Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Gebüsch, das

Grammatik Substantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Gebüsches · Nominativ Plural: Gebüsche
Aussprache 
Worttrennung Ge-büsch
Wortzerlegung ge- Busch
Wortbildung  mit ›Gebüsch‹ als Letztglied: Dornengebüsch · Erlengebüsch · Holundergebüsch · Latschengebüsch · Wacholdergebüsch · Weidengebüsch
eWDG

Bedeutung

viele Büsche, die ein zusammenhängendes Ganzes bilden, Buschwerk
Beispiele:
struppiges, dichtes, dorniges Gebüsch
Gebüsch pflanzen, roden
der Hügel ist mit Gebüsch bewachsen
der Weg ist auf beiden Seiten von Gebüsch eingefasst
ins Gebüsch kriechen
sich im Gebüsch verstecken
im Gebüsch verschwinden
sich seitwärts ins Gebüsch schlagen
das Gebüsch ist ein idealer Nistplatz für Singvögel
übertragen
Beispiel:
unter dem Gebüsch seines rotbraunen Schnurrbarts [ Th. MannZauberb.2,603]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Busch · buschig · Gebüsch · Büschel
Busch m. ‘Strauch’, ahd. busc, bosc (Hs. 12. Jh.), mhd. busch, bosch(e), asächs. -busc, mnd. busch, mnl. bosch, busch, nl. bos, engl. bush, dän. busk, schwed. buske. Das Hauptproblem der Etymologie liegt im Verhältnis der germ. Formen zur mlat.-roman. Wortgruppe mlat. boscus, buscus ‘Wald, Gebüsch’, aprov. bosc, afrz. bois, bos(c), frz. bois, ital. bosco. Fraglich ist, ob eine Entlehnung aus dem Roman. ins Germ. oder umgekehrt aus dem Germ. ins Roman. stattgefunden hat. Nimmt man für Busch germ. Ursprung an (germ. *buska-), so ist die gesamte Wortgruppe zur s-Erweiterung der Wurzel ie. *b(e)u-, *bh(e)u-, *b(h)ū- ‘aufblasen, schwellen’ zu stellen (s. Beule, Bausch). Dagegen gibt es für die mlat.-roman. Formen außerhalb des Germ. keinen sicheren Anknüpfungspunkt. Auffällig bleibt die relativ späte Bezeugung in den einzelnen germ. Sprachen, doch machen die hier bezeugte weite Verbreitung und die Möglichkeit eines etymologischen Anschlusses eine Entlehnung der mlat.-roman. Formen aus dem Germ. wahrscheinlich. Die Redensart auf den Busch klopfen ‘zu erfahren suchen, was hinter einer Angelegenheit steckt’ wird aus der Jägersprache übernommen, eigentlich ‘klopfen, um das verborgene Wild aufzuscheuchen’. – buschig Adj. ‘mit Büschen bestanden’ (16. Jh.), dem spätmhd. buscheht (bis Mitte 19. Jh. noch buschicht) voraufgeht; nhd. auch ‘mit Haaren dicht bewachsen’. Gebüsch n. ‘Gesträuch’, spätmhd. gebüsche. Büschel n. ‘Bündel’, ahd. buskillī(n) (11. Jh.), buskila (Hs. 12. Jh.), mhd. büschel, eigentlich ‘kleiner Busch’.

Thesaurus

Synonymgruppe

Typische Verbindungen zu ›Gebüsch‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Gebüsch‹.

Verwendungsbeispiele für ›Gebüsch‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Er trat aus dem Gebüsch, und sie begann zu lachen. [Noll, Dieter: Die Abenteuer des Werner Holt, Berlin: Aufbau-Verl. 1984 [1960], S. 87]
Nun sah sie ihn hinten sich durch die Gebüsche kämpfen. [Schaeffer, Albrecht: Helianth II, Bonn: Weidle 1995 [1920], S. 166]
Wir müssen durch dichtes Gebüsch, so dass wir uns nur schwer eine Übersicht verschaffen können », sagte er. [Die Zeit, 27.07.2011 (online)]
In dem Gebüsch war es dann hängengeblieben, und die kümmerlichen Zweige hielten es fest. [Die Zeit, 30.08.1991, Nr. 36]
Merkwürdig dumpf klingt das Holz, und als wir uns umdrehen, schlängelt es sich langsam ins Gebüsch. [Die Zeit, 23.01.1984, Nr. 04]
Zitationshilfe
„Gebüsch“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Geb%C3%BCsch>.

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