Generation, die
Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Generation · Nominativ Plural: Generationen
Aussprache [geneʀaˈʦi̯oːn]
Worttrennung Ge-ne-ra-ti-on
Wortzerlegung generieren -ation
Wortbildung
mit ›Generation‹ als Erstglied:
Generationenbeziehung
· Generationenfolge · Generationengerechtigkeit · Generationenhaus · Generationenkampf · Generationenkonflikt · Generationenproblem · Generationenverhältnis · Generationenvertrag · Generationenwechsel · Generationsfolge · Generationsgerechtigkeit · Generationshaus · Generationskampf · Generationskonflikt · Generationsroman · Generationsunterschied · Generationswechsel · generational · generationell · generationenübergreifend · generationsmäßig · generationsspezifisch · generationsübergreifend
· mit ›Generation‹ als Letztglied: Ammengeneration · Beatgeneration · Computergeneration · Elterngeneration · Enkelgeneration · Filialgeneration · Frontgeneration · Gründergeneration · Jugendgeneration · Kampfgeneration · Kriegsgeneration · Künstlergeneration · Nachkriegsgeneration · No-Future-Generation · Null-Bock-Generation · Parentalgeneration · Politikergeneration · Tochtergeneration · Turnschuhgeneration · Vatergeneration · Vorkriegsgeneration · Vätergeneration
· mit ›Generation‹ als Binnenglied: Mehrgenerationenhaus · Mehrgenerationshaus
· mit ›Generation‹ als Letztglied: Ammengeneration · Beatgeneration · Computergeneration · Elterngeneration · Enkelgeneration · Filialgeneration · Frontgeneration · Gründergeneration · Jugendgeneration · Kampfgeneration · Kriegsgeneration · Künstlergeneration · Nachkriegsgeneration · No-Future-Generation · Null-Bock-Generation · Parentalgeneration · Politikergeneration · Tochtergeneration · Turnschuhgeneration · Vatergeneration · Vorkriegsgeneration · Vätergeneration
· mit ›Generation‹ als Binnenglied: Mehrgenerationenhaus · Mehrgenerationshaus
Herkunft aus generātiolat
‘Zeugung, Zeugungskraft’, generātiospätlat
‘Nachkommenschaft’, auch ‘Generation’
< generārelat
‘(er)zeugen, erschaffen, hervorbringen’ <
genuslat
‘Abstammung, Familie’ (Genus)
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Bedeutungsübersicht
- 1. ...
- 2. [besonders Soziologie] Gesamtheit der Menschen ungefähr gleicher Altersstufe (mit ähnlicher sozialer Orientierung und Lebensauffassung)
- 3. ungefähr die Lebenszeit eines Menschen umfassender Zeitraum; Menschenalter
- 4. in der technischen Entwicklung auf einer bestimmten Stufe stehende, durch eine bestimmte Art der Konzeption und Konstruktion gekennzeichnete Gesamtheit von Geräten o. Ä.
Duden, GWDS, 1999 und DWDS
Bedeutungen
1.
