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Geplänkel, das

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GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Geplänkels · Nominativ Plural: Geplänkel
Aussprache 
Worttrennung Ge-plän-kel
Wortzerlegung ge- plänkeln
Wortbildung  mit ›Geplänkel‹ als Letztglied: Grenzgeplänkel · Vorgeplänkel · Vorpostengeplänkel · Wortgeplänkel
eWDG

Bedeutung

kleines, leichtes Gefecht
Beispiele:
der Stoßtrupp wurde in ein Geplänkel verwickelt
bald wurde aus dem Geplänkel eine Schlacht [ Feuchtw.Jefta284]
übertragen kleiner Wortstreit
Beispiel:
Der Gerichtspräsident machte dem überflüssigen Geplänkel ein Ende [ NossackSpirale144]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
plänkeln · Plänkler · Geplänkel
plänkeln Vb. ‘wiederholt und vergeblich bzw. auf Kleinigkeiten schießen’ (18. Jh.), auch (von kleineren umherschwärmenden Truppeneinheiten) ‘ein leichtes Vorgefecht mit dem Gegner führen’ (geläufig seit den napoleonischen Kriegen). Vielleicht zurückgehend auf mhd. blenkeln ‘hin und her bewegen, durch Schlagen erklingen lassen’ (nhd. mundartlich blänkeln), das iterativ zu mhd. blenken ‘(sich, etw.) unstet bewegen, glänzend machen’ (durch Wischen?), einer Ableitung von dem unter blank (s. d.) behandelten Adjektiv, gebildet sein könnte. Oder liegt in plänkeln eine davon unabhängige schall- und bewegungsnachahmende Neubildung vor? Vgl. bair.-öst. Plenkel, Plengel ‘Glockenschwengel, Dreschflegel, Stock’, plenkeln, plengeln ‘bewegen wie den Plenkel, mit ihm schlagen’. – Plänkler m. ‘an einem Vorgefecht Beteiligter’; Geplänkel n. ‘leichter Schußwechsel, Vorgefecht’, auch ‘leichtes, heiteres Wortgefecht, Neckerei’ (beide 19. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Geschwafel · Gesäusel · leere Worte · leeres Gerede  ●  warme Worte ironisch · Blabla ugs. · Geblubber ugs. · Gefasel ugs., abwertend · Gelaber ugs. · Gemunkel ugs. · Geplänkel ugs. · Gerede ugs. · Geschwalle ugs. · Geschwurbel ugs. · Geschwätz ugs. · Geseire ugs. · Gesülze ugs. · Gewäsch ugs., abwertend · Luftblasen ugs., fig. · Schein-Tiefsinn fachspr., psychologisch · Schmus ugs. · Sermon ugs. · hohle Phrasen ugs.
Assoziationen

Auseinandersetzung(en) · Clinch · Geplänkel · Gerangel · Hakelei · Rangelei · Reibungen · Scharmützel · Streit · Streiterei · Streitigkeit · Unfrieden · Zank · Zwist · Zwistigkeit  ●  Differenzen geh. · Friktion geh., bildungssprachlich · Hader geh. · Hickhack ugs. · Hin und Her ugs., fig. · Klinsch ugs., regional · Knatsch ugs. · Krach ugs. · Querelen geh. · Stunk ugs. · Wickel ugs., österr. · Zankerei ugs. · Zoff ugs.
Oberbegriffe
Assoziationen

(einzelne) Kampfaktionen · (vereinzelte) Kampfhandlungen · Geplänkel · Kleinkrieg · Plänkelei · Scharmützel · bewaffneter Zusammenstoß
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Geplänkel‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Geplänkel‹.

Verwendungsbeispiele für ›Geplänkel‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Die Geplänkel zwischen Studenten und Polizisten begannen gegen 9 Uhr morgens und dauerten den ganzen Tag an. [Morgner, Irmtraud: Leben und Abenteuer der Trobadora Beatriz nach Zeugnissen ihrer Spielfrau Laura, Berlin: Aufbau-Verl. 1974, S. 36]
Da wir am folgenden Tage durch Truppen einer anderen Division abgelöst wurden, hatte das Geplänkel ein Ende. [Jünger, Ernst: In Stahlgewittern, Stuttgart: Klett-Cotta 1994 [1920], S. 152]
Die Verhandlung beginnt mit einem Geplänkel zwischen Staatsanwaltschaft und der Vertretung des Nebenklägers. [Berliner Tageblatt (Abend-Ausgabe), 08.03.1920]
Bundeswirtschaftsminister MÖLLEMANN sagte, die Zeit des diplomatischen Geplänkels sei vorbei; jetzt müßten Kompromisse geschlossen werden. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1992]]
Schon nach einem kurzen Geplänkel scheint er Annelieses Offerte bis auf einen kleinen Einwand durchaus zu akzeptieren. [Noll, Ingrid: Ladylike, Zürich: Diogenes 2006, S. 103]
Zitationshilfe
„Geplänkel“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Gepl%C3%A4nkel>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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