Möglichkeit, im Rahmen gewisser Grenzen frei und unabhängig zu agieren
Synonym zu Bewegungsfreiheit (3), Spielraum (2)
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: gestalterischer, kreativer, individueller, pädagogischer, unternehmerischer Freiraum
als Akkusativobjekt: Freiraum nutzen, schaffen; Freiraum beschneiden, bieten, einräumen, erkämpfen, zustehen; sich Freiräume verschaffen
in Präpositionalgruppe/-objekt: der Umgang mit Freiräumen; der Kampf um Freiräume
mit Genitivattribut: Freiräume des Denkens, der Kunst
als Aktivsubjekt: Freiraum entsteht, wächst
hat Präpositionalgruppe/-objekt: ein Freiraum für Kreativität, Eigeninitiative, für das Denken, Handeln, für die Fantasie
als Genitivattribut: die Gestaltung des Freiraums
Beispiele:
Ich jedenfalls kann gut delegieren und anderen Freiraum geben, Entscheidungen zu treffen. [Welt am Sonntag, 30.04.2017]
Der Einsatz von KI (= Künstlicher Intelligenz) in der Pflege solle vor allem darauf abzielen, Pflegekräften Freiräume für pflegerische Kerntätigkeiten und menschliche Zuwendung zu schaffen. [Süddeutsche Zeitung, 29.10.2020]
Andererseits ist es auch wichtig, Freiräume sicherzustellen, die sich die Studenten selbst gestalten können. Das wirkt auch motivierend. [Die Zeit, 06.01.2010]
[…] der Entwicklungsabschnitt zwischen dem sechsten und elften Lebensjahr ist im allgemeinen eine Phase ruhigen Wachstums[…]. Trotzphasen sind ausgestanden, und die Machtproben verlaufen milder, weil dem Kind nun automatisch mehr Freiraum zugestanden wird. In diesem Alter sind die meisten Kinder ausgeglichen und aufnahmebereit. [Wölfl, Norbert: Die hohe Schule der Zärtlichkeit. Genf: Ariston 1983, S. 230]
Wieso will der sich jeden Tag mit mir treffen? Wieso erzählt der mir nicht wie andere Männer was von »Freiraum in der Beziehung« und daß man sich nicht so oft treffen sollte? Wieso will der mich heute abend schon wieder sehen? [Merian, Svende: Der Tod des Märchenprinzen. Hamburg: Buntbuch-Verl. 1980, S. 62]