Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Friedhof, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Friedhof(e)s · Nominativ Plural: Friedhöfe
Aussprache  [ˈfʀiːthoːf]
Worttrennung Fried-hof
Wortzerlegung Frieden Hof
eWDG

Bedeutung

(eingefriedeter) Begräbnisplatz
Beispiele:
ein großer, abgelegener Friedhof
das Tor, die Stille des Friedhofs
unser Friedhof liegt gleich neben der Kirche
auf den Friedhof gehen
einen Verstorbenen auf dem Friedhof begraben
einen Verstorbenen auf dem Friedhof bestatten
Das Dorf … war still wie ein Friedhof [ SeghersDie Toten6,508]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Friedhof m. ‘Beisetzungsort für Verstorbene’, ahd. frīthof ‘Vorhof, Vorplatz, Vorraum einer Kirche, Begräbnisstätte’ (9. Jh.), mhd. vrīthof ‘Vorhof eines Tempels, eingefriedeter Raum um eine Kirche, Kirchhof’, asächs. frīdhof, mnl. nl. vrijthof. Dem ersten Kompositionsglied liegt ein Verb ahd. frīten ‘hegen, schonen’ (um 1000), got. freidjan ‘schonen’ zugrunde, das sich zu der unter frei (s. d.) behandelten Wortgruppe stellt. Die Ausgangsbedeutung ist ‘eingefriedeter, geschützter Platz, Immunitätsbezirk’. Da der geweihte Platz um eine Kirche meist als Begräbnisstätte dient, wird das Wort schließlich auf diese Bedeutung beschränkt (s. auch Kirchhof) und später als Ort der Ruhe und des Friedens im Sprecherbewußtsein mit verwandtem Friede verbunden; diese Umdeutung wird für die Lautform bestimmend und verhindert in der Literatursprache den Weiterbestand der folgerichtig diphthongierten Form Freithof, die im 16. Jh. nachweisbar und in südd. und westmd. Mundarten noch heute gängig ist.

Thesaurus

Synonymgruppe
Begräbnisplatz · Grabfeld · Gräberfeld · Totenacker  ●  Friedhof  Hauptform · Gottesacker  veraltet · Kirchhof  veraltet · Leichenhof  veraltet
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Friedhof‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Friedhof‹.

Eingang Erweiterung Kapelle Kuscheltier Märzgefallene Namenlosen Nähe Orange Ort Schändung Trauerhalle bogenhausener bornheimer dorotheenstädtischen eversburger geschändet heger israelitisch juedischen jüdisch klein-karbener muslimisch ohlsdorfer protestantisch schinkeler schänden städtisch südlich

Verwendungsbeispiele für ›Friedhof‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Geweint wurde höchstens im Fernsehen, nicht einmal auf dem Friedhof. [Stadler, Arnold: Sehnsucht, Köln: DuMont Literatur und Kunst Verlag 2002, S. 144]
Er steht auf dem Dach, meinem einzigen Ausgang aus dem Friedhof. [Dückers, Tanja: Spielzone, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2002 [1999], S. 24]
Ich beschließe, an diesem teilzunehmen, zuvor aber, weil ich etwas echauffiert bin, auf dem die Kirche umgebenden Friedhofe mich abzukühlen. [Freud, Sigmund: Die Traumdeutung, Leipzig u. a.: Deuticke 1914 [1900], S. 3]
Die Bilder zeigen 96 frisch ausgehobene Gräber auf einem Friedhof. [konkret, 1999]
Endet dieser auf einem Friedhof der Gerechten, so beginnt »Ryan« darauf. [konkret, 2000 [1998]]
Zitationshilfe
„Friedhof“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Friedhof>.

Weitere Informationen …

Diesen Artikel teilen:

alphabetisch vorangehend alphabetisch nachfolgend
Friedfisch
Friedfertigkeit
Friedenszustand
Friedenszeit
Friedenszeichen
Friedhofsblume
Friedhofsgebühr
Friedhofsgemüse
Friedhofsgärtner
Friedhofsgärtnerei