frech
Adj.
‘dreist, unverschämt, übermütig, draufgängerisch’,
ahd.
freh
‘habsüchtig, gierig, ehrgeizig’
(8. Jh.),
mhd.
vrech
‘mutig, tapfer, dreist’,
mnl.
vrec
‘habsüchtig, gierig, hartherzig’
(vgl.
nl.
vrek
‘Geizhalz’),
aengl.
frec
‘gierig, keck, kühn’,
anord.
frekr
‘gierig, hart, streng’,
got.
-friks
‘gierig’
in
faíhufriks
‘geldgierig’
(
germ.
*freka-)
sowie die ablautenden Bildungen
mnd.
vrak,
mnl.
vrac
‘gierig’,
schwed.
(mundartlich)
fräk
‘schnell, mutig’
und die
n-Ableitungen
asächs.
frōkan
‘kühn, mutig’,
anord.
frœkn
‘kühn’
sind ihrer Herkunft nach ungeklärt.
Nimmt man Verwandtschaft mit
griech.
spargā́n
(
σπαργάν)
‘schwellen, strotzen (von Milch), voll Begierde und Wollust sein, heftig begehren’
an, so können die
germ. Formen als Varianten
ohne anlautendes
s-
(über
ie.
*preg-
‘gierig, heftig’)
vielleicht zu
ie.
*(s)p(h)ereg-,
einer Gutturalerweiterung der unter
Sporn
(s. d.)
genannten Wurzel
ie.
*sp(h)er(ə)-
‘zucken, zappeln, schnellen’,
gestellt werden
(s. auch
frank).
Die Ausgangsbedeutung
‘gierig, heftig’
entwickelt sich über
‘mutig, kühn, keck, dreist’
im
Nhd. bis zu
‘übermütig, unverschämt, schamlos’.
–
Frechheit
f.
‘unverschämtes Verhalten’,
mhd.
vrechheit,
vrecheit
‘Kühnheit, Verwegenheit’.