Futter2
n.
‘Unterlegung, Auskleidung’
(meist auf der Innenseite von Textilien, Behältern,
doch vgl. auch
Türfutter),
ahd.
fuotar
(Hs. 12. Jh.;
vgl.
fedarfuotar
‘Federbehälter, -büchse’,
8. Jh.,
bogafuotar
‘schützender Überzug über den Bogen, Bogenfutteral’,
9. Jh.),
mhd.
vuoter
‘Unterfutter, Futteral, Schwertscheide’,
mnd.
vōder
‘Unterfutter, Futteral, Besteck-, Brieftasche, Umschlag’,
mnl.
voeder,
aengl.
fōþor
‘Hülle, Futteral’,
got.
fōdr
‘Schwertscheide’
und
(aus dem
Mnd.)
anord.
fōðr
‘Futteral, Schwertscheide’
sind wie
aind.
pā́tram
‘Behälter, Gefäß’
mit dem Suffix
ie.
-tro-
gebildete Instrumentalbezeichnungen zur Wurzel
ie.
*pō(i)-,
*pī-
‘Vieh weiden, hüten’,
daraus
‘schützen’,
auch
‘durch Bedecken schützen’,
zu der auch
aind.
pā́ti
‘schützt, behütet, bewahrt’,
griech.
pṓÿ
(
πῶυ)
‘Herde’,
poimḗn
(
ποιμήν)
‘(Schaf)hirt’,
lit.
piemuõ
‘Hirt(enknabe)’
gehören.
Ausgangsbedeutung für das
Germ. ist
‘schützende Hülle, Behälter’.
füttern2
Vb.
‘mit einer Auskleidung, Polsterung versehen’,
mhd.
vuotern,
vüetern.
Futteral
n.
‘Hülle, Etui’
(15. Jh.),
gebildet nach
mlat.
fotrale,
einer in Vokabularien des 15. Jhs. bezeugten Ableitung von
mlat.
fotrum
‘Kapsel, Behälter’,
einer Latinisierung von
mhd.
vuoter
bzw.
mnd.
vōder.