Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Freude, die

Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Freude · Nominativ Plural: Freuden
Aussprache  [ˈfʀɔɪ̯də]
Worttrennung Freu-de
Wortbildung  mit ›Freude‹ als Erstglied: Freudebringer · Freuden spendend · Freudenausbruch · Freudenbecher · Freudenbotschaft · Freudenbringer · Freudenchor · Freudenfeier · Freudenfest · Freudenfeuer · Freudenfeuerwerk · Freudengebrüll · Freudengeheul · Freudengeschrei · Freudenhaus · Freudenlaut · Freudenmahl · Freudenmädchen · Freudenrausch · Freudenruf · Freudenröte · Freudenschimmer · Freudenschrei · Freudenspender · Freudensprung · Freudenstrahl · Freudensturm · Freudentag · Freudentanz · Freudentaumel · Freudenträne · Freudespender · freudebebend · freudeleer · freudenarm · freudenreich · freudenspendend · freudenvoll · freudestrahlend · freudetrunken · freudevoll · freudig · freudlos · freudvoll
 ·  mit ›Freude‹ als Letztglied: Arbeitsfreude · Daseinsfreude · Ehefreuden · Einsatzfreude · Elternfreude · Entdeckerfreude · Entdeckungsfreude · Entschlussfreude · Erzählfreude · Experimentierfreude · Fahrfreude · Ferienfreude · Festesfreude · Festfreude · Festtagsfreude · Forscherfreude · Gaumenfreude · Gebefreude · Herzensfreude · Innovationsfreude · Kampfesfreude · Kampffreude · Kauffreude · Lebensfreude · Liebesfreude · Mitfreude · Musizierfreude · Mutterfreude · Riesenfreude · Risikofreude · Sangesfreude · Schadenfreude · Schaffensfreude · Siegesfreude · Sinnenfreude · Sinnesfreude · Sommerfreude · Spielfreude · Tafelfreude · Vaterfreude · Vorfreude · Weihnachtsfreude · Wiedersehensfreude · Winterfreude
eWDG

Bedeutung

Gefühl der Hochstimmung, inneren Heiterkeit
in gegensätzlicher Bedeutung zu Leid
Beispiele:
eine echte, ehrliche, erwartungsvolle, heitere, herzliche, innige, strahlende, tiefe, unerwartete, vollkommene Freude
eine große, kurze, ausgelassene, maßlose, stürmische, tolle, wilde, unbändige, unsagbare Freude
eine bleibende, heimliche, sichtliche, unverhohlene Freude
eine bange, diabolische, diebische Freude
geistige, kindliche, natürliche, sinnliche, weltliche Freuden
das Gefühl, der Ausbruch der Freude
ein Übermaß von Freude
die kleinen Freuden (= Annehmlichkeiten) des Alltags
die Freude an der Arbeit, am Leben
er war voll(er) Freude
das ist aber eine Freude! (= freudige Überraschung!)
es wird mir eine ganz besondere Freude (= Vergnügen) sein, Ihnen zu helfen
sie spielte, dass es eine wahre Freude war, ihr zuzuhören
die Arbeit ist ihre einzige Freude
dieser Auftrag war keine reine Freude für ihn (= gewährte ihm keine rechte Befriedigung)
Kinder sind der Eltern Freude
Freude beglückt, erfüllt jmdn.
seine Freude kannte keine Grenzen
Freude wallt auf, vergeht
eine unvorhergesehene Freude wartet auf ihn
es herrschte ungetrübte Freude unter den Gästen
Freude leuchtet, strahlt in ihren Blicken
Freude schwang in seiner Stimme
sich ganz der Freude hingeben, überlassen
seine Freude äußern, (be)zeigen
jmds. Freude dämpfen
lebhafte Freude über etw. empfinden
ihre Anwesenheit hat unsere Freude erhöht
Freude an etw. finden
alle Freuden (= Genüsse) des Lebens, verbotene Freuden genießen
Freude hervorrufen, wecken
flüchtige Freuden suchen
gehoben Freud und Leid miteinander teilen
die Freude an der Arbeit verlieren
jmdm. eine kleine Freude bereiten
jmdm. (mit einer Kleinigkeit) eine Freude machen
er hat mir die ganze Freude verdorben
jmdm. die Freude vergällen
umgangssprachlich, scherzhaft [beim Ausleihen einer Sache, die man gern wiederhaben möchte:] Wiedersehen macht Freude!
sprichwörtlichgeteilte Freude ist doppelte Freude (= wer sein Glück mit anderen teilt, genießt es doppelt)
Freude, schöner Götterfunken [ SchillerAn die Freude]
Sie kam … eine verlegene Freude auf dem Gesicht [ H. MannSchlaraffenland1,202]
Sein Gesicht war eitel Freude [ BredelHeerstraßen440]
Des Lebens ungemischte Freude / Ward keinem Irdischen zuteil [ SchillerRing]
Freude an jmdm., etw. habensich an jmdm., etw. freuen
Beispiele:
der Lehrer hatte Freude an seinem guten Schüler
Ich werde stets Freude an den Wissenschaften haben [ HesseNarziß5,13]
mit Präposition
Grammatik: in Verbindung mit »an«
Beispiel:
an jmds. Freude Anteil nehmen
Grammatik: in Verbindung mit »aus«
Beispiel:
aus Freude an der Sache arbeiten
Grammatik: in Verbindung mit »in«
Beispiele:
jmdn. in grausamer Freude quälen
herrlich und in Freuden leben (= ganz ausgezeichnet leben)
gehobenin Freud und Leid
Grammatik: in Verbindung mit »mit«
Beispiele:
etw. mit Freude tun
biblischdie mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten
Sahs [das Röslein] mit vielen Freuden (= beglückt) [ GoetheHeidenrösl.]
Grammatik: in Verbindung mit »von«
Beispiele:
sich von jmds. Freude anstecken lassen
von Freude bewegt, erfüllt, hingerissen, überwältigt sein
und dabei klopft mein Herz von einer unbegreiflichen, unbekannten inneren Freude [ LuxemburgBriefe55]
Grammatik: in Verbindung mit »vor«
Beispiele:
ausgelassen, närrisch vor Freude sein
vor Freude erröten, strahlen, jauchzen
vor Freude weinen, erschrecken
er weiß sich vor Freude nicht zu fassen, lassen
mir stockte der Herzschlag vor Freude
der Läufer riss am Ziel vor Freude die Arme hoch
vor Freude in die Hände klatschen
umgangssprachlichvor Freude (bis) an die Decke springen
umgangssprachlicher ist vor Freude ganz aus dem Häuschen
Grammatik: in Verbindung mit »zu«, »zur«
Beispiele:
zu meiner größten Freude kam sie sofort
die Ernte war zur Freude des Bauern gut ausgefallen
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Freude · freudig · Freudenhaus · Freudenmädchen
Freude f. ‘Hochstimmung, Glücksgefühl’, ahd. frewida (8./9. Jh.), frouwida (9. Jh.), mhd. vröude, vreude ist mit dem Abstraktsuffix ahd. -ida (germ. -iþō) zu dem unter froh (s. d.) behandelten Adjektiv gebildet. – freudig Adj. ‘erfreulich, glücklich’ (16. Jh.). Freudenhaus n. ‘Bordell’ (18. Jh.); im 16./17. Jh. und vereinzelt bereits mhd. vröudenhūs allgemeiner ‘Haus, in dem Freude herrscht’. Freudenmädchen n. ‘Prostituierte, Dirne’ (18. Jh.) nach gleichbed. frz. fille de joie; hieraus erklärt sich die Bedeutungsverengung von Freudenhaus. Doch vgl. schon frühnhd. freudenweib (15. Jh.).

