Geifer, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Geifers · wird nur im Singular verwendet
Aussprache [ˈgaɪ̯fɐ]
Worttrennung Gei-fer
Wortbildung
mit ›Geifer‹ als Erstglied:
Geiferlatz · Geiferlätzchen
·
mit ›Geifer‹ als Grundform:
geifern
Bedeutungsübersicht
- 1. aus dem Mund fließender Speichel
- 2. [abwertend, übertragen] wütendes, boshaftes Reden
eWDG
Bedeutungen
1.
2.
abwertend, übertragen wütendes, boshaftes Reden
Beispiele:
alles, was er über ihn sagt, ist Geifer und Entstellung
Hass und Geifer der Gegner rührte ihn nicht
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Geifer · geifern · giepern · jiepern
Geifer m. ‘ausfließender Speichel, in bösen Worten ausgestoßene Wut’, spätmhd. geifer gehört zu einem Verb, das in bair. gaifen ‘klaffen, spöttisch den Mund verziehen’, nd. gīpen, jīpen ‘den Mund aufreißen, nach Luft schnappen, streben nach’, mnl. ghīpen, nl. gijpen ‘nach Luft schnappen’ vertreten ist. Vgl. mit abweichendem Stammvokal anord. geipa ‘schwatzen’. Die Formen schließen sich an eine Labialerweiterung der Wurzel ie. *g̑hēi-, *g̑hē- ‘gähnen, klaffen, offenstehen’ (s. gähnen) an. Vom Substantiv abgeleitet geifern Vb. ‘seine Wut auslassen’ (so daß Geifer ausfließt), ‘zornig keifen’ (um 1500). giepern, jiepern Vb. (nd., berlin.) ‘begierig sein, sehr nach etw. verlangen’ (18. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Typische Verbindungen zu ›Geifer‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Geifer‹.
Verwendungsbeispiel für ›Geifer‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Glaube nur nicht, daß dein Geifer mich trifft oder mich gar naß macht.
[Süddeutsche Zeitung, 17.10.1995]
Schrecklich hängt der Kopf abgeklappt am Fell herunter, zwischen den beiden Tischbeinen, überlaufen von Blut und Geifer.
[Döblin, Alfred: Berlin Alexanderplatz, Olten: Walter 1961 [1929], S. 147]
Die Polizisten pöbeln und prügeln, die Journalisten lachen scheppernd und höhnisch, der Geifer tropft aus den Worten.
[Der Tagesspiegel, 29.11.1999]
Geifer fließt immer, begeistert oder aus Ablehnung, und beides wird mit ähnlichen Argumenten begründet.
[Süddeutsche Zeitung, 14.04.2003]
Diese hatte Schaum oder Geifer um Nase und Mund und atmete in flachen, kleinen Stößen.
[Doderer, Heimito von: Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre, Gütersloh: Bertelsmann 1996 [1951], S. 681]
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