Genießer, der
Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Genießers · Nominativ Plural: Genießer
Aussprache
Worttrennung Ge-nie-ßer
Wortbildung
mit ›Genießer‹ als Erstglied:
Genießerin · genießerisch
eWDG
Bedeutung
jmd., der zu genießen versteht
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
genießen · Nießbrauch · Nießnutz · genießbar · Genießer · genießerisch
genießen Vb. ‘Freude, Wohlbehagen bei etw. finden, etw. erhalten, zur Verfügung haben, Speisen und Getränke zu sich nehmen’, ahd. nioʒan (8. Jh.), ginioʒan (9. Jh.), mhd. (ge)nieʒen, asächs. niotan, mnd. genēten, nl. genieten, aengl. nēotan, anord. njōta, schwed. njuta ‘benutzen, genießen’ sowie got. niutan ‘erreichen, erlangen’, ganiutan ‘ergreifen, fangen’ (vgl. got. nuta ‘Fischer’, eigentlich ‘Fänger’) führen auf germ. *neutan, zu ie. *neud- ‘Erstrebtes ergreifen, in Nutzung nehmen’ (wozu auch Genosse, Nutzen, s. d.). – Nießbrauch m. ‘Recht auf Nutzung fremden Eigentums’ (17. Jh.), mit mhd. nieʒ, frühnhd. Nieß ‘Benutzung, Nutznießung, Genuß’ (Deverbativum zu mhd. nieʒen, s. oben; daneben Genieß, s. Genuß) gebildete Übersetzung des Rechtsterminus lat. ūsus frūctus; jünger in gleichem Sinne Nießnutz m. (19. Jh.). genießbar Adj. ‘eßbar, bekömmlich’ (17. Jh.; anfangs auch ‘nützlich, vorteilhaft’ wie das ältere genießlich, 16. Jh., s. genüßlich). Genießer m. ‘wer zu genießen versteht’, mhd. genieʒer; dazu genießerisch Adj. ‘nach Art eines Genießers, mit Genuß’ (30er Jahre 20. Jh.).
Thesaurus
Gastronomie/Kulinarik
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Typische Verbindungen zu ›Genießer‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Genießer‹.
Verwendungsbeispiele für ›Genießer‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Vielleicht wird dann kein Geniesser mehr unsere Toten mit ihrem »Erlebnis« überrumpeln.
[Rubiner, Ludwig: Die Änderung der Welt. In: Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1916], S. 15517]
Mit dem puritanischen Ethos hat der Genießer leichtes Spiel, die universelle Moral treibt ihn in die Enge.
[Die Zeit, 04.07.1997, Nr. 28]
Genießer hatten Körbe mitgenommen, denn die Temperaturen ließen die Pilze sprießen.
[Die Zeit, 21.10.2012 (online)]
Gleichwohl macht der Genießer immer wieder auch die Erfahrung, aus dem Trend zu fallen.
[Die Zeit, 28.07.2004, Nr. 31]
Es ist eine Stadt der Arbeit, kein Ort für Genießer.
[Die Zeit, 20.11.1992, Nr. 48]
Zitationshilfe
„Genießer“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Genie%C3%9Fer>.
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