Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Frieden, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Friedens · Nominativ Plural: Frieden
Nebenform Friede
Aussprache  [ˈfʀiːdn̩] · [ˈfʀiːdə]
Worttrennung Frie-den ● Frie-de
Wortbildung  mit ›Frieden‹/›Friede‹ als Erstglied: Friedefürst · Friedensabkommen · Friedensabschluss · Friedensaktivist · Friedensangebot · Friedensapostel · Friedensappell · Friedensarbeit · Friedensaufruf · Friedensbanner · Friedensbedingung · Friedensbedürfnis · Friedensbegriff · Friedensbemühung · Friedensbereitschaft · Friedensbestrebung · Friedensbeteuerung · Friedensbewegung · Friedensbote · Friedensbotschaft · Friedensbruch · Friedenscamp · Friedensdelegation · Friedensdemonstrant · Friedensdemonstrantin · Friedensdemonstration · Friedensdienst · Friedensdiktat · Friedensdividende · Friedensdorf · Friedenseiche · Friedenseinsatz · Friedensengel · Friedenserhaltung · Friedenserziehung · Friedensfahne · Friedensfahrer · Friedensfahrt · Friedensfeind · Friedensfest · Friedensfeuer · Friedensforscher · Friedensforschung · Friedensforum · Friedensfrage · Friedensfreund · Friedensförderung · Friedensfühler · Friedensfürst · Friedensgarantie · Friedensgebet · Friedensgedanke · Friedensgefährdung · Friedensgelöbnis · Friedensgesellschaft · Friedensgespräch · Friedensglocke · Friedensgott · Friedensgrenze · Friedensgruppe · Friedensgöttin · Friedenshand · Friedenshoffnung · Friedensidee · Friedensinitiative · Friedensinteresse · Friedensjahr · Friedenskampf · Friedenskomitee · Friedenskonferenz · Friedenskongress · Friedenskraft · Friedenskundgebung · Friedenskurs · Friedenskuss · Friedenskämpfer · Friedenskämpferin · Friedenslager · Friedensliebe · Friedenslösung · Friedensmacht · Friedensmahnung · Friedensmanifest · Friedensmarsch · Friedensmarschierer · Friedensmedaille · Friedensmission · Friedensnobelpreis · Friedensoffensive · Friedensoperation · Friedensordnung · Friedenspalme · Friedenspfeife · Friedenspflicht · Friedensplan · Friedenspolitik · Friedensposaune · Friedenspreis · Friedensproduktion · Friedensprojekt · Friedenspropaganda · Friedensprozess · Friedenspräliminarien · Friedenspräsenzstärke · Friedensqualität · Friedensrat · Friedensregelung · Friedensresolution · Friedensrichter · Friedensschalmei · Friedensschluss · Friedenssehnsucht · Friedenssicherung · Friedensstaat · Friedensstifter · Friedensstärke · Friedensstörer · Friedenssymbol · Friedenstat · Friedenstaube · Friedenstifter · Friedenstreffen · Friedenstruppe · Friedensunterhandlung · Friedensunterhändler · Friedensvereinbarung · Friedensverhandlung · Friedensvermittler · Friedensvertrag · Friedensvorschlag · Friedensware · Friedensweihnacht · Friedenswerk · Friedenswille · Friedenswillen · Friedenswirtschaft · Friedenszeichen · Friedenszeit · Friedenszustand · Friedfisch · Friedhof · Friedwald · friedensbereit · friedensbewegt · friedenserhaltend · friedensfeindlich · friedensfähig · friedensgefährdend · friedensmäßig · friedenspolitisch · friedevoll · friedfertig · friedliebend · friedlos · friedsam · friedvoll
 ·  mit ›Frieden‹/›Friede‹ als Letztglied: Abendfriede · Abendfrieden · Arbeitsfriede · Arbeitsfrieden · Burgfriede · Burgfrieden · Diktatfrieden · Ehefriede · Ehefrieden · Gottesfriede · Gottesfrieden · Hausfriede · Hausfrieden · Koalitionsfrieden · Landfriede · Landfrieden · Präliminarfrieden · Rechtsfrieden · Religionsfriede · Religionsfrieden · Schandfrieden · Scheinfriede · Scheinfrieden · Seelenfriede · Seelenfrieden · Separatfriede · Separatfrieden · Sonderfriede · Sonderfrieden · Sonntagsfriede · Sonntagsfrieden · Störenfried · Unfriede · Unfrieden · Vorfrieden · Völkerfrieden · Weltfriede · Weltfrieden
 ·  mit ›Frieden‹/›Friede‹ als Binnenglied: Feldfriedensbruch  ·  mit ›Frieden‹/›Friede‹ als Grundform: befrieden
eWDG

