brechen
Vb.
‘in Stücke teilen, zerfallen’,
ahd.
brehhan
‘brechen, reißen, vernichten’
(8. Jh.),
mhd.
brechen,
asächs.
brekan,
mnd.
mnl.
brēken,
nl.
breken,
afries.
breka,
aengl.
brecan,
engl.
to break,
got.
brikan
(
germ.
*brekan)
sind verwandt mit den im Ablautverhältnis stehenden Bildungen
Brache,
Bruch1
m.
und
Brocken
(s. d.)
sowie mit
lat.
frangere
‘(zer)brechen’
(mit nur präsentischem
n;
s.
Fraktur),
so daß sich
ie.
*bhreg̑-
‘brechen, krachen’
als Ausgangsform erschließen läßt.
–
Brecher
m.
‘Sturzsee’
(19. Jh.,
nach
engl.
breaker).
aufbrechen
Vb.
‘sich auf den Weg machen, gewaltsam öffnen’,
mhd.
ūfbrechen;
Aufbruch
m.
mhd.
ūfbruch.
ausbrechen
Vb.
ahd.
ūʒbrehhan
(Hs. 13. Jh.),
mhd.
ūʒbrechen.
einbrechen
Vb.
‘gewaltsam eindringen’,
ahd.
inbrehhan
‘eindringen, hineinstürzen’
(9. Jh.),
mhd.
īnbrechen;
Einbruch
m.
mhd.
īnbruch
‘das Eindringen, Eingriff, Schaden’;
Einbrecher
m.
‘wer gewaltsam eindringt und sich an fremdem Eigentum vergreift’
(16. Jh.).
gebrechen
Vb.
‘fehlen, mangeln’,
mhd.
gebrechen
‘brechen, fehlen, mangeln’;
nur noch in
es gebricht (mir) an etw.,
z. B.
an Geld, Zeit, Mut
(d. h.
etw. bricht „geht“
mir ab,
daher
‘es fehlt mir’).
Vgl.
ahd.
gibrehhan
‘zerschmettern’,
reflexiv
‘sich unterwerfen’
(11. Jh.).
Dazu gehört der substantivierte Infinitiv
Gebrechen
n.
‘körperlicher Fehler, Krankheit’
(14. Jh.);
vgl. dagegen
mhd.
gebreche
m.
‘Mangel, Beschwerde, Krankheit’;
gebrechlich
Adj.
‘hinfällig’,
mhd.
gebrechlich.
verbrechen
Vb.
‘das Gesetz brechen, sich schwer vergehen’,
ahd.
firbrehhan
(9. Jh.),
mhd.
verbrechen
‘zerschlagen, zerstören’,
ursprünglich verstärktes
brechen
(wie
zerbrechen),
doch schon in
mhd. Rechtssprache
‘eine Verbindlichkeit, ein Gebot übertreten, verletzen’.
Der substantivierte Infinitiv
Verbrechen
n.
‘Straftat, schweres Vergehen’
in diesem juristischen Sinne erst im 17. Jh.
Verbrecher
m.
‘Gesetzesbrecher’
(17. Jh.);
dagegen bezeichnet
mhd.
frühnhd.
verbrecher
jeden, der sich eines kleinen Vergehens schuldig macht.
verbrecherisch
Adj.
(18. Jh.).