Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.
eWDG

Bedeutung

Menge eines Stoffes, die in einem anderen Stoff enthalten ist
Beispiele:
bei Erzen durch Analysen den Gehalt an Gold, Silber, Eisen feststellen
der Gehalt an Phosphor, Kalk ist bei diesem Mineral hoch, unbedeutend
die Nahrung ist ohne Gehalt (= enthält keine Nährstoffe)
übertragen
Beispiele:
der ideelle, dichterische Gehalt eines Werkes, Gedichtes
erst bei der zweiten Lektüre erschließt sich dem Leser der volle Gehalt dieses Buches
jmds. Erlebnisse, Berichte auf ihren Gehalt an Realität nachprüfen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Gehalt · Gehalt
Gehalt m. ‘Inhalt, Anteil’, spätmhd. gehalt ‘Gewahrsam, Gefängnis, innerer Wert’ ist Verbalabstraktum zu mhd. gehalten ‘still halten, festhalten, bewahren, gefangennehmen’ (durch Präfix verstärktes halten, s. d.; vgl. ahd. gihalto ‘Hüter, Wächter’, 9. Jh.). Entsprechend steht noch heute südd. Gehalt für ‘Behältnis’ (z. B. ‘Zimmer, Schrank’). Die heutige Bedeutung ‘Bestandteil, Inhalt’ entwickelt sich im 15. Jh. Sie gilt zuerst für den Silber- oder Goldanteil von Münzen, im 17. Jh. für den Anteil chemischer Substanzen in einer Mischung; im 18. Jh. begegnet der heute übliche übertragene Gebrauch (vgl. innerer Gehalt, der wahre Gehalt der Worte, Gehalt und Form). Zu halten im Sinne von ‘unterhalten’ gehört Gehalt n. ‘Besoldung, Einkommen’ (18. Jh., anfangs auch m.), eigentlich ‘Unterhalt ohne Gegenleistung’, vgl. Gnaden-, Witwengehalt (18. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›Gehalt‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Gehalt‹.

Verwendungsbeispiele für ›Gehalt‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Sie veranlassen mich nur, meiner apriorischen Gehalte bewußt zu werden. [Hirschberger, Johannes: Geschichte der Philosophie, Bd. 1: Altertum und Mittelalter. In: Mathias Bertram (Hg.) Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1948], S. 2619]
Das ist an sich mit echtem poetischen Gehalt wohl verträglich. [Curtius, Ernst Robert: Europäische Literatur und lateinisches Mittelalter, Tübingen: Francke 1993 [1948], S. 287]
Diese antiken Ordnungen drücken nichts als einen den sichtbaren Formen immanenten Gehalt aus. [Beenken, Hermann: Das Neunzehnte Jahrhundert in der deutschen Kunst, München: Bruckmann 1944, S. 52]
Aber damit ist ihr geschichtsphilosophischer Gehalt noch sehr allgemein bezeichnet. [Freyer, Hans: Soziologie als Wirklichkeitswissenschaft, Leipzig u. a.: B.G. Teubner 1930, S. 114]
Ihm geht der äußere Rahmen eines Festes keineswegs über seinen menschlichen Gehalt. [Schwarz, Peter-Paul (Hg.), Gepflegte Gastlichkeit, Wiesbaden: Falken-Verl. Sicker 1967, S. 73]
Zitationshilfe
„Gehalt“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Gehalt#1>.

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Gehalt, das oder der

Grammatik Substantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Gehalt(e)s · Nominativ Plural: Gehälter
Nebenform österreichisch Gehalt · Substantiv (Maskulinum)
Aussprache  [gəˈhalt]
Worttrennung Ge-halt
eWDG

Bedeutung

Besoldung der Beamten und Angestellten, die monatlich ausgezahlt wird
Beispiele:
er bezieht ein kärgliches, gutes, ordentliches, auskömmliches Gehalt
salopper bezieht ein dickes, bombiges Gehalt
ein festes, fixes, sicheres Gehalt
das Gehalt auszahlen, abholen
er zahlt ihm ein anständiges Gehalt
von dem Gehalt kann niemand leben
die Regierung will die Gehälter anheben
er zahlte ihr den Gehalt für einen Monat aus und entließ sie auf der Stelle [ MusilDrei Frauen86]
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A2.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Gehalt · Gehalt
Gehalt m. ‘Inhalt, Anteil’, spätmhd. gehalt ‘Gewahrsam, Gefängnis, innerer Wert’ ist Verbalabstraktum zu mhd. gehalten ‘still halten, festhalten, bewahren, gefangennehmen’ (durch Präfix verstärktes halten, s. d.; vgl. ahd. gihalto ‘Hüter, Wächter’, 9. Jh.). Entsprechend steht noch heute südd. Gehalt für ‘Behältnis’ (z. B. ‘Zimmer, Schrank’). Die heutige Bedeutung ‘Bestandteil, Inhalt’ entwickelt sich im 15. Jh. Sie gilt zuerst für den Silber- oder Goldanteil von Münzen, im 17. Jh. für den Anteil chemischer Substanzen in einer Mischung; im 18. Jh. begegnet der heute übliche übertragene Gebrauch (vgl. innerer Gehalt, der wahre Gehalt der Worte, Gehalt und Form). Zu halten im Sinne von ‘unterhalten’ gehört Gehalt n. ‘Besoldung, Einkommen’ (18. Jh., anfangs auch m.), eigentlich ‘Unterhalt ohne Gegenleistung’, vgl. Gnaden-, Witwengehalt (18. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›Gehalt‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Gehalt‹.

Verwendungsbeispiele für ›Gehalt‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Da sie ihm Evas Lage nicht vorenthielt, setzte er auch gleich die Höhe des Gehaltes fest. [Meisel-Hess, Grete: Die Intellektuellen. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1911], S. 10964]
Sie veranlassen mich nur, meiner apriorischen Gehalte bewußt zu werden. [Hirschberger, Johannes: Geschichte der Philosophie, Bd. 1: Altertum und Mittelalter. In: Mathias Bertram (Hg.) Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1948], S. 2619]
Das ist an sich mit echtem poetischen Gehalt wohl verträglich. [Curtius, Ernst Robert: Europäische Literatur und lateinisches Mittelalter, Tübingen: Francke 1993 [1948], S. 287]
Ihm geht der äußere Rahmen eines Festes keineswegs über seinen menschlichen Gehalt. [Schwarz, Peter-Paul (Hg.), Gepflegte Gastlichkeit, Wiesbaden: Falken-Verl. Sicker 1967, S. 73]
Und ebenso fraglos haben wir uns dem eigentlichen Gehalt dieses großen Moments unserer Literatur noch nicht gestellt. [Kant, Hermann: Eingangsreferat auf dem X. Kongreß des Schriftstellerverbandes der DDR am 04.11.1998. In: Barthel, Henner (Hg.) Politische Reden in der DDR, St. Ingbert: Röhrig 1998 [1987], S. 169]
Zitationshilfe
„Gehalt“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Gehalt#2>.

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