Bedeutungen

1.
vertraglich geregelter Zustand zwischen den Staaten, der ein Zusammenleben in Ruhe und Sicherheit auf der Grundlage des Völkerrechts gewährleistet
Grammatik: nur im Singular
in gegensätzlicher Bedeutung zu Krieg
Beispiele:
ein guter, gerechter, wahrer Frieden
ein beständiger, langer, dauerhafter, ewiger Frieden
die Festigung, der Schutz des Friedens
gehobenein Bollwerk, Hort des Friedens
gehobeneine Bastion, Insel des Friedens
dichterischdie Sonne des Friedens
der Kampf für den Frieden
es ist immer noch kein Frieden
sein ganzes Leben diente dem Frieden
den Frieden wollen, wünschen, ersehnen, bringen, lieben
dem Gegner Frieden anbieten
den Frieden zwischen zwei Staaten vermitteln
mit dem Feind Frieden schließen
den Frieden erkämpfen, erzwingen, bewahren, (er)halten, sichern, verteidigen, retten, (wieder)herstellen
der Militarismus gefährdet den Frieden
den Frieden bedrohen, stören, verletzen, brechen
Die Kameradschaft zwischen Häftlingen und Wärtern beruht auf […] der gleichen Sehnsucht nach Frieden […] [ A. ZweigGrischa114]
mit Präposition
Grammatik: in Verbindung mit »für«
Beispiel:
für den Frieden arbeiten, eintreten, kämpfen
Grammatik: in Verbindung mit »gegen«
Beispiel:
der Aggressor hetzte gegen den Frieden
Grammatik: in Verbindung mit »in«, »im«
Beispiele:
Kunst und Wissenschaft gedeihen nur im Frieden
das war, geschah noch (mitten) im Frieden (= das war, geschah noch (mitten) in der Friedenszeit)
alle Völker wollen in Frieden und Freiheit leben
Grammatik: in Verbindung mit »über«
Beispiel:
über den Frieden verhandeln, wachen
Grammatik: in Verbindung mit »um«
Beispiele:
den Sieger um Frieden bitten
es geht um Krieg oder Frieden
Grammatik: in Verbindung mit »zum«
Beispiele:
zum Frieden mahnen
endlich kam es zum Frieden
2.
vertraglicher Friedensschluss
Beispiele:
ein ehrenvoller, günstiger, sofortiger Frieden
der Westfälische Frieden von 1648
den Frieden diktieren, unterzeichnen, verkünden
über den Frieden verhandeln
3.
historisch obrigkeitlich garantierter Schutz der Person und ihres Eigentums
Grammatik: nur im Singular
Beispiele:
die Städte gaben den durchreisenden Kaufleuten Frieden und Geleit
Euch schützt des Königs Frieden […] [ SchillerJungfr. v. OrleansIV 13]
4.
völlig ungestörter, harmonischer Zustand
Grammatik: nur im Singular
a)
Eintracht
in gegensätzlicher Bedeutung zu Zwietracht, Streit
Beispiele:
der tägliche, eheliche Frieden
zwischen uns herrscht Frieden
dem Frieden ist nicht zu trauen
die Kinder halten nicht fünf Minuten lang Frieden, geben keinen Frieden (= zanken sich immer)
seinen Frieden mit jmdm. machen (= den Streit mit jmdm. beenden)
er stiftete Frieden zwischen ihnen
den Frieden untergraben
in Frieden miteinander arbeiten, auskommen
sie gingen in Frieden auseinander
ein Leben in Ruhe und Frieden führen
mit jmdm., mit aller Welt in Frieden und Freundschaft leben
biblischEhre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden
sprichwörtlich Friede ernährt, Unfriede verzehrt
[…] ob nicht ein Dritter seinen häuslichen Frieden störe […] [ MusilMann538]
Es kann der Frömmste nicht im Frieden bleiben, / Wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt […] [ SchillerTellIV 3]
b)
gehoben (heitere) Ruhe
Beispiele:
ein beschaulicher, innerer, stiller Frieden
der Frieden der Natur, des Herzens
im Frieden seines Heims
ein Abend voll tiefen Friedens
ein himmlischer Frieden überkam ihn
keinen Frieden (vor jmdm.) finden, haben
ich will nur meinen Frieden
umgangssprachlichlass uns gefälligst in Frieden (= störe uns nicht)!
umgangssprachlichum des lieben Friedens willen gab er nach (= um endlich Ruhe zu haben gab er nach)
Süßer Friede, / Komm, ach komm in meine Brust! [ GoetheWandrers Nachtlied]
c)
Religion, gehoben
Beispiele:
Friede sei mit euch! (= Segensspruch)
ruhe in Frieden! (= Grabspruch)
in Frieden sterben
gehoben, verhüllendin den ewigen Frieden eingehen (= sterben)
dichterisch Friede seiner Asche!

