Gehirn, das
GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Gehirn(e)s · Nominativ Plural: Gehirne
Aussprache
Worttrennung Ge-hirn (computergeneriert)
Wortbildung
mit ›Gehirn‹ als Erstglied:
Gehirnakrobat
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· mit ›Gehirn‹ als Letztglied: Elektronengehirn · Kalbsgehirn · Rechengehirn · Supergehirn · Verbrechergehirn
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Bedeutungsübersicht
- weiche, weiße Masse in der Hirnschale, die beim Menschen Sitz des Bewusstseins ist
- [landschaftlich, besonders ostmitteldeutsch] Hirn eines Schlachttieres, das als Speise dient
- Verstand
eWDG
Bedeutung
weiche, weiße Masse in der Hirnschale, die beim Menschen Sitz des Bewusstseins ist
Beispiele:
das menschliche, tierische Gehirn
die graue Substanz des Gehirns ist der Sitz des Intellekts
das Gehirn wurde durch einen Schuss verletzt
aus dem Gehirn wurde ein Tumor operativ entfernt
eine Ader ist im Gehirn geplatzt
landschaftlich, besonders ostmitteldeutsch Hirn eines Schlachttieres, das als Speise dient
Beispiele:
heute Mittag gibt es Gehirn
das Gehirn braten
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Hirn · Gehirn · Hirngespinst · hirnverbrannt
Hirn n. im Kopf befindlicher Teil des Zentralnervensystems, auf dessen mehr oder weniger ausgebildeter Funktionsfähigkeit die Einteilung in höher und niedriger entwickelte Lebewesen beruht; heute seltener neben üblicherem Gehirn (s. unten), doch bewahrt in Zusammensetzungen (vgl. Hirnhaut, -masse, Groß-, Kleinhirn); übertragen ‘Verstand, Kopf’. Im Unterschied zu anord. hjarsi ‘Scheitel’, das (wie wohl auch nl. hersenen) auf germ. *hersan- zurückgeht, setzen ahd. hirni (8. Jh.), mhd. hirn(e), herne, mnd. hē̌rne, harne, anord. hjarni, norw. dän. hjerne, schwed. hjärna germ. *herzn- ‘Hirn’ voraus. Die genannten Formen gehören wie Hornisse (s. d.) und dessen unmittelbare Entsprechungen zu einer s-(e)n-Erweiterung der Wurzel ie. *k̑er(ə)- ‘das Oberste am Körper, Kopf, Horn’ (dazu s. auch Horn und vgl. ). Zur gleichen Wurzel bzw. ihren vielfachen Erweiterungen stellen sich aind. Head and Horn (1986)śíraḥ (Genitiv śīrṣṇáḥ) ‘Haupt, Kopf, Spitze’, awest. sarah- ‘Kopf’, griech. kárā (κάρα) ‘Haupt, Kopf’ (s. Karotte), krāníon (κρανίον) ‘Schädel’ (s. Migräne), lat. cerebrum (wohl aus ie. *k̑erəsrom; unsicher ist der Vokal der zweiten Silbe) ‘Gehirn’ (vgl. fachsprachliches zerebral ‘das Großhirn betreffend’; s. auch Zervelatwurst), lat. cervīx (aus *cersvīc-) ‘Nacken’ (eigentlich wohl ‘Kopfhalter’, wenn zu lat. vincīre ‘binden, fesseln’), ferner innerhalb und außerhalb des Germ. zahlreiche Benennungen gehörnter Tiere (s. Hirsch). Im Nhd. dafür häufiger die bereits in mhd. gehirne, mnd. gehērne begegnende Kollektivbildung Gehirn n. – Hirngespinst n. ‘Phantasiegebilde, krankhafte Einbildung, Traum-, Wahnvorstellung’ (1. Hälfte 18. Jh.), aus der Redensart das Hirn (er)spinnt (17. Jh.). hirnverbrannt Adj. ‘unsinnig, verrückt’ (Mitte 19. Jh.), nach dem Vorbild von frz. cerveau brûlé ‘überspannter Kopf, verrückte Person’ (eigentlich ‘verbranntes Gehirn’).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Medizin
Gehirn... ·
zerebral
Anatomie,
Medizin
Denkorgan ·
Gehirn ·
Hirn ●
Denkapparat ugs. ·
Denkzentrale ugs. ·
Enzephalon fachspr. ·
Oberstübchen ugs., fig. ·
graue Zellen ugs.
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Gehirn‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Gehirn‹.
Verwendungsbeispiele für ›Gehirn‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Gerade in den ersten drei Monaten entwickelt sich das Gehirn des Kindes.
[Wilberg, Gerlinde M.: Zeit für uns, München: Frauenbuchverl. 1979, S. 7]
Indem wir den Kopf langsam in die Tiefe senkten, brachten wir ein vermehrtes Einströmen von Blut ins Gehirn hervor.
[Riemkasten, Felix: Yoga für Sie, Gelnhausen: Schwab 1966 [1953], S. 165]
Dann kann man immerhin mit dem Computer die Fähigkeiten des Gehirns nachahmen.
[Rechenberg, Peter: Was ist Informatik?, München: Hanser 1994 [1991], S. 258]
Das massigere Gehirn hat also bei ähnlicher Gestalt die relativ kleinere Oberfläche.
[Portmann, Adolf: Einführung in die vergleichende Morphologie der Wirbeltiere, Basel: Schwabe 1959 [1948], S. 132]
Das Gehirn schaltet aus – du prügelst nur noch um dich.
[Der Spiegel, 03.11.1997]
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