gelegentlich ironisch sehr gutes (Langzeit-)Gedächtnis, (detailgenaues) Erinnerungsvermögen
in gegensätzlicher Bedeutung zu Gedächtnis wie ein Sieb, Synonym zu Elefantengedächtnis
Kollokationen:
als Akkusativobjekt: ein Gedächtnis wie ein Elefant haben
Beispiele:
In Berlin habe ich mein erstes Bundesliga‑Spiel am 24. August 1963
mit Hertha gegen Nürnberg gemacht und dabei gegen WM‑Held Max Morlock
gespielt. Endergebnis 1:1. Ich weiß alles von damals, habe ein
Gedächtnis wie ein Elefant. [Bild am Sonntag, 19.02.2012, Nr. 8]
Bei näherem Hinsehen gibt es einige Gemeinsamkeiten zwischen
[den Politikern Jürgen] Rüttgers und
[Johannes] Rau. Die beide umflirrende
Undeutlichkeit gehört dazu, und ebenso wie Rau hat Rüttgers für Verrat ein
Gedächtnis wie ein Elefant. Er weiß nach Jahren
noch, wer wann was Negatives über ihn gesagt und geschrieben
hat. [Süddeutsche Zeitung, 22.04.2010]
Peter K[…] hat sich gemerkt, wer für und
wer gegen seine Familie war. »Wir sind nicht nachtragend, wir sinnen nicht
auf Rache. Aber wir haben ein Gedächtnis wie ein
Elefant«, sagt er. [Süddeutsche Zeitung, 16.10.2008]
Die Autorin schildert ihr ganzes Leben, das private und das
politische. Dabei breitet sie eine kaum glaubliche Fülle von Details aus.
Sie muß ein Gedächtnis wie ein Elefant
haben. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.12.2003]
übertragenDer Reifen der Zukunft hat […] ein
Gedächtnis wie ein Elefant. Der Chip speichert
nämlich, wie lange der Reifen mit falschem Luftdruck gefahren wurde. Damit
kann die Lebensdauer des Reifens bestimmt, etwaige Reifenschäden können
vorausgesagt werden. [Bild am Sonntag, 26.06.2005]
übertragenGeplagt durch eine Kette örtlicher Giftskandale, scheint zumindest
auch Hamburgs Entsorgungssenator Kuhbier begriffen zu haben, was nun not
tut: Es müsse, fordert der Sozialdemokrat, verhindert werden, daß heute die
»Altlasten der Zukunft« geschaffen werden, die künftige Generationen zu
Erben des Übels machen. Denn Grundwasser, weiß der Darmstädter
Wasserchemiker Norbert Wolters, hat »ein Gedächtnis wie ein
Elefant«. [Der Spiegel, 23.09.1985, Nr. 39]