umgangssprachlich Person, die an einer psychischen Erkrankung leidet
Synonym zu Geistesgestörte (1), siehe auch Irre¹ (1)
Das Wort wird im heutigen Sprachgebrauch als
diskriminierend empfunden.
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein gemeingefährlicher, krimineller, unheilbarer Geisteskranker; sogenannte Geisteskranke
in Präpositionalgruppe/-objekt: eine Anstalt, ein Heim für Geisteskranke; die Ermordung, Tötung von, der Mord an Geisteskranken
Beispiele:
Nur langsam setzte sich die Erkenntnis durch, dass das »Irrsein« eine
Erkrankung darstellt, der man medizinisch durch ärztliche Behandlungen
begegnen kann. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden in Deutschland
daraufhin die ersten Krankenanstalten zur Heilung und Pflege psychisch
Erkrankter oder von »Geisteskranken«, wie es lange
Zeit hieß, gegründet. [Saarbrücker Zeitung, 16.02.2017]
Im Herbst 1939 ging Adolf Hitler zur systematischen »Vernichtung
lebensunwerten Lebens« über, sprich: zum Massenmord an
Geisteskranken und Behinderten. [Thurgauer Zeitung, 31.05.2021]
1796 wird in England die erste Heil‑ und Pflegeanstalt für
Geisteskranke eröffnet. [Landshuter Zeitung, 11.05.2020]
Ist der Täter ein politisch motivierter Terrorist oder ein
Geisteskranker? Die Staatsanwälte positionierten
sich für das Letztere und plädierten für die psychiatrische
Anstalt. [Der Tagesspiegel, 01.07.2012]
Der […]
Landmaschinenkaufmann hat seinen Dienst 1950 im Wittekindshof angetreten und
zunächst in einem Abendkurs eine Ausbildung als Pfleger für
Geisteskranke, wie Menschen mit geistiger
Behinderung damals genannt wurden, absolviert. [Neue Westfälische, 11.07.2006]
Bei einer Rundfahrt über die 574 Hektar große Insel
[Robben Island] hat man einen einzigartigen
Blick auf Kapstadt und den Tafelberg. Seit dem 17. Jahrhundert haben hier
Gefangene, Lepra‑ und Geisteskranke
gelebt. [Berliner Morgenpost, 26.12.1999]