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Freundschaft, die

Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Freundschaft · Nominativ Plural: Freundschaften
Aussprache  [ˈfʀɔɪ̯ntʃaft]
Worttrennung Freund-schaft
Wortzerlegung Freund -schaft
eWDG und DWDS

Bedeutungen

1.
Verhältnis zwischen Menschen oder zwischen menschlichen Gemeinschaften, das auf gegenseitiger Neigung und auf gegenseitigem Vertrauen beruht
Grammatik: meist im Singular
in gegensätzlicher Bedeutung zu Feindschaft
Beispiele:
eine brüderliche, echte, ideale, innige, intime, treue, unwandelbare, verlässliche, wahre Freundschaft
eine falsche, zerbrochene Freundschaft
ein Zeichen, Geschenk der Freundschaft
er hat mir oft genug Beweise seiner Freundschaft gegeben
gehobenBande der Freundschaft knüpfen
im Geiste enger, herzlicher Freundschaft
die Freundschaft unter den Völkern
eine ehrliche Freundschaft zwischen Kameraden
das ist wirkliche Freundschaft
eine Freundschaft spinnt sich an, verstärkt sich, vertieft sich
umgangssprachlicheine Freundschaft schläft ein
eine feste Freundschaft verbindet sie mit uns
saloppeine dicke Freundschaft verbindet sie mit uns
ihre Freundschaft hat einen Riss bekommen
eine Freundschaft mit jmdm. anknüpfen, beginnen, halten, schließen, stiften, unterhalten
eine Freundschaft pflegen, befestigen, bekräftigen, abbrechen, brechen
umgangssprachlicheine Freundschaft wieder einrenken, aufwärmen
jmds. Freundschaft gewinnen, erwidern
gehobenfür jmdn. eine väterliche Freundschaft bekunden, hegen
jmdm. seine, die Freundschaft anbieten
erhalten Sie mir weiterhin Ihre Freundschaft!
auf jmds. unverbrüchliche Freundschaft bauen
etw. aus reiner Freundschaft tun
jmdm. in langjähriger, persönlicher Freundschaft verbunden, zugetan sein
mit jmdm. in Frieden und Freundschaft leben
umgangssprachlichich sage dir das in (aller) Freundschaft (= ich sage dir das mit Wohlwollen)
sie warben lange um ihre Freundschaft
DDRdie Jugendlichen riefen: »Freundschaft(= Gruß der Freien Deutschen Jugend)
sprichwörtlichkleine Geschenke erhalten die Freundschaft
im Gefühl ihrer unzerstörbaren Freundschaft [ HesseNarziß5,85]
Mir aber hättest du sicher die Freundschaft gekündigt! [ FedererBerge525]
2.
landschaftlich Gesamtheit der Freunde, Freundeskreis
Beispiele:
unsere Freundschaft vom Theater
neue Freundschaften erwerben
viele Freundschaften haben
alte Freundschaften bewahren
Wieviel Freundschaften er auch später erlebt hatte [ SeghersDie Toten6,246]
3.
DDR Gesamtheit der Pioniergruppen an einer Schule
Beispiele:
die Freundschaft nahm geschlossen an dem Wettbewerb teil
Er […] gründete in Klebbow eine Freundschaft der Jungen Pioniere [ WelkBulle52]
4.
landschaftlich Verwandtschaft
Grammatik: meist im Singular
Beispiele:
er war meine Freundschaft (= mit mir verwandt)
sie ist aus, von unserer Freundschaft
die ganze Freundschaft war eingeladen, versammelt
Groß ist in Unterwalden meine Freundschaft [ SchillerTellI 4]
denn die Hehlmanns hatten eine weitläufige Freundschaft [ Löns8,193]

letzte Änderung:

Zum Originalartikel des WDG gelangen Sie hier.

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Freund · Freundschaft · freundschaftlich · freundlich · Freundlichkeit · anfreunden · befreunden
Freund m. ‘Vertrauter, jmdm. innerlich verbundener Mensch’, ahd. friunt (8. Jh.), mhd. vriunt ‘Freund, Nächster, Geliebte(r), Verwandte(r)’, asächs. friund, mnd. vrünt, mnl. vrient, vrint, nl. vriend, aengl. frēond, engl. friend, anord. frændi ‘Verwandte(r), Freund’, schwed. frände, got. frijōnds, germ. *frijōnd- ist (wie Feind, s. d., Heiland, s. heilen) ein erstarrtes substantiviertes Part. Präs. zu einem in asächs. friohon, aengl. frēogan, anord. frjā, got. frijōn ‘lieben’ vorliegenden Verb, das zu der unter frei (s. d.) angegebenen Wurzel gehört. Es bezeichnet neben dem durch Sympathie und Vertrauen Verbundenen auch (bis in die Mundarten der Gegenwart) den Blutsverwandten. – Freundschaft f. ‘Vertrauensverhältnis’, ahd. friuntscaf (8. Jh.), -scaft (11. Jh.), mhd. vriuntschaft, auch ‘Blutsverwandtschaft’; freundschaftlich Adj. (18. Jh.). freundlich Adj. ‘herzlich, verbindlich, wohlwollend’, ahd. friuntlīh (11. Jh.; friuntlīhho Adv., um 1000), mhd. vriuntlich; Freundlichkeit f. ‘herzlich-wohlwollendes Verhalten’, spätmhd. vriuntlīcheit. anfreunden Vb. (reflexiv) ‘Freundschaft schließen’, geläufig seit 19. Jh., vereinzelt 17. Jh.; vgl. Anfreund ‘Anverwandter’ (16. Jh.), Angefreundete (Plur.) ‘Verwandte’ (17. Jh.) und mhd. vriunden ‘zum Freund machen’. befreunden Vb. (reflexiv) ‘in ein Freundschafts-, Verwandtschaftsverhältnis treten’, zunächst (15. Jh.) Befreundete (Plur.) ‘Verwandte’; vgl. gleichbed. befreundschaften (15. Jh.).

Thesaurus

Synonymgruppe
Freundschaft · Gemeinschaft · Kameradschaft · Miteinander
Unterbegriffe
Assoziationen
  • (mit jemandem) per Du sein · Du zueinander sagen  ●  (mit jemandem) auf Du und Du stehen auch figurativ · (sich) duzen Hauptform

Typische Verbindungen zu ›Freundschaft‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Freundschaft‹.

Atmosphäre Beziehung Geist Herzenssache Stadion aufrichtig brüderlich deutsch-amerikanisch deutsch-chinesisch deutsch-französisch deutsch-polnisch deutsch-russisch deutsch-sowjetisch deutsch-türkisch eng entstehen entwickeln herzlich innig langjährig lebenslang pflegen schließen traditionell transatlantisch unverbrüchlich verbinden wunderbar zerbrechen
Zitationshilfe
„Freundschaft“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Freundschaft>.

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