Thesaurus

Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen
Synonymgruppe
Freude · Genuss · Lust · Spaß · Vergnügen · Wohlgefallen  ●  Bock  ugs. · Fez  ugs. · Fun  ugs., engl., Jargon · Gaudi  ugs.
Unterbegriffe
  • Häme · boshaftes Vergnügen · diebische Freude  ●  Schadenfreude Hauptform · Schadensfreude selten
Assoziationen
Synonymgruppe
Freude · Freudigkeit · Frohmut · Frohsinn · Fröhlichkeit · Glückseligkeit · Heiterkeit · Vergnügen · freudige Erregung · gute Laune  ●  Konvivialität  geh., bildungssprachlich, lat. · gute Schwingungen  ugs.
Oberbegriffe

Typische Verbindungen zu ›Freude‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Freude‹.

Verwendungsbeispiele für ›Freude‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Wenn er jemanden sieht, setzt sich seine Freude in lebhafte Bewegung um. [Schmidt-Rogge, Carl H.: Dein Kind – Dein Partner, München: List 1973 [1969], S. 94]
Hier darf auch der körperliche Ausdruck der Freude, das Lachen, nicht unerwähnt bleiben. [Hasler, Ulrich E.: Eubiotik, Heidelberg: Haug 1967, S. 166]
Mit der Freude an gepflegter Form erwacht auch die am schönen Buch. [Curtius, Ernst Robert: Europäische Literatur und lateinisches Mittelalter, Tübingen: Francke 1993 [1948], S. 303]
Deren Reich wird zu alledem noch als das der Schönheit, der Freude gezeigt. [Beenken, Hermann: Das Neunzehnte Jahrhundert in der deutschen Kunst, München: Bruckmann 1944, S. 265]
Das Werk soll entstehen aus der Kraft des ganzen deutschen Volkes und es soll dienen der Freude des deutschen Volkes. [o. A.: Grundsteinlegung des Volkswagenwerkes bei Fallersleben am Mittellandkanal, 26.05.1938]
Zitationshilfe
„Freude“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Freude>.

Weitere Informationen …

Diesen Artikel teilen:

alphabetisch vorangehend alphabetisch nachfolgend
Fretterei
Fretter
Frettchen
Frett
Fresszelle
Freudebringer
Freuden spendend
Freudenausbruch
Freudenbecher
Freudenbotschaft