a)
einzelnes Glied der Geschlechterfolge, bei der Großeltern, Eltern, Kinder, Enkel unterschieden werden
Kollokationen:
in Präpositionalgruppe/-objekt: etw. an die nachfolgende Generation weitergeben; [ein Unternehmen] in zweiter, dritter Generation leiten
als Passivsubjekt: eine Generation wird übersprungen [bei der Nachfolge, Thronfolge]
Beispiele:
[…] gemäss dem lokalen Brauch der hiesigen
Derwische wird die Führung der Gemeinschaft per Erbfolge übertragen, von
einer Generation zur nächsten. [Neue Zürcher Zeitung, 01.10.2011]
»Der deutsche Markt ist schwierig, da die Discounter den
Einzelhandel dominieren«, meint Kommunikationschef Franck Crouzet, der
der dritten Generation der Eigentümerfamilie
[eines Unternehmens für Schreibgeräte]
angehört. [Die Welt, 29.12.2016]
Über allen Zweigen und Generationen des
Windsor‑Clans thront im wahrsten Sinne Königin Elizabeth II., die man in
einem Atemzug mit Königin Victoria von England […] nennt. [Die Welt, 07.03.2007]
Dann wird[…] die Anlage besonderer Friedhöfe die Regel, und
neben das Einzelgrab treten die Massengräber, teils für die Ärmeren,
teils für die auf einander folgenden Generationen
der Familien. [Meyer, Eduard: Geschichte des Altertums, Bd. I, 2. In: Geschichte des Altertums, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1884], S. 16008]
b)
Biologie in der Entwicklung einer Tier-, Pflanzenart die zum Prozess der Fortpflanzung gehörenden Tiere, Pflanzen
Beispiele:
Ein biologisches Züchtungsverfahren bedeutet, Pflanzen oder
Tiere miteinander zu kreuzen, dann jene Nachkommen auszuwählen, die die
gewünschten Eigenschaften in sich tragen und wieder zu kreuzen und
auszuwählen, viele Generationen lang. [Süddeutsche Zeitung, 19.07.2010]
Unter einem Generationswechsel versteht man den regelmäßigen
Wechsel zweier oder mehrerer Generationen, die
sich in verschiedener Weise fortpflanzen. [Nultsch, Wilhelm: Allgemeine Botanik, Stuttgart: Thieme 1986 [1964], S. 356]
In der Genetik versteht man […]
unter »Generation« den gesamten
Entwicklungscyclus einer Art. [Grell, Karl G.: Protozoologie. Berlin [u. a.]: Springer 1956, S. 132]
Wenn es gelungen ist, von gewöhnlichen Blattläusen der Gattung
Aphis in Warmhäusern durch mehrere Jahre hindurch parthenogenetische
Generationen zu erziehen, während normaler
Weise jeden Herbst eine Generation mit Männchen
und Weibchen auftritt, so ist damit ja noch nicht bewiesen, daß
überhaupt keine Fortpflanzung durch befruchtete Eier einzutreten
brauchte, sondern nur, daß sie nicht in so kurzen Zwischenräumen
eintreten muß. [Hesse, Richard: Der Tierkörper als selbständiger Organismus. Leipzig [u. a.]: B. G. Teubner 1910, S. 529]
2.
besonders Soziologie Gesamtheit der Menschen ungefähr gleicher Altersstufe (mit ähnlicher sozialer Orientierung und Lebensauffassung)
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: die junge, künftige, nachwachsende, nächste Generation
als Dativobjekt: einer [bestimmten] Generation angehören
als Akkusativobjekt: eine [bestimmte] Generation verkörpern, repräsentieren
als Aktivsubjekt: eine [neue] Generation wächst auf, heran, nach
in Präpositionalgruppe/-objekt: Gerechtigkeit zwischen den Generationen
mit Genitivattribut: die Generation der 68er, der Babyboomer, der Erben, der Vierzigjährigen
hat Präpositionalgruppe/-objekt: eine [bestimmte] Generation von Einwanderern, Forschern, Intellektuellen, Künstlern, Politikern, Wissenschaftlern
als Genitivattribut: das Lebensgefühl, die Menschen einer [bestimmten] Generation
Beispiele:
Damals rückte die Generation der
Achtundsechziger langsam an die Stelle der Generation
der Kriegsteilnehmer; deshalb kamen immer weniger Lehrer mit brauner
Bügelfaltenhose und schraffierter Krawatte ins Klassenzimmer und statt ihrer
mehr bärtige Typen mit Jeans […]. [Süddeutsche Zeitung, 19.11.2016]
»Noch hat die Generation der Vierzigjährigen,
die in beiden Ländern [Polen und BRD] an die
Macht kam, keine neue Sprache sowohl für die Gemeinsamkeit der Interessen
als auch für die Gemeinsamkeit der historischen Werte gefunden«. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.05.2000]
Hollywoods Jungstars […] wollten ehrlich und ohne Drogen Karriere machen und zu
jener Generation X gehören, die rigoros ihr Streben
nach Wahrhaftigkeit formuliert. [Der Spiegel, 06.12.1993]
Mehr und mehr wird die heutige Generation der
Forscher von neuem Material und neuen Aufgaben erstickt, und sie ist
außerstande, ein Gleichgewicht zwischen Förderung und Verarbeitung des
Fundstoffes herbeizuführen. [Jahresberichte für deutsche Geschichte, 1931, S. 177]
3.