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Friede · Frieden · befrieden · befriedigen · umfrieden · einfriedigen · friedlich · friedfertig · zufrieden · Zufriedenheit · Unzufriedenheit · unzufrieden
Friede, Frieden m. ‘Zustand der Ruhe, Harmonie, Beilegung einer (kriegerischen) Auseinandersetzung’, älter auch ‘geschütztes, umzäuntes Gebiet’. Ahd. fridu (8. Jh.), mhd. vride, vrit, asächs. friðu, mnd. mnl. vrēde, nl. vrede, aengl. friþu, friþ, anord. friðr, schwed. frid (germ. *friþu-) ist ein mit ie. tu-Suffix gebildetes Verbalabstraktum im Sinne von ‘Zustand der Schonung, des Wohlwollens’ zu der unter frei (s. d.) angegebenen Wurzel. Der ehemalige stark flektierende u-Stamm tritt im Mhd. teilweise zur konsonantischen Flexion über, so daß Doppelformen entstehen, z. B. Genitiv Friedes und Friedens (noch bei Adelung), Dativ und Akkusativ Friede und Frieden (bis heute); auslautendes -n der schwachen obliquen Kasus dringt seit dem 18. Jh. in den Nominativ und ergibt auch hier die Doppelform Friede und Frieden. – befrieden Vb. ‘beruhigen, friedlich stimmen, den Friedenszustand herbeiführen’, mhd. bevriden ‘Friede, Schutz verschaffen, einzäunen’; vgl. ahd. fridōn ‘schützen, schonen’ (9. Jh.), gifridōn (um 1000), mhd. vriden ‘Frieden bringen, friedlich beilegen, schützen, erhalten, einen Zaun machen’. befriedigen Vb. ‘beschützen’ (15. Jh.), ‘versöhnen, begütigen, zufriedenstellen’ (16. Jh.). umfrieden Vb. ‘umgeben, einzäunen’, mhd. umbevriden; dann umfriedigen (16. Jh.). einfriedigen Vb. (17. Jh.). friedlich Adj. ‘ruhig, um Frieden bemüht’, mhd. vridelich, auch ‘Schutz gewährend’; vgl. ahd. fridulīhho Adv. (11. Jh.). friedfertig Adj. ‘friedliebend, friedlich’ (16. Jh.). zufrieden Adj. ‘mit sich und der Welt in Einklang, einverstanden’, zusammengezogen aus der präpositionalen Fügung zu Frieden, zunächst in Verbindung mit Verben der Richtung (z. B. setzen, stellen, kommen), seit dem 16. Jh. als Adverb (vgl. noch zufriedengeben, zufriedenlassen), seit dem 17. Jh. auch als Adjektiv gebraucht und flektiert. Zufriedenheit f. Unzufriedenheit f. (17. Jh.), unzufrieden Adj. (18. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Militär, Politik
Friede · Frieden
Unterbegriffe
Assoziationen

(völliges) Ruhen · Entspannung · Frieden · Ruhe · Ruhe und Frieden

Typische Verbindungen zu ›Frieden‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bieten die DWDS-Wortprofile zu ›Frieden‹ und ›Friede‹.

Verwendungsbeispiele für ›Frieden‹, ›Friede‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Das gilt für den privaten Frieden wie für den politischen! [Alt, Franz: Liebe ist möglich, München: Piper 1985, S. 167]
Bei solchem Leben haben wir den Frieden Gottes in uns. [Riemkasten, Felix: Yoga für Sie, Gelnhausen: Schwab 1966 [1953], S. 140]
Das ist das Entscheidende auf dem Weg zum Ziel, zum Frieden untereinander. [Weizsäcker, Richard von: Dreimal Stunde Null? 1949 1969 1989, Berlin: Siedler Verlag 2001, S. 105]
So schien eine dauerhafte Basis für den europäischen Frieden bereitet. [Lutz, Heinrich: Der politische und religiöse Aufbruch Europas im 16. Jahrhundert. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1964], S. 1315]
Mit jeder Tat bedrohen sie den inneren Frieden in unserem Land. [Archiv der Gegenwart, 2001 [2000]]
Zitationshilfe
„Frieden“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Frieden>.

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