Fügung
junger Dachs
‘unerfahrener junger Mensch’.
Dachshund
m.
‘zur Dachsjagd geeigneter Hund, Dackel’
(15. Jh.);
s.
↗
Dackel.