ungefähr die Lebenszeit eines Menschen umfassender Zeitraum; Menschenalter
Kollokationen:
als Akkusativobjekt: etw. dauert [mehrere] Generationen
Beispiele:
Dort hatten sich im zentralen Viertel zwischen Markusplatz und
Rialtobrücke schon eine Generation nach Gutenbergs
Tod […] Dutzende Druckereien angesiedelt, fast
alle betrieben von deutschen Zuwanderern. [Welt am Sonntag, 17.04.2016]
[…] es
wird eine oder gar zwei Generationen dauern, bis die
aufgewühlte arabische Welt in einer neuen Ordnung wieder zur Ruhe kommt. [Die Zeit, 07.01.2014]
Ganz oben auf der Stele lassen sich vier Zeichen entziffern:
Wan Dai Liu Fang – »Dieser Tempel wird
zehntausend Generationen überdauern.« [Süddeutsche Zeitung, 29.12.2012]
Was bedeutet Antisemitismus heute, zwei
Generationen nach dem Holocaust? [Die Zeit, 23.08.2010 (online)]
4.
in der technischen Entwicklung auf einer bestimmten Stufe stehende, durch eine bestimmte Art der Konzeption und Konstruktion gekennzeichnete Gesamtheit von Geräten o. Ä.
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: die dritte, vierte Generation [einer Software, eines Geräts o. Ä.]; eine neue Generation [einer Software, eines Geräts o. Ä.]
als Genitivattribut: Geräte, Handys, ICE-Züge einer [bestimmten] Generation
Beispiele:
Das Dresdner Unternehmen […]
will mit der nächsten Generation von besonders
kleinen, stromsparenden und leistungsfähigen Chips wettbewerbsfähig bleiben. [Die Zeit, 08.09.2016 (online)]
Die EZB führt derzeit die zweite Generation
der Euro‑Banknoten ein. Auch das ist ein jahrelanger Prozess, und auch hier
gilt: Die alte Banknotenserie behält ihren Wert. [Süddeutsche Zeitung, 28.11.2016]
Ob Flugzeug, Auto oder Mobiltelefon, Smartphone, Tablet oder
Herzschrittmacher der neuesten Generation: Nichts
geht mehr ohne Chips und integrierte Schaltkreise. [Der Standard, 21.04.2016]
In Zürich seien […] neue
numerische Algorithmen erfunden und eine neue
Generation von Programmiersprachen entwickelt
worden, die bis heute Einfluss auf die Programmierung ausüben. [Neue Zürcher Zeitung, 07.02.2007]
Während schon fest steht, daß es in den ICE der zweiten
Generation mehr Großraum‑Wagen gibt, ist die
Frage noch offen, ob es in diesen Zügen einen zentralen Restaurant‑ und
Servicewagen geben wird […]. [Süddeutsche Zeitung, 01.12.1992]
Die Wissenschaftler betrachten es [ein roboterähnliches Wesen] als Vorläufer einer neuen
Generation von elektronischen Geräten, wie sie in
naher Zukunft beispielsweise zum Abtasten des Meeresbodens oder der
Mondoberfläche nützliche Dienste leisten sollen. [Der Spiegel, 29.04.1964]
letzte Änderung:
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1. |
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Typische Verbindungen zu ›Generation‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Generation‹.
Babyboomer
Einwanderer
Gastarbeiter
Geborene
Millennials
Mobilfunk
Mobilfunknetz
Pille
Vertreter
alt
dritt
fünft
ganz
golden
heranwachsend
heutig
jung
kommend
künftig
mittel
nachfolgend
nachwachsend
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nächst
sechst
siebent
verloren
viert
zukünftig
zweit
Zitationshilfe
„Generation“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Generation>.
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