Fusel, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Fusels · Nominativ Plural: Fusel · wird meist im Singular verwendet
Aussprache
Worttrennung Fu-sel
Wortbildung
mit ›Fusel‹ als Erstglied:
Fuselgeruch
· Fuselöl · fuselig
eWDG
Bedeutung
umgangssprachlich, abwertend schlechter Branntwein
Beispiele:
eine Flasche, ein Glas, ein Schluck Fusel
Fusel trinken
in dieser Kneipe gibt es nur billigen, elenden Fusel
er riecht nach Fusel
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Fusel m. ‘minderwertiger Trinkalkohol’. Es handelt sich um Alkohol, der nach dem Destillieren noch unerwünschte Substanzen und Rückstände (chemisch Fuselöle genannt) enthält. Die zuerst im Rotw. (Duisburg 1724) nachweisbare Bezeichnung verbreitet sich zunächst im Nordd. und wird dann Bestandteil der Allgemeinsprache. Die Herkunft ist unbekannt. Die Annahme, daß die bei der Branntweinherstellung in der Retorte verbleibenden Rückstände Fusel, im Alchimistenlatein fusile ‘etw. Flüssiges’ (und daher zum Trinken noch Geeignetes) genannt worden seien (substantiviertes Neutr. von lat. fūsilis ‘geschmolzen, fließend, flüssig’, zu lat. fundere, fūsum, ‘gießen, fließen lassen, schmelzen’), ist denkbar, aber nicht zu verifizieren.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Unterbegriffe |
Gastronomie/Kulinarik
Branntwein ·
Schnaps ●
Schabau regional ·
Spirituosen Plural ·
Feuerwasser ugs. ·
Fusel ugs., abwertend ·
Hochprozentiges ugs. ·
Spirituose fachspr. ·
Sprit ugs. ·
Sterbehilfe ugs., ironisch, abwertend ·
Zielwasser ugs.
Oberbegriffe |
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Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Oberbegriffe |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Fusel‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Fusel‹.
Verwendungsbeispiele für ›Fusel‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Der »törichten Männer Rat« zufolge genügt ein bißchen Fusel, und schon wird das Leben lustig.
[Die Zeit, 03.09.1998, Nr. 37]
Wer danach nicht sofort eine gute Tat begeht, soll Fusel trinken!
[Die Zeit, 24.09.2012, Nr. 22]
Was für billigen Fusel schütten die deutschen Diplomaten ihren Gästen ins Glas?
[Die Zeit, 26.04.1985, Nr. 18]
Wiederum ist es ein »Schriftsteller«, der keine andere Idee hat, als ihr den Fusel ins Bett zu bringen.
[Die Zeit, 04.03.1966, Nr. 10]
Seit er sich erinnern kann, verdämmert sein Vater Ray mit selbstgebranntem Fusel die Tage.
[Süddeutsche Zeitung, 21.01.1997]
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