Medizin (bis in die 1960er Jahre gebräuchlicher) Schwangerschaftstest, bei dem einem Krallenfrosch Urin oder Blutserum der zu untersuchenden Frau injiziert wird, woraufhin der Frosch bei Vorliegen einer Schwangerschaft Laich absetzt bzw. Samenflüssigkeit produziert
Beispiele:
Wussten Sie, dass ein Schwangerschaftstest bis in den 60er‑Jahren
des 20. Jahrhunderts völlig anders vonstattenging? Damals kauften sich die
Paare keinen Stäbchentest, sondern Krallenfrösche. Diesen injizierten sie
den Urin der vermeintlich Schwangeren. Der sogenannte
»Froschtest« galt als positiv, wenn der Frosch
wenige Zeit später zu laichen begann. [netpapa.de, 14.09.2015, aufgerufen am 15.09.2018]
Der Chytridpilz stammt ursprünglich aus Afrika und siedelt auf der
Haut von afrikanischen Krallenfröschen, die gegen die Wirkung dieser Pilze
jedoch immun sind. Vom Menschen wurden die für Schwangerschaftstests
(Froschtest) verwendeten Krallenfrösche, die
daher auch als Apothekerfrosch bezeichnet werden, weltweit verbreitet und
mit ihnen der Pilz eingeschleppt. Da Amphibien in anderen Gebieten keine
Immunität gegen den Pilz besitzen, wurde so eine globale
Chytridiomykose‑Epidemie ausgelöst. [Space@tack Blog, 09.08.2016, aufgerufen am 15.09.2018]
Bis zur Entwicklung der chemischen Schwangerschaftstests in den
60er‑Jahren war der Froschtest weltweit anerkannt und
gängig. [Süddeutsche Zeitung, 06.02.2016]
»Genauso zuverlässig wie der Froschtest«,
lautete der Slogan des ersten synthetischen Schwangerschaftstests. [Der Standard, 24.04.2010]
Die in Rundfunkspots angepriesenen Heim‑Untersuchungen (B‑Test,
F‑S‑Test), die Frauen angeblich schon wenige Tage nach der Befruchtung ein
sicheres Ergebnis liefern und um 20 Mark teuer sind, erweisen sich immer
häufiger als Blindgänger. Sie sind so undeutlich abzulesen und ungenau, daß
viele Frauen eine Schwangerschaft vermuten, obgleich das nicht der Fall ist.
Um sicher zu gehen, führt sie ihr Weg meist noch einmal zu ihrer Apotheke –
um den guten alten Froschtest ausführen zu lassen. [konkret, 2000 [1983]]