jmd., der jmdn. als Gast zu sich einlädt, bei sich zu Gast hat
Gastgeber, der
Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Gastgebers · Nominativ Plural: Gastgeber
Aussprache
Worttrennung Gast-ge-ber
Wortbildung
mit ›Gastgeber‹ als Erstglied:
Gastgeberin
·
Gastgeberland
·
gastgeberisch
Duden, GWDS, 1999
Bedeutungen
1.
2.
Sport Mannschaft, die den Gegner auf eigenem (Wettkampf-)Platz, vor eigenem Publikum empfängt
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Gast · gastieren · gastlich · gastfrei · Gastfreund · Gastfreundschaft · gastfreundlich · Gastgeber · Gasthaus · Gasthof · Gastmahl · Gastspiel · Gaststätte · Gastwirt · Gastwirtschaft
Gast
m.
‘wer sich vorübergehend an fremdem Ort aufhält, Besucher’.
Ahd.
(8. Jh.),
mhd.
asächs.
mnd.
mnl.
nl.
gast,
afries.
jest,
aengl.
giest,
anord.
gestr
(daraus
engl.
guest),
schwed.
gäst,
got.
gasts
(germ.
*gasti-)
führt mit verwandtem
lat.
hostis
‘Fremdling’,
besonders
‘kriegführender Fremder, Landesfeind’,
hospes
(Genitiv
hospitis)
‘Gastfreund’
(aus
*hostipots,
eigentlich
‘Herr des Fremden, Gastherr’,
zum zweiten Kompositionsglied,
das hier jedoch als konsonantischer Stamm erscheint,
s.
Despot)
sowie
aslaw.
gostь
‘Gast, Fremder’,
aruss.
gostь,
auch
‘angereister Kaufmann’,
russ.
gost’
(гость)
‘Gast’
auf
ie.
*ghostis
‘Fremder’.
Dies bezeichnet also sowohl den friedlich sich nähernden Fremden,
dem Schutz, Unterkunft, Bewirtung gewährt wird,
als auch den mit kriegerischen Absichten ins Land fallenden Fremden,
den Feind.
Im Germ. überwiegt früh die erste Bedeutung,
doch kann noch
mhd.
gast
auch für
‘Krieger’
bzw.
‘feindlicher Krieger’
stehen.
Mit dem Erstarken des Bürgertums,
der Intensivierung des Handels
und der Entwicklung des Herbergswesens bezeichnet
Gast
nur noch den bewirteten Fremden,
den Besucher.
gastieren
Vb.
‘zu Gaste haben, bewirten’
(17. Jh.)
für älteres
gasten
(16. Jh.);
heute von Künstlern
‘Gastrollen geben’.
gastlich
Adj.
ahd.
gastlīh
(Hs. 12. Jh.;
vgl.
ungastlīhhī
‘Ungastlichkeit’,
11. Jh.),
mhd.
gastlich.
gastfrei
Adj.
(16. Jh.).
Gastfreund
m.
‘wer zu einem Freund als Gast kommt, wer seinem Freund Gastfreundschaft gewährt’,
wahrscheinlich von
Maaler
(1561)
zur Wiedergabe von
lat.
hospes
(s. oben)
nach der älteren Umschreibung
Gast und Freund
geprägt,
dann auch Äquivalent für gleichbed.
griech.
(homerisch)
xé͞inos
(ξεῖνος),
(att.)
xénos
(ξένος)
in dem in der Antike entwickelten speziellen Sinn
der vertraglich vereinbarten, erblichen Verbindung
zu gegenseitiger gastlicher Aufnahme und Freundschaft.
Gastfreundschaft
f.
‘Bereitschaft, einem Fremden Bewirtung und Unterkunft zu gewähren’
(Anfang 17. Jh.),
älter
gastliche Freundschaft
(Mitte 16. Jh.);
gastfreundlich
Adj.
‘jederzeit bereit, Gäste bei sich aufzunehmen’
(2. Hälfte 18. Jh.).
Gastgeber
m.
‘wer andere zu Gast lädt und bewirtet’,
mhd.
gastgeber,
gastgebe
‘wer Nachtherberge gibt, Gastwirt, Wirt’.
Gasthaus
n.
‘Übernachtungsstätte mit Speisewirtschaft’,
ahd.
(8. Jh.),
mhd.
gasthūs.
Gasthof
m.
(Anfang 15. Jh.).
Gastmahl
n.
‘festliche Mahlzeit mit Gästen’
(16. Jh.).
Gastspiel
n.
‘Auftreten eines Künstlers, eines künstlerischen Ensembles auf einer fremden Bühne’
(Mitte 19. Jh.).
Gaststätte
f.
‘Speiserestaurant, Lokal’,
zuerst 1909
in den dt. Alpenländern
verdeutschend für
Hotel
und
Restauration.
Gastwirt
m.
‘Inhaber einer Gaststätte’
(17. Jh.);
Gastwirtschaft
f.
(um 1800);
älter in gleichem Sinne
Wirtschaft
(s. d.).
Thesaurus
Synonymgruppe
Gastgeber
·
Hausherr
·
Herr des Hauses
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Assoziationen |
Typische Verbindungen zu ›Gastgeber‹ (berechnet)
Fußball-weltmeisterschaft
Fußball-wm
Führung
Literaturtag
Sieg
Sommerspiel
Spiel
Tor
Werfer
Winterspiel
abstiegsgefährdet
agieren
angetreten
aufspielend
charmant
dominiert
ersatzgeschwächt
erspielen
favorisiert
feldüberlegen
heimstark
höflich
kampfstark
präsentieren
spielbestimmend
tonangebend
treffen
überfordern
überlegen
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Gastgeber‹.
Verwendungsbeispiele für ›Gastgeber‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Am Tage des Geschehens sprach mich keiner meiner Gastgeber hierauf an.
[Brandt, Willy: Erinnerungen, Berlin: Ullstein 1997 [1989], S. 181]
Der kluge Gastgeber sollte sich gut überlegen, wen er zusammenbringen kann.
[Schwarz, Peter-Paul (Hg.), Gepflegte Gastlichkeit, Wiesbaden: Falken-Verl. Sicker 1967, S. 1]
Ein einziger Fehler fällt dem Gastgeber an dem Grafen auf.
[Elias, Norbert: Über den Prozeß der Zivilisation - Soziogenetische und psychogenetische Untersuchungen Bd. 1, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1992 [1939], S. 98]
Erbrechtlich gesehen war der Gastgeber selbst nur ein Gast im Haus seiner Frau.
[Günter de Bruyn, Die Finckensteins: Berlin: Siedler 1999, S. 88]
Heute drängen sich alle darum, zu den Gastgebern zu gehören.
[Die Zeit, 02.03.2000, Nr. 10]
Zitationshilfe
„Gastgeber“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Gastgeber>.
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